Nach einem spielfreien Wochenende geht es für die GIESSEN 46ers am kommenden Sonntag (17 Uhr) zum FC Bayern München. Keine einfache Aufgabe für die Mannschaft von Trainer Denis Wucherer, die zuletzt gegen Hagen zwar einen furiosen Sieg einfahren konnte, nun aber auf eine der besten Mannschaften der Liga trifft. Die zweitplatzierten Bayern sind seit sieben Spielen in Serie in der Beko BBL ungeschlagen. Die 46ers reisen somit also als krasser Außenseiter in die bayerische Landeshauptstadt.
Das Spiel wird live auf www.telekombasketball.de übertragen.
Während die 46ers letztmals am 16. Januar auf Korbjagd gingen, stand der FC Bayern in der Zwischenzeit dreimal auf dem Parkett. Zuletzt bei zwei Partien im Eurocup gegen Bilbao Basket, das Ex-Team von 46ers-Scharfschütze Ethan Wragge. Vor einer Woche gab es dabei in Bilbao einen knappen 78:76-Erfolg zu feiern, am gestrigen Abend hingegen verlor die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic mit 88:90, zeigte aber erneut eine starke Leistung.
Die 46ers können also ausgeruhter in die Partie gehen. Einen Vorteil kann Headcoach Wucherer dadurch aber nicht unbedingt erkennen: „Natürlich ist es nicht einfach, jetzt nochmal eine Spielpause zu haben, nachdem wir zuvor ja auch schon durch den Allstar-Day eine spielfreie Woche hatten. Klar kannst du dann in der ersten Woche viel an Grundlagen arbeiten, aber der Spielrhythmus fehlt eben. Wir versuchen im Training momentan wieder in den „Gameshape“ zu kommen. Ich glaube, das wird Sonntag nicht unproblematisch sein. Wir werden daher am Sonntag voraussichtlich schnell viel durchrotieren müssen, um die Energie hochzuhalten.“
Mit dem FC Bayern München steht aber den 46ers einer der beiden großen Meisterschaftsfavoriten gegenüber. Schon das Hinspiel ging deutlich mit 87:61 an die Münchener. „Das ist eine Mannschaft, die in der Liga vielleicht den tiefsten Kader hat. Da spielt kaum einer mehr als 24 Minuten, aber auch keiner weniger als 18 Minuten. Dementsprechend sind die Punkte, Assists und Rebounds verteilt. Außerdem haben sie genug Qualität in der Mannschaft, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Kaum eine andere Mannschaft hat so teamorientierte statistische Werte wie die Bayern. Das macht sie aus.“
Effektivität ist dabei das große Stichwort der Pesic-Truppe. Gleich sechs Spieler im Kader kommen auf zweistellige Werte in diesem Bereich. Topscorer ist Dusko Savanovic (13.2 Punkte), gefolgt von Bryce Taylor (12.0), John Bryant (11.0), Nihad Djedovic (10.9) und Alex Renfroe (10.4). Allesamt Spieler, die seit Jahren in der Beko BBL spielen und für Qualität und Erfolg stehen.
„Da muss schon viel zusammenpassen, um da irgendwie in das Spiel zu kommen. Dafür ist es natürlich elementar wichtig, dass wir einen besseren Start haben, als im Hinspiel, und von Anfang an Selbstvertrauen tanken können. Jeder muss individuell an seine Grenzen gehen, aber auch als Team müssen wir am Limit spielen, um in der Nähe einer Chance zu sein. Da ist schon eine Menge Qualität im Bayern-Kader vorhanden, nichtsdestotrotz werden wir es natürlich irgendwie probieren.“
Bei diesem Versuch hat sich die personelle Situation im Vergleich zu den Vorwochen leicht verändert. Der zuletzt angeschlagene Ethan Wragge ist wieder im Training, mit TJ DiLeo zudem einer der Langzeitverletzten wieder zurück. Ein Einsatz des Kapitäns am Sonntag ist nach dreimonatiger Spiel- und Trainingspause wahrscheinlich.
Unklar hingegen ist aktuell die Situation bei Achmadschah Zazai, der an Hüftproblemen laboriert. Aufgrund von Schulterproblemen, die er sich in einem Trainingsspiel unter der Woche gegen die Licher BasketBären zuzog, musste außerdem Benjamin Lischka mit dem Training aussetzen. Eine akute Gefahr für das Spiel scheint bei ihm aber nicht zu bestehen.
Sollte 46ers-Coach Wucherer also tatsächlich früh viel durchwechseln müssen, dürfte er eine gut gefüllte Bank zurückgreifen können. Ihm wäre es aber sicherlich lieber, wenn seine Starting-Five von Beginn in den angesprochenen Spielrhythmus findet.