GIESSEN 46ers müssen schmerzliche 73:76-Niederlage im ersten Auswärtsspiel der Saison hinnehmen

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Am „Tag der Deutschen Einheit“ zeigten die GIESSEN 46ers zwei Gesichter in ihrem ersten Auswärtsspiel der Saison bei den Bayer Giants Leverkusen. In einer hochdramatischen Partie verloren die 46ers in der Smidt-Arena mit 73:76 nach Verlängerung, und das trotz einer deutlichen Halbzeitführung. Schon am Sonntag geht es für die 46ers mit dem Auswärtsspiel in Jena weiter.

Die GIESSEN 46ers konnten vollzählig in die Partie gehen. Lediglich Deon McDuffie war mit Kooperationspartner Licher BasketBären auf dem Weg zum ProB-Saisonbeginn in Schwelm.

Die Mittelhessen starteten mit Cameron Wells, TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Benjamin Lischka und Andre Marhold in das Spiel. Lischka, der sich nach seiner Augeninfektion gegen seine Sportbrille und für Kontaktlinsen entschied, erzielte die ersten Punkte der Partie aus der Mitteldistanz (2:0, 2.). Gießen erwischte generell den etwas besseren Start und ging mit 6:2 in Führung (3.). Leverkusen hatte Probleme in den Rhythmus zu finden, produzierte viele Ballverluste und hatte kein Wurfglück. Die 46ers wussten dies jedoch zunächst zu wenig für sich zu nutzen. Zudem kassierte Yorman Polas Bartolo früh sein zweites persönliches Foul (5.). Eine Minute später traf dann aber Eric James Palm durch fünf schnelle Punkte zum 14:3 (6.). Auch nach der Leverkusener-Auszeit blieben die 46ers am Drücker (17:8, 9.), das erste Viertel beendeten die Lahnstädter mit einer 21:13-Führung.

Nach einem Foul in der Wurfbewegung bekam Besnik Bekteshi drei Freiwürfe zugesprochen und versenkte diese (24:13, 12.). Mit viel Einsatz unter dem Korb erhöhte Jonathan Malu auf 26:13 (12.). Auf Seiten der Bayer Giants kam besonders Aufbauspieler Willy Manigat, der beim Auftakt in Vechta noch mit 26 Zählern glänzte, zunächst nicht ins Spiel. Seine Wurfversuche fanden anfangs zu selten das Ziel. Dennoch konnte das Team von Coach Achim Kuczmann den Spielstand in der Folge freundlicher gestalten (21:27, 16.). Mit nur zwei Treffern bei 18 Versuchen bis zur Halbzeit gelang es aber den Rheinländern insgesamt zu selten, den Ball von der Dreierlinie einzutüten. Stattdessen zog Gießen wieder auf 33:21 vor (18.). Mit einem Hakenwurf und einem Mitteldistanzwurf erhöhte Björn Schoo auf 37:22 (19.). Einziger Wehrmutstropfen in dieser Phase war, dass Benjamin Lischka eine Minute vor Ende der ersten Hälfte sein drittes persönliches Foul bekam. Zum Pausentee führten die 46ers mit 41:24.

Leverkusen kam jedoch entschlossener aus der Kabine und verkürzte den Rückstand durch einen 8:0-Lauf schnell auf 32:41 (22.). Gießen nahm die nächste Auszeit, doch Leverkusen war nun heiß gelaufen (35:41, 23.), ehe TJ DiLeo endlich die ersten Zähler der Mittelhessen nach dem Seitenwechsel erzielte (43:35, 23.). Durch einen Dreier von Cameron Wells erhöhten die 46ers wieder auf 46:35 (24.), dennoch hatten die Bayer Giants nun das Momentum auf ihrer Seite und verkürzten wiederum auf 43:46 (28.). Für die 46ers schien der Korb in dieser Phase wie vernagelt. Erst nach einem Ballgewinn und Fastbreak von Benjamin Lischka konnte der Langgönser den Spielstand auf 48:43 stellen (30.). Nach dem dritten Viertel stand es 48:44.

Leverkusen blieb auch zu Beginn des Schlussviertels am Drücker und kam auf 47:48 heran (33.). Dann traf TJ DiLeo einen Dreier aus der Ecke zum 51:47 und verschaffte den Mittelhessen für einen kurzen Moment wieder ein wenig Luft (51:47, 33.). Dennoch blieb es dabei, dass Leverkusen in dieser Phase das bessere Team war, die 46ers agierten teilweise überfordert und hatten dazu bereits drei Spieler mit vier Fouls auf dem Konto. Dann traf auch noch Marc Sonnen den Dreier für Leverkusen zur 52:51-Führung (34.). Die Giants zeigten sich kämpferisch engagierter, Gießen geriet auch durch eigene Unzulänglichkeiten ins Hintertreffen. Beim Spielstand von 54:57 aus Gießener Sicht nahm Coach Denis Wucherer rund dreieinhalb Minuten vor Spielende die nächste Auszeit. Ein hartes Stück Arbeit war es, den Rückstand wieder in einen Vorsprung zu wandeln (58:57, 38.). Wie über das gesamte Spiel ließen die 46ers aber auch in dieser Phase wieder wichtige Freiwürfe liegen. Knapp eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit wechselte die Führung weiterhin hin und her, dann traf jedoch der Leverkusener Jake Koch 14.5 Sekunden vor dem Ende zum 63:60. Gießen nahm sofort die Auszeit. Zwar kam Cameron Wells zu einem offenen Dreier, dieser fand jedoch nicht sein Ziel. Nun hatten die Giants 1.9 Sekunden vor dem Ende Ballbesitz unter dem eigenen Korb, es gelang ihnen jedoch nicht, den Ball in das Spielfeld zu bringen. Stattdessen wechselte der Einwurf, TJ DiLeo kam an den Ball, warf mit Berührung und traf zum vielumjubelten Ausgleich (63:63).

Ohne Benjamin Lischka, der bereits mit seinem fünften Foul nur noch zusehen konnte, starteten die 46ers in die Verlängerung. Kein Team konnte sich absetzen (65:65, 42.). Malu war es dann, der mit einem Korbleger auf 70:68 aus Gießener Sicht stellte (44.). Cameron Wells traf nur einen seiner beiden Freiwürfe (71:68), Twiehoff packte stattdessen wieder den Dreier aus (71:71, 45.). Kai Behrmann brachte die Farben der Heimmannschaft 33.3 Sekunden vor dem Ende wieder in Front (72:71, 45.). Gießen nahm sofort eine erneute Auszeit. Dann aber überschlugen sich einmal mehr die Ereignisse. Während Cameron Wells per Korbleger auf 73:73 ausglich, traf Behrmann mit der Schlusssirene einen unglaublichen Dreier aus rund 20 Metern mit Brett zum 76:73-Erfolg für die Bayer Giants.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Gratulation an Leverkusen. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben sie sich den Sieg verdient. Das Ende hat zu dem Spiel gepasst. Wir sind natürlich enttäuscht, unser Saisonstart war gerade offensiv sehr schwach. Das zeigt, dass wir unheimlich viel Arbeit vor uns haben. Bisher haben wir es noch nicht geschafft, aus den Jungs, die viel Potenzial haben, eine Mannschaft zu formen.“

Achim Kuczmann (Trainer Bayer Giants Leverkusen): „Für meine Mannschaft war das natürlich ein super Ende. Gießen hat sehr gut in der ersten Mannschaft gespielt, wir sind aber durch das dritte Viertel zurück ins Spiel gekommen. Es war ein tolles Spiel für die Zuschauer. Ich bin froh, dass wir es gewonnen haben.“

Bayer Giants Leverkusen – GIESSEN 46ers 76:73 (63:63, 24:41)

Viertelergebnisse: 13:21, 11:20, 20:7, 19:15, 13:10

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (8 Punkte), Niklas Bilski, Besnik Bekteshi (7), Yorman Polas Bartolo (1), Anthony DiLeo (15), Eric James Palm (8), Benjamin Lischka (6), Jonathan Malu (6), Cameron Wells (14), Johannes Lischka, Björn Schoo (8)

Bayer Giants Leverkusen: Kai Behrmann (4), Matthias Goddek, Sören Bich, Olegas Legankovas, Götz Twiehoff (22), Ben Spöler, Willy Manigat (23), Torsten Pokar, Jacob Koch (11), Dennis Heinzmann, Marco Sonnen (12), Michael Kuczmann (4)

Nächstes Spiel: Sonntag, 5. Oktober 2014, 16:30 Uhr: Science City Jena – GIESSEN 46ers

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