Ein deutlicher Klassenunterschied

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Mit 84:63 (42:27) hat der LTi Lich am Sonntagnachmittag sein Auswärtsspiel bei DIMPLEX Falke Nürnberg, dem Tabellenschlusslicht der 2. Liga Pro A, gewonnen – und hätte dabei noch deutlich höher siegen können. Zwischen dem heimischen Zweitligisten und dem mittelfränkischen Gastgeber, der den Abstieg nur mit einer minimalen rechnerischen Wahrscheinlichkeit vermeiden kann, herrschte ein deutlicher Klassenunterschied vor.

Die Licher überzeugten vor allem in der Verteidigung, Nürnberg hatte dem außer einer mitunter übertrieben harten Spielweise und einer infolgedessen hohen Foulquote nur wenig entgegen zu setzen. „Die Spielart von Nürnberg erinnerte teilweise an American Football“, bemerkte Lichs Trainer Alexander Biller nach Spielende. Vor allem die Nürnberger Guards wurden von den Mittelhessen sehr gut kontrolliert: US-Routinier Michael Lake markierte gerade mal acht Punkte, Rick Stafford konnte im vierten Spiel nach seinem Comeback auf zwei Punkten gehalten werden. Krankheitsbedingt fehlten auf Seiten der Falken Kapitän Robert Dühring und Head Coach Stephan Harlander.

Die Licher begannen mit einem 7:0-Start, sehr zur Freude von Trainer Alexander Biller: „Wir sind von Beginn an sehr intensiv in dieses Spiel gegangen, haben Nürnberg kontinuierlich unter Druck gesetzt. Unser Vorsprung hätte noch deutlicher sein können, wenn wir uns später nicht viele Nachlässigkeiten erlaubt hätten. Wir hatten zu viele Ballverluste und haben zu viele Rebounds zugelassen, ansonsten hätten wir vermutlich mit 30 oder 40 Punkten Differenz gewonnen.“ Vor allem Center Gary Hamilton hatte nicht seinen besten Tag erwischt, kam mit neun Punkten, elf Rebounds und zehn Ballverlusten beinahe in den Bereich eines „Triple-Doubles“, wobei „negative“ statistische Kategorien wie Turnovers selbstverständlich bei einem dreifachen statistischen Doppel keine Beachtung finden. Dafür wuchs Brandon Jenkins über sich hinaus, der 23-Jährige verschliss einen Nürnberger Verteidiger nach dem anderen. „Brandon (Jenkins) hat heute einfach alles abgerufen, was er drauf hat“, freute sich Biller über die feine Leistung seines amerikanischen Aufbauspielers. Jenkins kam auf 31 Punkte, verteilte sieben Vorlagen, traf fast 70 Prozent seiner Würfe. Neben Jenkins erzielte Johannes Lischka (20) die meisten Punkte für die LTi-Truppe. Am defensiven Brett ließ besonders C.J. Pigford nichts anbrennen – der Forward sammelte zehn Defensivrebounds ein und hatte darüber hinaus drei Blockshots zu Buche stehen.

Das erste Viertel gewannen die Licher deutlich mit 23:11 und hatten damit gleich einen guten Grundstein für den späteren Sieg gelegt. Das zweite Viertel begann ausgeglichen, in der 16. Minute konnten sich die Mittelhessen durch einen Dreier von Jenkins sowie einem darauf folgenden Ballgewinn mit Fastbreak-Korbleger von Mathias Perl auf 37:23 absetzen. Das zweite Viertel gewann Lich jedoch „nur“ mit 19:16. Spätestens im dritten Viertel machte dann Lichs Österreicher Richard Poiger mit einem Korbleger und zwei Freiwürfen die Sieghoffnungen der Gastgeber endgültig zunichte, denn nach diesen Aktionen lag Lich mit 54:34 (24.) vorne. Vor dem Beginn des Schlussviertels führte das Gästeteam mit 67:40, ließ es dann aber in den letzten zehn Minuten etwas zu sehr schleifen. Nürnberg gewann das vierte Quarter mit 23:17, den deutlichen Erfolg der Bierstädter konnte dies jedoch kaum schmälern.

In der aktuellen Tabelle befinden sich nun vier Mannschaften hinter LTi Lich, der nun Rang zwölf einnimmt. Der Vorsprung auf Abstiegsplatz 15 beträgt aus Licher Sicht aber weiterhin nur zwei Zähler, da Chemnitz am Wochenende etwas überraschend in Karlsruhe gewinnen konnte. Die Biller-Truppe (18:30 Punkte) ist punktgleich mit Heidelberg (Rang neun), Bremen (Platz zehn) und Langen (Elfter). Gegenüber Langen besitzt Lich den besseren direkten Vergleich, gegenüber Heidelberg nicht. Das Hinspiel gegen Bremen haben die Mittelhessen mit einem Punkt Differenz verloren, das Rückspiel steht noch aus.

Punkteverteilung:

LTi Lich: Jenkins (31), Scholz (0), Hamilton (9), Johannes Lischka (20), Pigford (8), Brauer (0), Schick (0), Benjamin Lischka (0), Perl (3), Poiger (13).
DIMPLEX Falke Nürnberg: Schneider (17), Schmidt (14), Lake (8), Hanson (7), Doreth (6), Reile (3), Miklos (3), Brütting (2), Stafford (2), McDuffie (1).

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