Kulinarisch ist die Region Franken vor allem bekannt für das „Schäufele“, eine Art Braten aus der Schweineschulter, die Nürnberger Rostbratwurst und diverse Bier- und Weinspezialitäten. In sportlicher Hinsicht ist besonders der Club, der Fußball-Bundesligist 1.FC Nürnberg, immerhin neunmal deutscher Meister, auch international ein Begriff. In den vergangenen Jahren machte die Region Franken auch in der Basketballszene auf sich aufmerksam. In der letzten Dekade entwickelte sich das beschauliche Bamberg zur inoffiziellen deutschen Basketballhauptstadt. Seit 2005 konnten die Korbjäger aus „FreakCity“ sechsmal die deutsche Meisterschaft bejubeln.
Ebenfalls in die richtige Richtung aber verläuft die basketballerische Entwicklung gut sechzig Kilometer südlich von Bamberg. rent4office Nürnberg spielt aktuell seine dritte Saison in der zweithöchsten deutschen Basketballliga. Nachdem im Jahr 2009 das Profiteam, der Nürnberger Basketball Club, aus dem Vorgängerverein Franken Hexer ausgegliedert wurde, gelang zur Saison 2011/12, dank der Teilnahme an einem Wild Card-Verfahren der Aufstieg in die Pro A. Nach einem ersten Jahr der sportlichen Gewöhnung und Konsolidierung erreichte der NBC in der vergangenen Spielzeit erstmals die PlayOff-Teilnahme. Diese ist auch für die aktuelle Spielzeit das erklärte Ziel der Franken.
Nach durchwachsenem Start in die Saison trennten sich die Nürnberger dann vor knapp zwei Monaten von Headcoach Martin Ides. Der ehemalige Spieler betreute die Mannschaft seit der Spielzeit 2012/13 und zeichnete auch für die erstmalige PlayOff-Teilnahme verantwortlich. Das Zepter übernahm dann Mitte November der 32-jährige Benjamin Travnizek, der bereits 2010/11 als Assistenztrainer in Nürnberg unter Vertrag stand und in den vergangenen Jahren den Pro B-Ligisten MTV Herzöge Wolfenbüttel hauptverantwortlich coachte.
Neue Besen kehren gut: Unter der Leitung von Chefcoach Travnizek gewannen die Nürnberger vier von sechs absolvierten Partien. Mit dem Erfolg gegen die GIESSEN 46ers im Hinspiel vor zwei Wochen in der Frankenmetropole, stellte der NBC den Anschluss an die PlayOff Ränge her und liegt mit nur zwei Zählern Rückstand in Lauerstellung auf Rang neun der Tabelle. Mit einem Erfolg in Gießen, könnten die Gäste punktemäßig mit den 46ers gleichziehen und den Sprung in die, zur Teilnahme an der Postseason berechtigenden Tabellenregionen, schaffen.
Gegen unser Team überzeugte kurz vor Weihnachten vor allem der 27-jährige Power Forward Michael Fleischmann mit 25 Punkten. Auch der erst im Saisonverlauf nachverpflichtete Center Bingo Merriex gehörte mit 16 Punkte und acht Rebounds zu den wesentlichen Siegfaktoren.
Mit Cornelius Adler (13,7 PpS) zeigt sich über den bisherigen Saisonverlauf aber ein anderer Spieler als zuverlässigster Nürnberger Punkte- und Reboundsammler. Mit Ahmad Smith verfügen die Franken gar über den besten Vorlagengeber der gesamten Liga. Der erfahrene Spielmacher, der zuvor für die OeTTINGER Rockets auf Korbjagd ging, verteilt im Schnitt über sieben Assists pro Partie und ist ein wesentlicher Faktor im Spiel der Gäste.
Ein weiterer erfahrener und vielseitiger Spieler der Gäste schnürte seine Basketballstiefel bereits in Mittelhessen. In der Spielzeit 2011/12 war Wayne Bernard für knapp zehn Punkte im Schnitt im Gießener Trikot verantwortlich. Auch in dieser Spielzeit steuert der Guard exakt zehn Zähler pro Partie für Nürnberg bei.
Neben den erwähnten Fleischmann und Merriex verfügen die Nürnberger noch über weitere Big Men, die unter den Brettern ihr Unwesen treiben. Der 2,08m Hüne Robert Lewandowski, weder verwandt noch verschwägert mit seinem berühmten, Fußball spielenden Namensvetter, Ronald Thompson und Sebastian Wyczisk, alle deutlich über zwei Meter groß, komplettieren die beeindruckende Riege der Hünen im Team des NBC.
Spätestens seit der Niederlage vor zwei Wochen wissen unsere Jungs also, was am Samstag auf sie zukommt. Nur mit einer Leistung am Limit, bleiben die Punkte in Gießen. Auch im Hinblick auf einen eventuellen direkten Vergleich am Ende der Saison in dieser ausgeglichenen Liga, wäre ein Heimerfolg eminent wichtig.