(Foto: MARCO KESSLER | MEDIASHOTS)

68:72-Auswärtsniederlage in Braunschweig – GIESSEN 46ers verspielen Sieg in der zweiten Hälfte

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Im Duell der Tabellennachbarn setzten sich am Samstagabend in Braunschweig die gastgebenden Basketball Löwen durch. Dabei gaben die GIESSEN 46ers in der ersten Halbzeit den Ton an und nahmen die 42:35-Führung mit in die zweite Hälfte. Dort legten dann aber die Niedersachsen eine Schippe drauf, bogen die Partie auf den letzten Metern um und brachten den 46ers, die auf ihren Topscorer verzichten mussten, die erste Niederlage nach drei Erfolgen in Serie bei. Braunschweig zieht somit in der Tabelle der Beko BBL an Gießen vorbei, die 46ers stehen aber weiterhin mit vier Siegen aus neun Partien ordentlich da.

Einmal mehr konnten die GIESSEN 46ers in dieser Partie nicht auf die verletzten Maurice Pluskota (Stressfraktur) und Anthony „TJ“ DiLeo (Mittelfußfraktur) zurückgreifen. Zudem fiel Topscorer Suleiman Braimoh aus. Der Nigerianer, der über Probleme mit der Plantarsehne klagt, wurde an diesem Abend zur Vorsicht von Coach Denis Wucherer geschont.

Es dauerte in dieser Partie, bis beide Mannschaften offensiv Fahrt aufnahmen. So stand es nach mehr als vier Spielminuten lediglich 4:5 aus Gießener-Sicht. Mit einem schönen Dreier nach Pass von Karsten Tadda stellte Braydon Hobbs eine Minute später von der Dreierlinie auf 7:7. Die Gastgeber zeigten sich zu Beginn jedoch ein Stück aggressiver als die Mittelhessen und eroberten sich, besonders dank des athletischen Forwards Tyrone Nash, früh Vorteile am Brett. Braunschweig verpasste es aber, diesen Vorteil für sich zu Nutze zu machen. Stattdessen zogen die 46ers durch einen 7:0-Lauf auf 16:12 vor (8.). Nach dem ersten Viertel führten die Gäste knapp mit 21:19.

Trotz des Ausfalls von Braimoh gelang es den Mittelhessen den Löwen-Center Kenneth Frease zu kontrollieren. Bis zu diesem Zeitpunkt erzielte dieser keine Punkte, am Ende der Halbzeit kam er auf einen Zähler. Stattdessen zeigte sein Pendant Björn Schoo, was in ihm steckt. Hinten blockte der 34-jährige Routinier Keaton Grant, vorne schloss er per Dunking ab (26:19, 12.). Wenig später traf Eric James Palm seinen zweiten Dreipunktewurf der Partie und stellte auf eine zweistellige Führung (31:21), ehe Cameron Wells einen weiteren Distanzwurf einnetzte (34:21, 15.). Den 13:2-Lauf wollte Löwen-Coach Korner mit einer weiteren Auszeit unterbinden. Doch Braunschweig hatte weiterhin Probleme in der Offensive. Besonders dem aufmerksamen Schoo gelang es immer wieder, eine Hand in den Passweg der Niedersachsen zu bekommen. Insgesamt kamen die 46ers in den ersten 20 Spielminuten auf sieben Steals bei lediglich drei Ballverlusten. Vorne erhöhte Ibekwe dann mit einem Sprungwurf auf 38:24 (17.). Braunschweig fand aber gegen Ende der Halbzeit an beiden Enden des Feldes wieder besser in Tritt und konnte den Rückstand sukzessive verkürzen (35:40, 20.). Dennoch war es Cameron Wells, der die letzten Zähler der ersten Hälfte erzielte (42:35, 20.).

Löwen-Coach Korner hatte in der Pause die Intensität seiner Mannschaft bemängelt. Seine Mannschaft zeigte sich nun entschlossener, besonders in der Verteidigung, aber auch im Angriff. Gießen ließ sich zunächst verunsichern, hielt aber dagegen und verteidigte den Vorsprung wacker (48:41, 24.). Das Spiel kippte dennoch zu diesem Zeitpunkt mehr und mehr in die Braunschweiger Richtung, der mittelhessische Motor geriert ins Stocken. 46ers-Coach Denis Wucherer beantragte nach einem Dreier durch Bogdanov eine Auszeit (48:50, 27.), Braunschweig war aber zurück in der Partie. Die 46ers produzierten allein in diesem Viertel acht Turnover und blieben ohne eigenen Ballgewinn. Die Teams gingen beim Stand von 54:54 in die letzte Viertelpause.

Im letzten Viertel ging es hin und her. Braunschweig zog nun vor auf 56:54 (32.). Es dauerte drei Spielminuten, bis Eric James Palm per Dreier die ersten Zähler der 46ers in diesem Viertel erzielte (57:56, 33.). Und der US-Amerikaner legte in seinem zweiten BBL-Spiel erneut vom Perimeter nach (60:58, 34.). Gießen hatte Chancen, ließ diese allerdings ungenutzt. Braunschweig hatte aber auch zu kämpfen und kam nicht so recht in Fahrt (62:62, 37.). Benni Lischka brachte seine Farben mit einem Floater wieder in Führung, Nash tat es ihm aber gleich (64:64, 38.). Polas verwandelte seine Freiwürfe zum 66:64 (38.), Derek Needham ebenfalls (66:66, 39.). Es war ein Schneckenrennen. Dann konnte aber Polas vorne nicht verwandeln, stattdessen bewies Keaton Grant kühlen Kopf im Fastbreak und verwandelte 75 Sekunden den Dreier zur 69:66-Führung der Löwen. Ibekwe verkürzte wieder (68:69), Braunschweig sicherte letztendlich aber an der Freiwurflinie den 72:68-Erfolg.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Braunschweig zu einem verdienten Sieg. Dieser ist der Tatsache geschuldet, wie uns der Gegner in der zweiten Halbzeit unter extrem hohen Druck gesetzt hat, mit dem wir nicht klar kamen. Der Sieg geht deswegen so in Ordnung. In einem knappen Spiel kommt es zum Ende hin darauf an, wer die wichtigen Würfe trifft. Wir haben uns in den entscheidenden Phasen blocken lassen. Das ist symptomatisch dafür, dass wir in der zweiten Halbzeit zu weich waren und nicht wie Männer gespielt haben. Wir hatten es heute nicht verdient hier zu gewinnen.“

Raoul Korner (Trainer Basketball Löwen Braunschweig): „Ich muss Denis Wucherer und seinem Team allerhöchstens Respekt zollen. Gießen hat in der ersten Halbzeit besser gespielt und physischer agiert. Wir haben nicht die notwendige Energie gezeigt. Ich habe in der Halbzeit das Team vor die Wahl gestellt. Spielen so weiter, dann werden wir verdroschen, oder wir beginnen uns in die Partie hineinzufighten. Es geht darum, die Energie aufs Feld zu bringen. Das haben wir dann geschafft. Letztendlich kommt es in einer engen Partie darauf an, wer die Big Plays macht. Das waren wir heute.“

Basketball Löwen Braunschweig – GIESSEN 46ers 72:68 (35:42)

Viertelergebnisse: 19:21, 16:21, 19:12, 18:14

GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai, Braydon Hobbs (3 Punkte), Yorman Polas Bartolo (7), Eric James Palm (12), Benjamin Lischka (8), Karsten Tadda (2), Cameron Wells (11), Ekene Ibekwe (21), Ethan Wragge, Björn Schoo (4)

Basketball Löwen Braunschweig: Lucas Gertz, Tyrone Nash (8), Martin Bogdanov (3), Sid-Marlon Theis (3), Derek Needham (15), Amin Stevens (6), Keaton Grant (20), Robin Amaize, Joshua Gasser (3), Cornelius Adler (6), Nicolai Simon (5), Kenneth Frease (3)

Zuschauer: 2.762

Nächstes Spiel: Sonntag, 29.11.2015, 15:00 Uhr: GIESSEN 46ers – medi bayreuth

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