Es war der erwartet schwierige Ausflug für die GIESSEN 46ers zu den Brose Baskets. Der Aufsteiger, der im Hinspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister noch den Sieg erringen konnte, verlor das Rückspiel am Montagabend mit 58:82. Bester Werfer der Mittelhessen war der von den Brose Baskets ausgeliehene Center Gabriel Olaseni mit 12 Punkten. Schon am Freitag haben die Gießener die Chance, durch einen Sieg im Heimspiel gegen die Crailsheim Merlins die nächsten Zähler einzufahren.
Vor der Partie wurde sowohl von Club als auch von den Fans der langjährige Bamberger Karsten Tadda freundlich empfangen und für seine Dienste geehrt. Ein emotionaler Moment für Bamberg und den Nationalspieler.
Das war es dann aber mit Gastgeschenken, denn nach dem Sprungball erspielte sich Bamberg früh Vorteile gegenüber den 46ers, die alle Chancen zu Beginn der Partie vergaben (0:8, 3.). Zu inkonsequent waren die anfänglichen Angriffsversuche der Gäste. Tadda war es dann, der nach knapp fünf-minütiger Spielzeit endlich die ersten Gießener Zähler erzielte (2:8, 5.). Yorman Polas Bartolo legte prompt einen Dreier nach (5:8, 6.). Die Baskets antworteten aber mit einem 9:0-Lauf (17:5, 9.). Defensiv schaffte die Mannschaft von Coach Denis Wucherer den einen oder anderen „Stop“. Da es offensiv jedoch nicht lief und zudem bereits acht Ballverluste zu Buche standen, fiel der Rückstand nach dem ersten Viertel höher aus, als unbedingt notwendig (7:20) war.
Die Angriffsflaute dauerte zunächst auch im zweiten Viertel weiter an. Wieder brauchten die Gießener knapp zwei Minuten, bis Gabriel Olaseni mit zwei Freiwürfen die nächsten Zähler auf das 46ers-Punktekonto bringen konnte (9:24, 12.). Eric James Palm legte durch einen schönen Drive zum Korb nach (11:24, 13.). Bamberg-Coach Andrea Trinchieri reagierte mit einer Auszeit, an deren Ende sein Team den Spielstand auf 30:13 stellte (14.). Gießen musste sich weiter jeden Punkt hart erarbeiten, auf der anderen Seite war es nun besonders Scharfschütze Lucca Staiger, der immer wieder am Perimeter auftauchte und mit drei Dreiern die Führung seines Teams weiter ausbaute (37:18, 18.). Der letzte Treffer der ersten Hälfte gehörte dann immerhin den 46ers, Kapitän Anthony DiLeo erzielte das 23:39.
Nach dem Seitenwechsel war es Suleiman Braimoh, der die ersten Punkte auf das Scoreboard brachte (25:39, 22.). Eine Minute später verwandelte der Nigerianer zwei Freiwürfe (29:42, 23.). Bamberg punktete aber immer wieder durch Würfe von der Dreierlinie und hielt die 46ers somit auf Abstand. So traf Aleksej Nikolic zum 45:29 (24.). Bei Gießen hingegen lief vor allem von der Dreierlinie weiterhin wenig zusammen. Als Palm den Wurf vom Perimeter versenkte, war dieser erst der zweite erfolgreiche 46ers-Dreier der Partie (32:49, 25.). Gießen hatte nun eine gute Phase, der Ball lief deutlich besser, zudem packten die 46ers beim Defensiv-Rebound entschlossener zu (37:54, 28.). Doch während es bei den Gästen nur über das Teamspiel und die Intensität geht, konnten die Bamberger sich auch auf ihre individuellen Fähigkeiten verlassen. Und so betrug der Rückstand nach dem dritten Viertel dann doch 23 Zähler (39:62).
Die 46ers waren trotz des Rückstandes entschlossen, mit erhobenem Haupt vom Feld gehen zu können. Cameron Wells und Gabriel Olaseni machten das mit ihren Treffern zu Beginn des Schlussviertels deutlich (43:62, 32.). Doch letztlich war auch das nur ein kurzes Aufflackern. Bamberg stellte schnell wieder den Vorsprung von 23 Punkten her (68:45, 34.). Staigers Dreier beantwortete Braimoh dann aus gleicher Entfernung (50:71, 36.). Polas erarbeitete sich den Ball und schloss per Fastbreak-Dunk ab, DiLeo ackerte sich den Weg zum Korb frei, um abzuschließen (54:73, 38.) – Gießen gab zu keiner Zeit auf, trotzdem hatten die effektiven Bamberger immer eine Antwort parat.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Bamberg zu einem, auch in dieser Höhe, verdienten Sieg. Was eigentlich unsere Stärke ist, wird uns in diesem Spiel zum Verhängnis. Wir kommen eigentlich über das Teamplay und unsere Ballbewegung. Mannschaften wie Frankfurt oder Bamberg nehmen uns mit ihrer aggressiven Verteidigung diese Stärke aber weg. Da fehlt uns dann die individuelle Klasse, um gegen so einen Gegner das Spiel offen gestalten zu können.“
Andrea Trinchieri (Trainer Brose Baskets): „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Es ist nicht einfach, wenige Tage nach einem harten Spiel gegen Piräus wieder auf das gleiche Parkett zurückzukehren. Meine Mannschaft hat das aber professionell erledigt und nur wenige Fehler gemacht.“
Brose Baskets – GIESSEN 46ers 82:58 (39:23)
Viertelergebnisse: 20:7, 19:16, 23:16, 20:19
GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai (2), Braydon Hobbs, Yorman Polas Bartolo (11), Anthony DiLeo (5), Eric James Palm (5), Benjamin Lischka (4), Suleiman Braimoh (9), Karsten Tadda (2), Cameron Wells (4), Gabriel Olaseni (12), Ethan Wragge (4), Björn Schoo
Brose Baskets: Nicolo Melli (5), Nikolaos Zisis (2), Aleksej Nikolic (10), Lucca Staiger (15), Bradley Wanamaker, Janis Strelnieks (10), Andreas Obst (3), Elias Harris (15), Johannes Thiemann, Patrick Heckmann (12), Yassin Idbihi (2), Leon Radosevic (8)
Zuschauer: 6.800
Nächstes Spiel: Freitag, 18.03.2016, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – Crailsheim Merlins