Die MHP RIESEN Ludwigsburg gingen in der Gruppe B zwar einen steinigen Weg gegen die FRAPORT SKYLINERS, doch dieser lohnte sich mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel. Auch ALBA BERLIN konnte gegen den Turniereinsteiger Brose Bamberg nachziehen und steht nun punktgleich mit den Barockstädtern auf Platz eins des Klassements. Am heutigen Tag wollen die EWE Baskets Oldenburg um 16.30 Uhr gegen die BG Göttingen richtig im easyCredit BBL Final-Turnier ankommen. In der Primetime-Partie um 20.30 Uhr könnte ratiopharm ulm den Sack für die Playoffs endgültig zu machen und gleichzeitig wohl das Schicksal der HAKRO Merlins Crailsheim bestimmen. Ein spannungsgeladener Tag fünf wartet in der Gruppe A, live und on demand bei MagentaSport ab 16.15 Uhr.
MHP RIESEN Ludwigsburg – FRAPORT SKYLINERS 80:77
Es ging wie erwartet von Anfang an defensiv zur Sache. Yorman Polas Bartolo konnte bei den Frankfurtern ebenso wie Jaleen Smith auf Ludwigsburger Seite mitwirken. In einer intensiven Begegnung schrieb ein Jungspund die erste Geschichte des Spiels: Jacob Patrick erzielte als jüngster BBL-Spieler seit digitaler Datenerfassung seine Debütpunkte. Aber auch Smith (10 Punkte) und Polas (16) setzten einige Duftmarken, die eine ausgeglichene erste Halbzeit mit 37:35 für die RIESEN enden ließ.
Das dritte Viertel sollte nahtlos so weitergehen, wie der vorherige Abschnitt es verriet. So sollten beide Kontrahenten weiter um jeden Zentimeter auf dem Parkett kämpfen, was die Fehlerrate jeweils in die Höhe trieb. Der Frankfurter Quantez Robertson setzte mit einem Buzzerbeater zum Ende des dritten Viertels das 51:51 in die Reuse. Der Shooting Guard schraubte im letzten Abschnitt weiter an seinem Punktekonto und lieferte dazu wertvolle Vorlagen für seine Farben. Dennoch ließen sich die MHP RIESEN Ludwigsburg nicht abschütteln und so musste die Crunchtime die Entscheidung bringen. In dieser schaltete sich Marco Knight (25 Punkte) mit drei Dreiern am Stück ein und konterte die zwischenzeitliche Robertson-Show (17). Mit einem Dreierfestival sollte eine enge Begegnung mit 80:77 für die Barockstädter zu Ende gehen. Uneins, gemein der engen Begegnung, waren sich auch die 46ers-Protagonisten beim Tippen, wobei Bjarne Kraushaar und Alen Pjanic richtig lagen.
ALBA BERLIN – Brose Bamberg 98:91
Die Berliner konnten merklich von ihrem ersten Auftritt gegen Frankfurt profieren. Gleich hieß es mit Zug zum Korb gehen und auch von außen zeigten sich Rokas Giedraitis, Peyton Siva und vor allem Luke Sikma (2/2) treffsicher. Den Start in das Turnier etwas verschlafen hatte Bamberg, die früh einem zehn-Punkte-Rückstand hinterliefen. Als die Oberfranken sich allmählich akklimatisiert hatten, kam der Spielfluss und das Fastbreak-Spiel über Retin Obasohan zu Tage, was ein 27:27 einbrachte. Schwungvoll präsentierten sich Brose und ALBA weiter, sodass sich kein Team einen wirksamen Vorteil ergattern vermochte. Highlights wie u.a. ein Dunking von Obasohan oder ein Putback-Dunking von Niels Giffey waren mit inbegriffen. So ging es nach einer flotten Halbzeit mit einem 56:55 für Bamberg in die Kabine.
Mit dem marginalen Vorteil im Rücken arbeitete sich Bamberg auch besser in die zweite Halbzeit. Erst Peyton Siva wusste die Berliner Geschicke wieder mit einem Dreier und einem dazugehörigen 7:0-Lauf ins Lot zu bringen. Bis zum Viertelende vermochte sich weder der durchsetzungsstarke Landry Nnoko (12 Punkte) mit den Berlinern, noch Jordan Crawford (12) mit seinen Farben entscheidend abzusetzen, sodass ein 75:72 für die Hauptstädter auf der Anzeigetafel leuchtete. Der letzte Abschnitt ließ weiter die Spannung sprechen, denn Führungswechsel waren an der Tagesordnung. Wobei die Verteidigung der Oberfranken den Berlinern bis Mitte des Viertels nur sehr schwere Würfe ließ. Doch die Offensivrebounds korrigierten so manch einen Fehlversuch, den Kenneth Ogbe, Martin Hermannsson und Eriksson zum 91:88 führte. Die Crunchtime war angebrochen – insbesondere Crawford fand mit seinen 20 Punkten Antworten für die Bamberger, doch der Topscorer war es auch, der mit fünf Fouls das Parkett verlassen musste. Zum Schluss hatte ALBA BERLIN den längeren Atem beim 98:91-Sieg und das 46ers-Trio den nächsten richtigen Tipp abgehakt.
EWE Baskets Oldenburg – BG Göttingen (Tip-Off: 16.30 Uhr)
Die EWE Baskets Oldenburg stehen nach ihrer Auftaktpleite gegen Ulm gehörig unter Druck. Während der Frontcourt der Norddeutschen mit Nathan Boothe (19 Punkte) und Rasid Mahalbasic (17, 7 Rebounds) bereits in der ersten Begegnung funktioniert hat, hinterließen vor allem die kleinen Positionen Fragezeichen. Diese sollte Headcoach Mladen Drijencic schleunigst beseitigen und seine Riege um Braydon Hobbs oder Tyler Larson wieder in die Spur bekommen. Man sah deutlich, dass die Spielpraxis fehlte und sich die EWE Baskets erst einmal an die Umgebung sowie dem aktiven Wettbewerb gewöhnen müssen.
Dabei haben Rickey Paulding & Co. eine schwere, wie auch überraschende Nuss zu knacken. Die BG Göttingen wusste in ihrem Auftaktspiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim zu überzeugen und baut dabei mit Bennet Hundt auf ein deutsches Talent in der Aufbauposition. 30 Zähler verbuchte der junge Spielmacher und verhalf zusammen mit dem erfahrenen Alex Ruoff (12 Punkte, 10 Assists) seinen Farben zum geglückten Auftakt in das easyCredit BBL Final-Turnier. Ein homogener Auftritt den es zu Wiederholen geht, um einen Playoff-Platz zu ergattern.
ratiopharm ulm – HAKRO Merlins Crailsheim (Tip-Off: 20.30 Uhr)
Unterschiedlicher hätte der bisherige Turnierverlauf für die beiden Teams nicht geschrieben werden können. Während Ulm in großen Schritten und überzeugender Manier, mit München und Oldenburg, einen Großen nach dem anderen in die Schranken weist, herrscht Katerstimmung bei den Crailsheimern. Zwei Niederlagen stehen zur Buche und auch die Personallage der Zauberer lässt zu wünschen übrig. DeWayne Russell und Jeremy Morgan fehlten zuletzt gar gänzlich und so muss Headcoach Tuomas Iisalo auf eine junge Truppe bauen, die aber das Kämpferherz am rechten Fleck trägt. Javontae Hawkins, Maurice Stuckey, David Brembly und der zuletzt gutaufgelegte Sebastian Herrera (27 Punkte) müssen alles in die Waagschale werfen, um das drohende Turnier-Aus zu vermeiden.
Ganz im Gegensatz zu den Ulmern, die mit einem dritten Sieg schon fast den ersten Platz in der Gruppe A für sich unter Dach und Fach bringen können. Dabei kristallisiert sich immer mehr ein starkes Zusammenspiel unter den einzelnen Positionen heraus. Sei es wie am Montag mit Tyler Harvey (15 Punkte), Archie Goodwin (14), Thomas Klepeisz (11), Derick Willis (10) oder Dylan Osetkowski (8, 8 Rebounds). Alle zeigen, neben Leader Per Günther, erfrischenden Teambasketball und mausern sich zu einem wahren Turnierfavoriten.
Wer gewinnt die Partie ? … das tippen unsere Jungs:
Brandon Thomas: EWE Baskets Oldenburg & HAKRO Merlins Crailsheim
Bjarne Kraushaar: EWE Baskets Oldenburg & ratiopharm ulm
Alen Pjanic: EWE Baskets Oldenburg & ratiopharm ulm