ALBA BERLIN machte am gestrigen Montag eindrucksvoll klar, dass sie ins Finale wollen. Die Hauptstädter verschafften sich ein gehöriges Polster für das Rückspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg. Ganz anders wird das heutige Rückspiel zwischen ratiopharm ulm und den MHP RIESEN Ludwigsburg werden. Das Hinspiel endete unentschieden, sodass heute ab 20.30 Uhr das Parkett zwischen den Kontrahenten bestimmt brennen wird. Die gesamte Berichterstattung beginnt ab 20.15 Uhr live und on demand bei MagentaSport und wird auch bei Sport 1 übertragen.
EWE Baskets Oldenburg – ALBA BERLIN 63:92
Die EWE Baskets Oldenburg konnten sich in der Anfangsphase mit ihrem Spielstil zunächst durchsetzen und einen 4:0-Start durch Rasid Mahalbasic und Nathan Boothe hinlegen. Während fast fünf Minuten bei den Albatrossen nichts ging, waren dann Rokas Giedraitis und Luke Sikma zur Stelle. Das Spiel hatte somit auf beiden Seiten seinen Offensivrhythmus gefunden und der gebürtige Gießener Robin Amaize legte für die Donnervögel mit einem Dreier zum 11:11 auf. Den erlangten Takt sollten die Berliner kompensieren und mit drei erfolgreichen Distanzwürfen ein 22:17 auf der Anzeigetafel verfestigen. Die Big Men (Mahalbasic/Boothe jeweils 8 Punkte) der Norddeutschen präsentierten sich weiter punkte-hungrig, doch dem gezielten schnellen Spiel der Berliner konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht beikommen, sodass sich Mitte des zweiten Viertels ein 35:25 manifestierte. Peyton Siva rückte in diesen Szenen in den Mittelpunkt, fabrizierte sieben Zähler am Stück und schraubte den Vorsprung weiter nach oben. Die Oldenburger konnten auch mit ihrer patentierten Lösung unter dem Korb nur ansatzweise den Berlinern beikommen, die ihre Schnelligkeit gnadenlos ausnutzen und mit einer 49:33-Führung in die Kabine gingen.
Der Pokalsieger blieb auch nach der Pause weiter im Flow und setzte den Niedersachsen mit einem 6:0-Run weiter zu. Während der Oldenburger Frontcourt weiter versuchte, Schadensbegrenzung zu betreiben, baute der Gegner kontinuierlich am Ergebnis (63:39). Vor allem die Dreierdiskrepanz zwischen den Baskets und den Albatrossen war gravierend (1/14 – 10/22). Nun mehrten sich auch die Offensivrebounds bei den Berlinern (14 Rebounds) und mit der zusätzlichen Hilfe von neun Steals gelang ein 72:45 vor dem Schlussabschnitt. Dieser begann mit schönem Basketball, denn Martin Hermannsson passte per No-Look auf Niels Giffey, doch auch Oldenburg fand nun auf gewohnte Art zur Reuse, was Malhalbasic zu Punkten 18, 19, 20 und 21 führte. Während die Berliner weiter ihrer Gangart treu blieben, fanden aber auch die Niedersachsen zu Beständigkeit, was zwar das Viertel ausgeglichen gestaltete, aber am 92:63-Sieg von ALBA BERLIN nichts mehr ändern sollte. Maßgeblich beteiligt an der guten Ausgangsposition für das Rückspiel waren Siva mit 19 Punkten und Markus Eriksson mit deren 17 Zähler. Auf der Gegenseite wehrten sich mit allen Kräften Mahalbasic (23 Punkte, 9 Rebounds) und Boothe (17). Den Berliner Erfolg sah auch das 46ers-Tipp-Trio voraus.
ratiopharm ulm – MHP RIESEN Ludwigsburg (Tip-Off: 20.30 Uhr)
Mit dem ersten Playoff-Remis nach 45 Jahren trennten sich ratiopharm ulm und die MHP RIESEN Ludwigsburg voneinander. Beim 71:71 war eine hohe Intensität vorhanden und die Arbeit in der Zone war auf beiden Seiten von einer enormen Durchsetzungskraft geprägt. Mit 42:42-Rebounds ist der Werktag des ersten Halbfinales wohl am deutlichsten wiedergegeben. Etliche Führungswechsel spielten in der Szenerie ein markantes Bild ab, wobei die Dreipunktelinie für die Schützen wie vernagelt schien, was sich über eine Feldwurfquote aus der Distanz von knapp 18% ausdrückte. Wie RIESEN-Headcoach John Patrick bei MagentaSport vor dem Hinspiel schon äußerte: „Jetzt ist alles nur Kopfsache“. Die Coaches sahen nach der Begegnung Verbesserungspotential. „Wir können viel besser spielen! Ich weiß nicht, ob wir einen Dreier geworfen haben“, monierte Patrick. Während sein Pendant Jaka Lakovic ein wenig mit dem Rhythmus haderte: „Das war ein solides Spiel von uns. Offensiv haben wir unsere Chancen liegen lassen.“
Dass es die Teams besser können, bewiesen sie schon in der Gruppenphase, dennoch erwartete der Ludwigsburger Headcoach beim Rückspiel abermals einen „dog fight“. Dabei sollen auch wieder die beiden Hauptprotagonisten des Hinspiels eine gewichtige Rolle bei spielen. Marcos Knight und Derek Willis lieferten jeweils ein Double-Double ab. Der RIESEN-Guard lieferte 24 Punkte und elf Rebounds ab, während der Forward auf der Gegenseite 19 Zähler und 14 Rebounds auf Parkett brachte. Dabei sahen beide Ansatzpunkte zur Spieloptimierung. „Im Rückspiel müssen wir mehr zu unserem Spiel finden. Und wir müssen Marcos Knight in den Griff kriegen“, zog Willis sein Fazit bei MagentaSport. Knight sah die eigenen Stärken und die dortigen Verbesserungsmöglichkeiten: „Wir geben nie auf. Wir gewinnen mit der Defense unsere Spiele. Das müssen wir noch besser machen.“ So wird eine enge Begegnung wohl wieder auf dem Programm stehen.
Wer gewinnt die Partie ? … das tippen unsere Jungs:
Brandon Thomas: MHP RIESEN Ludwigsburg
Bjarne Kraushaar: ratiopharm ulm
Alen Pjanic: MHP RIESEN Ludwigsburg