Die GIESSEN 46ers verlieren Spiel drei der Halbfinalserie der 2. Basketball-Bundesliga ProA bei der BG Göttingen und scheiden somit aus den Playoffs der Saison 2013/14 aus. Die 71:83-Niederlage besiegelte dabei das Saisonende der Mannschaft von Trainer Denis Wucherer, die auch im dritten Spiel eine beachtliche Leistung zeigte und sich nach Kräften wehrte. Am Ende sollte es dennoch nicht reichen. Am Sonntag werden sich die 46ers um 17 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost von den Fans verabschieden.
Ohne den verletzten Topscorer Myles Hesson, der sich in Spiel eins der Serie in der Sparkassen-Arena den großen Zeh auskugelte, gingen die 46ers in diese Partie, in der Rob Chubb die ersten Zähler erzielte (2:0, 1.). Es wirkte früh so, als würden die Mittelhessen dieses Mal besser starten. Nicht nur, dass TJ DiLeo und Benjamin Lischka auf 6:0 erhöhten (2.), auch ansonsten machten die Lahnstädter einen guten Job und waren die bessere Mannschaft. Chubb ließ gar das 8:0 folgen (3.). Göttingen wirkte unsicherer als gewohnt und vergab auch einfache Wurfchancen. Gießen hingegen konnte sich nach Lischkas Korbleger auf 12:3 absetzen (5.). Nach dem Distanztreffer durch Joshiko Saibou zum 15:3 (6.) nahm BG-Coach Johan Roijakkers seine erste Auszeit. Auch wenn Steven Bennett auf 17:7 (7.) stellte: Göttingen suchte nun das Mittel vorrangig im Eins-gegen-Eins und war damit auch erfolgreich. So hängte Jermaine Mallett Thierno Agne zwei schnelle Fouls an. Als Bennett dann aber nur einen seiner zwei Freiwürfe traf, schnappte sich Chubb den Rebound und spielte wieder auf den wieselflinken Guard, der per Dreier zum 21:8 abschloss (7.). Eine Minute später stellte der US-Amerikaner mit einem weiteren Distanztreffer auf 24:10 (8.). Spätestens jetzt war klar, dass der Start in das erste Viertel deutlich besser gelang, als in den ersten beiden Partien der Serie. Mit einem weiteren Treffer von der 6,75 Meter-Marke erhöhte Lischka auf 29:14 (9.). Nach dem ersten Viertel führten die Gießener mit 31:18. In der ausverkauften Sparkassen-Arena waren in diesem Moment nur die 46ers-Fans zu hören.
Auf Göttinger Seite markierte Jeremy Dunbar mit dem ersten Distanztreffer der Hausherren an diesem Abend das 21:31 (11.). In den kommenden drei Spielminuten schien jedoch der Korb auf beiden Seiten wie vernagelt. Erst als TJ DiLeo einmal mehr in den Passweg sprang, sich den Ball eroberte und locker zum 33:21 ablegte, gab es die ersten Gästepunkte des zweiten Viertels zu bejubeln (14.). Göttingens Alex Ruoff konterte zwar durch einen Dreier (24:33, 14.), DiLeo stellte aber eine Minute später durch einen nächsten Distanztreffer auf 38:26 (15.). Der ehemalige 46er Dominik Spohr war es dann jedoch, der sein Team ins Spiel brachte. Der Forward traf mit fünf Zählern in Folge zum 31:38 (16.). Göttingen war nun in der Partie angekommen und spätestens als Jermaine Mallett zum 38:41 traf, war die Partie offen (19.). Mit einer knappen 42:41-Führung der Mittelhessen gingen die Teams dann in die Pause.
46ers-Kapitän Joshiko Saibou war es, der die ersten Zähler nach dem Seitenwechsel markierte (44:41, 22.) und wenig später erhöhte (46:41, 23.). Lischka traf dann gar zum 48:41 (23.). Göttingen, das insgesamt alles andere als sicher wirkte und die Tür für eine Rückkehr der 46ers in die Serie offen ließ, ließ sich aber nicht abschütteln und stellte nach Spohrs Treffer auf 47:48 (25.). David Godbold konnte dann aber mit zwei Treffern in Folge seine Farben in Front bringen (51:48, 26.). Nachdem Falko Theilig dann auf 50:51 stellte, die nächste Schrecksekunde: Bei einer Abwehraktion verletzte sich Joshiko Saibou am Oberschenkel und musste auf der Bank behandelt werden (27.). Rob Chubb kassierte eine Minute später sein viertes Foul, BG-Center Harper Kamp stellte hingegen an der Freiwurflinie auf 55:50 (28.). Wenig später konnte Saibou wieder auf dem Spielfeld mitmischen und markierte mit Zug zum Korb das 54:56 (30.). Vier Punkte betrug dann der Rückstand vor dem Abschlussviertel (54:58, 30.).
Thierno Agne war es, der mit seinen ersten Zählern der Partie sein Team wieder auf Tuchfühlung brachte (57:58, 31.). DiLeo war es dann, der an der Freiwurflinie die Mittelhessen wieder vor brachte (59:58, 32.). Agne legte dann mit einem weiteren Distanztreffer nach (62:58, 33.): Die 46ers hatten nun wieder Oberwasser. Göttingen nahm sofort die nächste Auszeit. Nach dieser antwortete die BG schnell und ging ihrerseits wieder in Führung (65:62, 34.). Mit einer schönen Aktion stellte Saibou dann wieder auf 64:65 (35.). Alex Ruoff, der insgesamt nicht seinen besten Tag hatte, traf knapp vier Minuten vor dem Ende einen ganz wichtigen Dreier zum 70:66 (36.). Dann musste Göttingens Harper Kamp mit dem fünften Foul auf die Bank, doch Spohr traf eine Minute später einen weiteren Dreier zum 73:66 (37.). Dann geriet Rob Chubb ebenso an die Foulgrenze, an der vorher schon Jonathan Malu war. Spohr erhöhte auf 75:66 (37.). Göttingen zog nun gar auf 80:68 davon und sah somit knapp 90 Sekunden vor Spielende wie der sichere Sieger aus. Steven Bennett traf per Dreier zwar noch zum 71:80 (39.), doch es war der letzte Hoffnungsschimmer, der für die 46ers aufkeimte. Die 71:83-Niederlage bedeutete den Seriensieg der BG, für die GIESSEN 46ers endete somit eine spannende und sicherlich erfolgreiche Saison.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Herzlichen Glückwunsch an Göttingen für eine tolle Saison und den hochverdienten sportlichen Aufstieg. Wir wünschen alles Gute für die Beko BBL. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir haben gekämpft wie die Löwen und heute gut angefangen. In der zweiten Halbzeit ist uns dann aber der Sprit ausgegangen. Es fuchst natürlich schon ein bisschen, dass die Serie nun vorbei ist, schließlich hätten wir sie gern mindestens einmal geschlagen.“
Johan Roijakkers (Cheftrainer BG Göttingen): „Gießen ist heute gut in die Partie gestartet. Wir wussten, dass sie aggressiv in das Spiel gehen werden und hatten Probleme, vor allem in der Verteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir das dann aber besser gemacht. Es war eine tolle Serie gegen Gießen.“
BG Göttingen – GIESSEN 46ers 83:71 (41:42)
Die Viertelergebnisse: 18:31, 23:11, 17:12, 25:17
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (18 Punkte), Steven Bennett (12), Thierno Agne (6), TJ DiLeo (10), Falko Theilig (4), Benjamin Lischka (13), Felix Strack, Vinzent Zimmer, Jonathan Malu (2), Rob Chubb (6)
BG Göttingen: Ater Majok (4 Punkte), Marc Liyanage, Marco Grimaldi (1), Alex Ruoff (20), Dominik Spohr (19), Steffen Teichert, Jermaine Mallett (17), David Godbold (4), Lennart Stechmann, Harper Kamp (15), Jermain Raffington, Jeremy Dunbar (3)
Zuschauer: 3.447 (ausverkauft)