Drei Tage nach dem Auswärtsspiel in Göttingen stand für die GIESSEN 46ers schon das nächste Duell in der Ferne an. Die Siegesserie von drei Siegen in Folge konnte im Telekom Dome vor 5.920 Zuschauern nicht aufrechterhalten werden. Zu Gast bei den Telekom Baskets aus Bonn um die beiden Ex-Gießener TJ DiLeo und Yorman Polas Bartolo lieferte man dennoch eine beherzte Partie. Ohne die drei Verletzten Max Landis, Austin Hollins und Dee Davis und mit einem Rückstand seit der ersten Minute, hatten sie im Schlussangriff durch Bryant´s Dreipunkteversuch, welcher jedoch lediglich den Ring traf, noch den Schritt zur Verlängerung in eigener Hand. Am Ende mussten sich die Mittelhessen um Topscorer John Bryant (23 Punkte, 8 Rebounds) mit 78:83 geschlagen geben.
Zu Beginn der Partie vertraute Bonn-Cheftrainer Predrag Krunic zunächst auf eine Starting-Five aus Yorman Polas Bartolo, Nemanja Djurisic und Julian Gamble um das Allstar-Backcourt-Duo Josh Mayo und TJ DiLeo. Für die Gäste aus Gießen standen zunächst Mauricio Marin, Jahenns Manigat, Jamar Abrams, Mahir Agva und Kapitän John Bryant auf dem Parkett.
Das erste Viertel begann nach einem schnellen 4:0-Run der Hausherren mit einem Postmove-Korberfolg von Bryant (4:2, 2. Minute). Den besseren Start sollten aber dennoch die Bonner hinlegen: Die beiden Dreier von Mayo & Polas Bartolo besiegelte eine 14:4-Führung nach vier gespielten Minuten – 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer beorderte seine Mannen zur Auszeit. Dabei agierten Malcolm Hill & Co. auch in der Folge abgeklärt und konnten ihre Führung weiter auf 21:9 ausbauen (8.). Fünf Zähler in Folge durch Jeril Taylor sorgten für Lichtblicke in einer Gießener Offensive, die bis dahin noch nicht richtig ins Rollen gekommen war (24:18, 10.). Insbesondere die frühe, hohe Teamfoulbelastung machte den Gästen aus Mittelhessen im ersten Viertel zu schaffen, sodass es mit einem 8-Punkte-Rückstand von 26:18 in die erste Viertelpause ging.
Ein Dreier von Abrams eröffnete das zweite Viertel aus Gießener Sicht, auf der Gegenseite tat es ihm Ron Curry aber gleich (29:21, 12. Minute). Ein Ballgewinn durch Taylor und ein anschließender Fastbreak, den wiederum Abrams krachend per Dunking abschloss, sorgte erstmals wieder für ein Gießener Momentum. Beim Stand von 31:25 nimmt Heim-Trainer Krunic seine erste Auszeit (13.). Doch binnen einer Minute sollten die Baskets aus Bonn ihre zweistellige Führung wieder hergestellt haben – die nächste Auszeit, diesmal auf Seiten der Mittelhessen, war die Folge (37:25, 14.). Ein Dreipunktespiel von Manigat und ein erfolgreicher Wurf von jenseits der 6,75m-Markierung von Bryant brachten die 46ers aber wieder in Schlagdistanz (36:42, 18.). Allen voran der starke Bonner Center Gamble war dafür verantwortlich, dass die Gießener nicht näher herankommen sollten. So gelang es dem Team aus Nordrhein-Westfalen bis zum Viertelende abermals davonzuziehen. Mit einem Stand von 52:40 auf der Anzeigetafel im Telekom Dome ging es in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel hatte dann wieder merkliche Parallelen zum ersten Viertel. Im Duell der beiden Starting-Fives fehlte bei Gießen offensiv das Wurfglück, auf der anderen Seite kamen die Baskets zu einfachen Zählern. Symbolisch dafür war ein vergebener Korbleger, welcher auf der Gegenseite in einfachen Punkten durch Gamble mündete. Als Reaktion darauf nahm Gäste-Coach Ingo Freyer die Auszeit (42:58, 25.), um den Lauf des Heimteams zu unterbinden. Ein And-One-Play und anschließender Dreier von Bjarne Kraushaar sowie ein weiterer Dreipunktewurf von Abrams zum 64:53 (27.) sollten dann nochmal Hoffnungsschimmer sein. Mit Kampf und Leidenschaft wurde dann in Person von Abrams per Fastbreak-Dunking auch wieder ein einstelliger Rückstand hergestellt – Auszeit Bonn (66:58, 29.). Beiden Teams gelang in der Folge noch jeweils zwei Zähler auf ihr Konto zu bringen, sodass es mit 68:60 in die letzte Viertelpause des Jahres 2017 ging.
Agva eröffnete das Schlussviertel dann mit einem Dreier nach Anspiel von Taylor erfreulich aus 46ers-Sicht (63:68, 31.). Dennoch mussten die Mittelhessen wie schon seit Spielbeginn weiterhin einem Rückstand hinterherlaufen. Viel Kampf und Einsatz war aber auf beiden Seiten in einer zunehmend hitzigeren Atmosphäre im Telekom Dome gefragt. In der Offensive kamen die Bonner jedoch oft zu leichteren Korberfolgen als ihre Gegner aus Mittelhessen, sodass in der 37. Minute mit dem 79:69 wieder eine zweistellige Führung der Baskets an der Anzeigetafel leuchtete. Beim Stand von 81:76 1:12 Minuten vor Spielende nahm Ingo Freyer eine Auszeit, um weitere Instruktionen für die Schlussphase an seine Mannschaft zu geben. Nachdem in der Defensive ein Stopp nach 24-Sekunden-Regelüberschreitung erzwungen werden konnte, ging der Ball im nächsten Angriff zu Bryant, welcher nur per Foul gestoppt werden konnte und beide fälligen Freiwürfe sicher verwandelte (81:78, 40.). Auch im darauffolgenden Angriff stand die Gießener Verteidigung und erzwang einen weiteren Bonner Ballverluste. Mit 22.2 Sekunden auf der Uhr verfehlte der mögliche Dreier zum Ausgleich von Bryant nur knapp sein Ziel. Der Rebound landete in Bonner Händen und Mayo blieb im Anschluss eiskalt an der Freiwurflinie. Schlussendlich unterliegen die GIESSEN 46ers nach einer packenden Schlussphase denkbar knapp mit 83:78 den Telekom Baskets aus Bonn.
Die nächste Partie steht für die GIESSEN 46ers am 06. Januar 2018 um 20.30 Uhr in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost gegen das Team von s.Oliver Würzburg an. Die GIESSEN 46ers wünschen einen guten Rutsch ins Jahr 2018!
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Bonn hat in der ersten Halbzeit insgesamt intensiver gespielt, was in eigener Halle vor tollem Publikum sicher auch ein wenig leichter fällt. Die Baskets waren mehr da, während meine Mannschaft sich jedoch nie hat den Schneid abkaufen lassen – so können auch wir viel Positives aus dieser Partie mitnehmen.“
Predrag Krunic (Cheftrainer Telekom Baskets Bonn): „Wir hatten keine einfache, weil zeitlich knappe Vorbereitung auf dieses Spiel. Umso glücklicher bin ich, wie wir gestartet sind wie wir insgesamt verteidigt haben. Gießen war in den vergangenen Wochen und hat heute gezeigt, was für ein Kampfgeist in der Mannschaft steckt. In der zweiten Hälfte war unsere Leistung schwankender, doch wir konnten in durch unsere gute Balance aus Setplay und Transition die notwendigen, letztlich siegbringenden Akzente setzen.“
Telekom Baskets Bonn – GIESSEN 46ers 83:78 (52:40)
Viertelergebnisse: 26:18, 26:22, 16:20, 15:18
Telekom Baskets Bonn: Ron Curry (3 Punkte), Tomislav Zubcic (6), Konstantin Klein (2), Nemanja Djurisic (5), Julian Gamble (22, 13 Rebounds), Anthony DiLeo (7), Martin Breunig, Yorman Polas Bartolo (4), Josh Mayo (15), Malcolm Hill (19), Alexander Möller
GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar (6 Punkte), Jeril Taylor (6, 6 Assists), Mahir Agva (6), Alen Pjanic, Leon Okpara, Benjamin Lischka (6), Jamar Abrams (15), Jahenns Manigat (14), Mauricio Marin (2), Anthony Okao, John Bryant (23, 8 Rebounds)
Zuschauer: 5.920
Nächstes Spiel: Samstag, 06.01.2018, 20.30 Uhr: GIESSEN 46ers vs. s.Oliver Würzburg