Am 1. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga konnten sich die GIESSEN 46ers in einer intensiven Partie vor 3.385 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost gegen den Mitteldeutschen Basketballclub mit 91:84 durchsetzen. In der hartumkämpften Partie behielten die Mittelhessen in der Crunchtime die Nerven und konnten am Ende nach vielen Führungswechseln die Oberhand gewinnen. Mit Max Landis (15 Punkte), John Bryant (14), Benjamin Lischka (13), Larry Gordon (12) und Jeril Taylor (11) konnten gleich fünf Spieler zweistellig scoren. Auf Seiten der bissigen Wölfe war Lee Moore mit 21 Zählern der Topscorer der Partie. Bereits am kommenden Mittwoch (03.10.) geht es für die GIESSEN 46ers nach Crailsheim zum ersten Auswärtsspiel.
Wie zumeist in der Preseason vertraute 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer auch am 1. Spieltag in der easyCredit BBL auf seine gewohnte Starting Five. Auf der Spielmacherposition begann Neuzugang Siyani Chambers. Mit im Backcourt agierte Larry Gordon, dazu wurde im Frontcourt Brandon Thomas, Benjamin Lischka und Kapitän John Bryant aufgestellt. Der Mitteldeutsche Basketball Club lief mit Trevor Releford, Lee Moore, David Brembly, Hans Brase und James Farr auf.
Die Gießener erwischten einen guten Start in die Partie und versenkten durch Gordon gleich den ersten Wurf. Die folgenden Angriffssequenzen der Gastgeber sollten durch Bryant, Thomas und Lischka ebenfalls von Erfolg gekrönt sein und somit führten die Mittelhessen schnell mit 9:2 (3.). Als dann noch Chambers von Downtown mit Foul in die Reuse verpfefferte, folgte auf den Fuß die Auszeit durch MBC-Headcoach Aleksandar Šćepanović (12:2, 3.). Aus diesem Timeout kamen die Gäste wacher auf das Parkett und erzielten durch Peter-McNeilly, Farr und Moore den Anschluss zum 9:14 (5.). Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, beim sich Lischka und Thomas auf das 46ers-Scoringboard eintragen konnten (17:9, 6.). Nun lag es wieder an den Wölfen auf Schlagdistanz zu bleiben und dies gelang mit einem 4:0-Run zum 13:17 (7.). In der Folgezeit ließen die beiden Kontrahenten einige Chancen liegen, bis Max Montana geschickt Bryant ins Spiel brachte, welcher mit einfachem Lay-up zum 21:16 (8.) ablegte. Als noch Max Landis seine Treffsicherheit unter Beweis stellen konnte und Jeril Taylor von jenseits des Perimeters ihm in nichts nachstehen wollte, gingen die Gießener mit einem 31:19 aus dem ersten Viertel.
Ins zweite Viertel starteten die Ostdeutschen mit einem Dreier von Sergio Kerusch, die Mahir Agva auf der Gegenseite mit zwei verwandelten Freiwürfen schnell wieder konterte (33:22, 11.). Die 46ers setzen in dieser Phase auf ihr Set-Play und so kam Larry Gordon nach Anspiel von Landis zu einem freien Distanzwurf, der sein Ziel finden sollte (36:24, 13.). Der MBC reagierte durch Benedikt Turudic, sowie Peter-McNeilly und verkürzte auf 29:36 (14.). Die Gäste erwischten eine ganz heiße Phase, die Kerusch mit einem Dreier weiter entfachen wollte (32:36, 15.). Doch die Gießener hatten deutlich was dagegen – die Ballrotation stimmte und Thomas war zum Schluss der Spieler, der mit einem Dreipunktewurf verwandelte (43:33, 16.). Doch die Ballgewandtheit verlagerte sich wieder auf die andere Seite, wo Releford das Momentum nutzte und die Seinen fast im Alleingang auf 42:43 heranbrachte (18.). Den Mittelhessen ging das Zielwasser aus und die Wölfe übernahmen zum ersten Mal durch Moore die 44:43-Führung (19.). Abschließend folgte ein Tip-In von ebenjenem US-Amerikaner, der den 13:0-Lauf beendete und den 46:43 Halbzeitstand bedeutete.
Zur zweiten Hälfte stand bei den 46ers die Startformation mit Chambers, Thomas, Gordon, Lischka und Bryant von Beginn der Partie auf dem Parkett. Diese sollten nach zwei gespielten Minuten in diesem Viertel ihr Wurfglück durch Bryant wieder gefunden haben (45:48, 22.). Gießen drückte weiter aufs Gaspedal und agierte im Inside-Spiel durch ihren Kapitän, der den 48:48-Ausgleich erkämpfte (24.). Trotz Schlagzahlerhöhung der Gastgeber, fand der MBC immer wieder Wege, den aufkommenden Schwung der Mittelhessen zu stoppen. So wurde es ein klassischer Schlagabtausch, den Mahir Agva wieder mit einer Gießener Führung bedachte (57:54, 26.). Die Führung wechselte kontinuierlich, bis Landis den Drive zog und per Korbleger einen Dreipunktevorsprung für die Mittelhessen erzielte (61:58, 28.). Die aufkommende Euphorie stoppte zunächst Moore mit einem Dreier, den Max Montana direkt im Gegenangriff konterte. Der Gießener Neuzugang stellte dann mit einem weiteren Distanzwurf auf 67:63.
Der Schlussabschnitt musste in einer spannenden Begegnung die Entscheidung bringen. Zunächst hatten die Wölfe die besseren Karten und ließen durch Peter-McNeilly einen And-One sprechen (66:67, 31.). Der MBC war präsent, sicherte sich die Offensivrebounds und ebenjener Kanadier schien nicht zu stoppen zu sein (69:67, 32.). Ob punkten oder passen, Gießen fand keinen Zugriff auf den Shooting Guard, der Brase wunderbar in Szene setzte (71:68, 33.). 46ers-Cheftrainer reagierte auf diese schwere Phase und bat sein Team zum Gespräch. Die Intensität erhöhte sich, was Larry Gordon unter dem Korb per Offensivrebound und anschließenden Punkten unterstrich (70:71, 34.). Ein Block von Bryant und eine Energieleistung von Landis erbrachte die erneute 74:71-Führung für ihre Farben (35.). Die Gäste waren gefordert, doch Gießen war mit Energizer Landis zur Stelle, der weitere drei Zähler sein Eigen nennen durfte (77:71, 35.). Es war der Beginn der Crunchtime und die 46ers vermochten es, Akzente zu setzen – Bryant mit Freiwürfen und Lischka mit Korbleger zum 81:73 (36.). Doch diese Schlussphase sollte spannend bleiben, denn Kerusch vergoldete einen Lauf der Wölfe mit einem Dreier und hielt die Hoffnungen auf einen Auswärtssieg am Leben (80:81, 37.). Freyer nahm die folgerichtige Auszeit, aus der Gordon mit einem And-One kam (84:80, 38.). Die Mittelhessen blieben am Drücker und Landis schaffte wieder etwas Distanz auf dem Tableau (86:80, 38.). In einem absoluten Krimi behielten die GIESSEN 46ers letztendlich die Nerven und gewannen mit 91:84.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Es war ein mental sehr anstrengendes Spiel. Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen und haben dann allerdings dem MBC im zweiten Viertel das Spiel wieder überlassen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann den Schwung wieder gefunden, aber die Anspannung und Konzentration hat man den Spielern trotzdem angemerkt. Deswegen freut es mich umso mehr, dass wir das Spiel am Ende nach Hause geschaukelt haben und dass wir gerade die letzten Minuten am Ende sehr konzentriert gegen ihre Fullcourt-Presse gespielt haben.“
Aleksandar Šćepanović (Cheftrainer Mitteldeutscher BC): „Wir gratulieren den GIESSEN 46ers zum Sieg. Wenn ein wichtiger Spieler verletzt ist und du als kleiner Club wie wir gegen einen der besten Center wie John Bryant antreten musst, ist das ein schwerer Kampf. Wir haben alles raugeholt, was geht und haben dabei gut ausgesehen. Diese Niederlage schmerzt nicht so sehr, wie die Verletzung von James Farr. Zu diesem Zeitpunkt war noch alles drin. Aber ich verliere lieber mit 15 Punkten Unterschied und alle Spieler sind gesund, als so wie heute.“
GIESSEN 46ers – Mitteldeutscher BC 91:84 (43:46)
Viertelergebnisse: 31:19, 12:27, 24:17, 24:21
GIESSEN 46ers: Siyani Chambers (3 Punkte, 6 Assists), Jeril Taylor (11), Mahir Agva (9), Tim Köpple, Alen Pjanic, Max Montana (6), Max Landis (15), Leon Okpara, Benjamin Lischka (13), Larry Gordon (12, 9 Rebounds), Brandon Thomas (8), John Bryant (14, 8 Rebounds)
Mitteldeutscher BC: Lee Moore (21), James Farr (12), Eimantas Stankevicius, David Brembly, Sergio Kerusch (17), Kenneth Vilgliansi, Ferdinand Zykla, Trevor Releford (8), Adika Peter-McNeilly (9), Hans Brase (9), Benedikt Turudic (8)
Zuschauer: 3.385
Nächstes Spiel: Mi., 03.10.2018, 18:00 Uhr: HAKRO Merlins Crailsheim – GIESSEN 46ers