BBLZ Mittelhessen scheitert im Achtelfinale

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Das BBLZ Mittelhessen ist im Rennen um die deutsche Meisterschaft in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga ausgeschieden. Im Play-Off-Achtelfinal-Rückspiel kassierten die Mittelhessen am Sonntag beim FC Bayern München eine 74:87 (41:46)-Niederlage. Nachdem die U19-Truppe von Trainer Harald Stein das Hinspiel eine Woche zuvor mit drei Punkten Differenz (69:66) gewonnen hatte, lagen die Bayern nach Addition beider Ergebnisse mit zehn Zählern vorne und erreichten das Viertelfinale, in dem sie auf den TSV Breitengüßbach treffen werden.

Zwar war Kristen Schlüter, der im Hinspiel eine Schädelprellung erlitten hatte, glücklicherweise wieder soweit genesen, dass er bei der alles entscheidenden Begegnung in der bayerischen Landeshauptstadt knapp 32 Minuten auf dem Feld stehen konnte, doch dafür musste die Stein-Truppe schon in der Anfangsphase des Rückspiels den Ausfall von Benni Lischka verzichten. Der Forward bekam in der dritten Minute beim Kampf um einen Defensivrebound einen Ellenbogen ins Gesicht gerammt und schied mit einem Nasenbeinbruch aus. Ein Schock für das BBLZ-Team, das sich in der Folge nichtsdestotrotz glänzend verkaufte. Wie im Hinspiel machte man den Bayern mit einer bärenstarken Mann-Mann-Verteidigung das Leben schwer, die ab und zu eingestreute Pressverteidigung stellte die Ballvorträger des FCB immer wieder vor Probleme. Am Ende des ersten Viertels befanden sich die bereits am Samstag angereisten Gäste nur mit einem Punkt in Rückstand (24:25). Auch zur Halbzeit war beim Stande von 41:46 noch alles drin.

Allerdings war schon in der ersten Halbzeit zu beobachten gewesen, dass die gewohntermaßen aggressive Verteidigung der BBLZ-Truppe den Schiedsrichtern diesmal nicht so gut gefiel wie noch in Spiel eins, als das BBLZ lediglich 18 Fouls erhalten hatte. Im Rückspiel pfiffen die Refs über die gesamten 40 Minuten 35 (!) Fouls gegen die Mittelhessenauswahl und nur deren 24 gegen die Münchener, die 55 Mal an der Freiwurflinie standen. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass der FC Bayern die Anzahl seiner Ballverluste von 29 im Hinspiel auf diesmal 11 reduzieren konnte. Dazu gesellte sich eine 50:32-Reboundüberlegenheit der körperlich überlegenen langen Garde der Bayern. Die FCB-Center Kwame Duku jr. (13 Rebounds), Alexander Gotzler (11) und Dima Rastatter (7) holten den Löwenanteil der Abpraller und sorgten nach vergebenen Würfen immer wieder für zweite Chancen. Centerkoloss Duku konnte nach seinen 35 Punkten im Hinspiel vom BBLZ diesmal zwar auf lediglich 13 Punkte reduziert werden, doch dafür sprangen bei den Bayern diemal Alex Gotzler (21), Johannes Betz (13) und Stjepan Ljubicic (13) ein, die in Spiel eins allesamt unauffällig agiert hatten.

Nach der Pause kam das BBLZ zunächst auf 45:46 heran (22.). In den Folgeminuten agierten die Mittelhessen gegen die über die gesamte Spielzeit hinweg sehr nervös wirkenden Bayern in der Offensive dann aber zu ungeduldig. Überhastete Aktionen brachten den FCB in Ballbesitz, der so seinen Vorsprung auf 58:45 (24.) ausbauen konnte. Mit einem 55:68-Rückstand gingen die Stein-Schützlinge ins Schlussviertel. Inzwischen befanden sich einige Spieler des BBLZ in Foulproblemen. Harald Stein musste seine Leistungsträger immer wieder auf die Bank beordern. Jean-Pierre Rechlin (23.), Johannes Schäfer (35.), Peter Lackhoff (38.) und Kristen Schlüter (40.) erlebten das Ende Spiels mit überzogenem Foulkonto schließlich nicht mehr auf dem Feld.

Beim 63:71-Zwischenstand (34.) keimte noch einmal Hoffnung im Lager der zahlreich mitgereisten Eltern und Fans auf. Das BBLZ-Team schaffte es jedoch nicht, die Bayern noch weiter in die Bredouille zu bringen. Die Gastgeber profitierten von den foulbedingten Ausschlüssen der BBLZ-Leistungsträger und retteten den Vorsprung über die Zeit. Der Erste der Division Süd hatte am Ende im Duell mit dem Vierten der Gruppe Süd mit 87:74 die Nase vorn und gehört nun zu den besten acht U19-Teams in Deutschland.

Für den BBLZ ist die trotz des Ausscheidens im Achtelfinale erfolgreich verlaufene Saison vorbei. „Schade, wir haben alles gegeben und das Beste herausgeholt, was unter diesen Umständen noch möglich war. In den entscheidenden Phasen hätten wir etwas mehr Glück benötigt. Wir verlassen München erhobenen Hauptes“, war Stein alles in allem mit der Vorstellung seiner Mannen zufrieden.

FC Bayern München: Bara, Holzer (3), Börstler (1), Ljubicic (13/2 Dreier), Schütz, Duku (13/1), Hoffmann, Gotzler (21), Betz (13), Rastatter (5), Kock (13/3), von Jagow (5/1).
BBLZ Mittehlhessen: Rechlin (5), Budnikow (6/2), Perl (23/1), Keiner (10), Schläfer (5/1), Volk (2), Lackhoff (6), Schlüter (11), Lischka (2), Göttker (2), Snow (2), Kahl.

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