Die Favoriten wie Crailsheim, Jena, Hagen und Kirchheim lauern, zwei Außenseiter indes geben den Ton an. Nach zwei Spieltagen in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA liegen mit den Uni Baskets Münster und den VfL Sparkassenstars Bochum zwei Teams auf den ersten beiden Plätzen, die kein Experte auf dem Schirm hatte. Der überraschende Aufschwung der beiden NRW-Vertreter hat jedoch Gründe.
Beim 85:67-Erfolg von Münster bei BBL-Absteiger Tigers Tübingen ragten mit Seikou Jawara und Nicholas Stampley zwei Akteure heraus, die in Deutschland bisher nur Insider auf dem Zettel hatten. Der Spanier Jawara, zuletzt ausgebildet an der Ulmer Orange Academy, traf fünf seiner neun Dreier. Und US-Small Forward Stampley, der aus Manchester kam, pflückte elf Rebounds aus dem schwäbischen Himmel, was in dieser Kategorie den Liga-Bestwert bedeutete. „Es macht einfach nur riesigen Spaß, mit diesem Team zu spielen. Ich hoffe, dass man das von außen auch sehen kann“, freute sich Baskets-Center Jonas Weitzel über den ersten Erfolg in der Fremde. Und Ty Groce, Power Forward der Münsteraner, ergänzte: „Ich bin stolz, wie wir bei einem so erfahrenen Team wie Tübingen aufgetreten sind. Das macht Bock auf die Zukunft.“ Die den Männern vom Aasee am Samstag (19.30 Uhr) die GIESSEN 46ers in der Halle Berg Fidel beschert …
Fast-Absteiger VfL Sparkassenstars Bochum setzte nicht nur ob des 79:73-Sieges gegen die ART Giants Düsseldorf, sondern auch in Person von Keith Braxton ein Ausrufezeichen. Der aus Schwedens erster Liga in den Ruhrpott gekommene Shooting Guard, der auch schon in Belgien und Israel aktiv war, traf zehn seiner 17 Würfe aus dem Halbfeld, so dass er insgesamt auf satte 27 Zähler kam. Nach seinen 26 Punkten zum Saisonstart in Koblenz führt der 27-jährige US-Amerikaner, der im NRW-Derby auch noch zehn Abpraller fischte, damit die ProA-Korbjägerliste an. Braxton kaum nach stand der Slowake Peter Kalthoff, der zu seinen neun Rebounds auch noch 24 Punkte beisteuerte. „Es hat Spaß gemacht, dieser Mannschaft zuzusehen“, freute sich Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert über den gelungenen Saisonstart in seiner Rundsporthalle, in der die Gäste vom Rhein zur Pause noch mit zwölf Punkte geführt hatten.
Erst im letzten Abschnitt in Schwung kamen die Männer von Science City Jena, die den 81:75-Erfolg gegen die Eisbären Bremerhaven erst dank eines 21:9-Abschlussviertels unter Dach und Fach brachten. Kein Wunder also, dass der gebürtige Licher Robin Christen am Ende von „Wolle, Leidenschaft und einer Energieleistung“ sprach, zu der erst höchstpersönlich 19 Zähler beigesteuert hatte. Sein Teamkollege Alex Herrera schoss unter den Brettern den Vogel ab. In nur 21 Minuten Einsatzzeit holte er sich elf Rebounds – so viele wie kein anderer am zweiten Spieltag des Unterhauses.
Rekordverdächtig waren auch die 28 Zähler, die Ty Cockfield zum erst nach einem 20:11 im Schlussabschnitt eingetüteten 79:76-Sieg der EPG Guardians Koblenz gegen die Dresden Titans beisteuerte. Der in den vergangenen beiden Jahren im Kosovo aktive US-Shooting Guard hielt sich in seinen knapp 34 Minuten auf dem Parkett auch an der Freiwurflinie schadlos, so dass ihm eine Effizienz von plus 33 zugeschrieben wurde. Acht Rebounds bedeuteten für den 28-Jährigen ebenfalls die stärkste Marke des Abends am Deutschen Eck, der Cheftrainer Marco van den Berg allerdings noch nicht zufriedenstellte: „Basketballerisch ist es noch ein weiter Weg. Unsere Defense, unser Rebounding und generell unser Rhythmus sind noch verbesserungswürdig“, grantelte der Niederländer.
Nicht zufrieden mit den Leistungen unter den eigenen Brettern konnten die Coaches der Artland Dragons und des BBC Bayreuth sein. Beim 106:96-Erfolg der Quakenbrücker gefiel Buzz Anthony mit satten 14 Assists und 20 Punkten. Gießens ehemaliger Kapitän Brandon Thomas steuerte 18 Zähler zum Gelingen bei.