Starke Mannschaftsleistung der Depant GIESSEN 46ers Rackelos beim 88:77-Sieg in Würzburg: Bereits zur Halbzeit hatte sich jeder eingesetzte Spieler der Mittelhessen in die Punkteliste eingetragen, am Ende scorten vier Akteure zweistellig. Nach einem durchwachsenen Auftaktviertel legte das Team von Rolf Scholz und Lutz Mandler den Schalter um und stellte mit einem 25:11 im zweiten Durchgang die Weichen zum Sieg. Würzburg setzte den Gästen zwar bis zuletzt mit einer galligen Ganzfeldverteidigung zu und verkürzte angeführt von Miles Jackson-Cartwright (31 Punkte) auf 77:84. Momentum und Führung sollten bis zum Spielende aber nicht mehr die Seite wechseln, weshalb sich die Rackelos über ihren fünften Sieg in Folge freuen durften. Da Rhöndorf gegen Tabellenführer Elchingen den Kürzeren zog, stehen die 46ers kurz vor dem Hauptrundenende auf dem zweiten Platz der ProB-Süd.
„Trotz des am Ende zweistelligen Sieges war es kein einfaches Spiel für uns“, erklärt Mandler nach der Partie. Das Gießener Trainergespann musste auf Marian Schick verzichten, der wegen muskulärer Probleme in der Wade kurzfristig ausfiel. Gerade in der Anfangsphase fehlte der Center beim Positionskampf in der Zone. Früh lagen die Gäste mit 6:0 im Hintertreffen. Jackson-Cartwright, Dejan Kovacevic und Garrett Jackson trugen Würzburg in der Offensive. Gepaart mit einem konsequenteren Rebounding (13 Abpraller krallten sich die Franken im ersten Viertel, bei Gießen waren es sechs) zog das Team von Cheftrainer Liam Flynn bis auf 19:5 davon (7. Minute). Ein 9:0-Run der Rackelos bedeutete, dass die Gäste nur mit einem 16:24 in den zweiten Spielabschnitt gehen mussten.
In diesem verstanden es die 46ers gestickt, die Scoringlast auf viele Schultern zu verteilen. Der frisch eingewechselte Uhlemann verkürzte so per Layup auf 20:24, bevor Leon Okpara, Dennis Mavin und Anthony Okpara jeweils mit Treffern von der Dreipunktelinie den Führungswechsel organisierten (31:29, 16.). Jackson bestellte für die TG zwar zweimal den Ausgleich. Danach sorgten Treffer von Leo Vrkas, Johannes Lischka und Bjarne Kraushaar aber dafür, dass zur Halbzeit ein 41:35 für Gießen zu Buche stand.
Die so erspielte Führung sollten die Rackelos nicht mehr hergeben. Fünf Punkte von Kraushaar legten im Gegenteil den Grundstein für einen 11:0-Lauf, der Gießen bis zur Viertelmitte zweistellig in Front brachte (52:38, 25.). Neben Kapitän Lischka war es in dieser Phase vor allem Mavin, der emsig Punkte sammelte und Würzburg so auf Distanz hielt. Nach Ausflügen in den Bundesligakader der 46ers erzielte der nachverpflichtete US-Amerikaner zwei Etagen tiefer starke 22 Punkte. Während bei den Franken Jackson-Cartwright nach Kräften dagegenhielt, war es Lischka, der die letzten Zähler des Viertels und das damit einhergehende 64:51 markierte.
Würzburg gestaltete die Partie in den zehn verbliebenen Minuten zwar wieder offen. Gießen fand jedoch stets die richtige Antwort, weshalb das Spiel über die Stationen 66:55 und 72:59 in die Schlussphase einbog. Korbleger von Mavin (zweimal) und dazwischen Vrkas schienen bei noch vier Minuten auf der Uhr die Vorentscheidung zu bedeuten (78:62). Angeführt von Jackson-Cartwright und Jackson drückten die Franken ihren Rückstand nach einem zweiminütigen Powerplay aber zurück in den einstelligen Bereich (71:80, 38.). Nach einer Gießener Auszeit fasste sich erneut Mavin ein Herz, penetrierte in die Würzburger Zone und scorte per Korbleger. Im darauffolgenden Würzburger Angriff fing Hornsby einen verunglückten Pass von Jackson ab und bugsierte das Spielgerät Sekunden später durchs Netz: 84:71. Sechs schnelle Punkte auf der Gegenseite brachten die TG zwar zurück in Schlagdistanz. Bei nur noch vierzig Sekunden Restspielzeit blieb den Mainstädtern aber nichts anders übrig, als sich auf taktische Fouls zu verlegen. An der Straflinie behielten Mavin sowie Lischka die Nerven und bestellten den 88:77-Schlussstand.
Lutz Mandler (Co-Trainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Es war eine geschlossene Teamleistung, bei der sich jeder für die anstehenden Playoffs beweisen wollte. Obwohl uns Würzburg einen harten Kampf geliefert hat und ihre Ganzfeldpresse zeigte, woran wir im Training noch arbeiten müssen, haben wir so den Sieg nach Hause geholt. Hervorheben kann man nach dieser Leistung zwar keinen. Es freut mich aber besonders, wie sich Dennis Mavin im ProB-Kader sofort wieder eingefügt und mit 22 Punkten wesentlich Anteil am Sieg gehabt hat. Man kann ihm da eine sehr professionelle Einstellung attestieren.“
Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am kommenden Samstag (24.02., 19:30 Uhr) mit dem letzten Spiel der Hauptrunde. Im Duell gegen den Rekordmeister aus Leverkusen geht es dann um die Frage, auf welchem Tabellenplatz die Saison abgeschlossen wird. Im Fernduell gegen Schwelm (4., 14 Punkte) und Rhöndorf (punktgleich mit Gießen, 3., 16) sind noch diverse Verschiebungen möglich.
TG s.Oliver Würzburg – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 77:88 (35:41)
Viertelergebnisse: 24:16, 11:25, 16:23, 26:24
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Bjarne Kraushaar (8 Punkte), Alen Pjanic (5), Tim Uhlemann (2), Leon Okpara (5), Johannes Lischka (15), Dennis Mavin (22), Leo Vrkas (10), Anthony Okao (7), Nick Hornsby (14)
TG s.Oliver Würzburg: Karlis Apsitis (5), Miles Jackson-Cartwright (31, 9 Assists), Philipp Hadenfeldt (3), Tobias Weigl (2), Tim Leonhardt (3), Garrett David-Alex Jackson (19), Dejan Kovacevic (14, 9 Rebounds), Tilman Buschbeck, John Joseph Saigge, Michael Javernik