Am morgigen Freitag geht die Reise der GIESSEN 46ers zum Auswärtsspiel bei den MLP Academics Heidelberg. Es ist der erste Teil des Doppelspieltag-Wochenendes, an dessen Ende am Sonntag (17 Uhr) das Heimspiel gegen rent4office Nürnberg steht. In den jeweiligen Partien der 2. Basketball-Bundesliga ProA geht es jeweils gegen direkte Konkurrenten im Playoff-Kampf. „Wir haben zwei Chancen an diesem Wochenende und wollen möglichst beide nutzen“, sagte Coach Denis Wucherer am Donnerstagmittag beim Pressegespräch. So auch im Heidelberger Olympiastützpunkt. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.
Das Team aus Heidelberg befindet sich dabei aktuell in einer schwierigen Phase. Nach vier Niederlagen in Serie ist das Team von Coach Branislav Ignjatovic auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Dabei ging es zuletzt gegen die drei Topteams aus Würzburg (73:88), Jena (56:97) und Nürnberg (80:89). „Es ist nicht neu, dass die Mannschaften in dieser Liga Runs haben. So hat Heidelberg momentan eben ein paar Spiele verloren. Nichtsdestotrotz ist das ein Team, das weiterhin beste Chancen hat, die Playoffs zu erreichen“, analysierte Wucherer.
Besonders die Heimklatsche der Badener gegen Jena tat allerdings mehrfach weh. Nicht nur hinsichtlich der Deutlichkeit des Ergebnisses, sondern auch, weil es gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um eine gute Playoff-Platzierung ging. Heidelberg ist aktuell eines von vier Teams auf den Rängen vier bis acht, die 26 Zähler auf dem Konto haben. Allerdings rehabilitierten sie sich ein Stück weit durch eine starke Leistung in Nürnberg, bei der es am Ende jedoch wiederum nicht zum Sieg reichen sollte.
Gegen die MLP-Truppe gilt es besonders die US-Amerikaner Bradley Tinsley (Shooting Guard, 16.8 Punkte, 2.9 Assists) und Kelvin Martin (Small Forward, 15.1 Punkte, 6.5 Rebounds) unter Kontrolle zu bringen. Aber auch der deutsche Center Waverly Austin ist mit 11 Zählern und 5.6 Rebounds im Schnitt einer der effektivsten Spieler der Academics.
„Sie haben eine Menge individueller Waffen, die es zu stoppen gilt“, beurteilt der 46ers-Coach den Gegner. „Wenn sie gut spielen, sind sie kaum zu stoppen. Wenn sie keinen guten Tag erwischen, kann man sie aber auch sehr deutlich schlagen. Einen mittleren Bereich scheint es nicht zu geben. Das spricht nicht für die Stabilität des Teams.“
Aber auch die eigene Mannschaft ließ zuletzt eine Verlässlichkeit vermissen. Überraschend war besonders das schwache erste Viertel gegen Ehingen, als man in eigener Halle 28 Punkte gegen den Tabellenletzten zuließ. „Positiv war aber, dass wir das Spiel gegen eine gut aufgelegte Mannschaft noch gedreht haben“, ist Wucherer rückblickend nicht gänzlich unzufrieden, fordert aber: „Wir wollen uns über das Wochenende wieder verbessern.“
Dabei unterschätzt der 41-Jährige den psychologischen Effekt eines „guten Sieges“ nicht. „Manchmal ist man nur einen guten Sieg davon entfernt, dass man wieder an sich und die eigenen Stärken glaubt, dass man das eigene Selbstvertrauen stärken kann.“
Im Vorjahr war diese Partie in Heidelberg solch ein Spiel. „Wir hatten damals eine ähnliche Phase, als der Motor ein wenig ins Stocken geriet. Da kam dann eine starke Heidelberger Mannschaft gerade recht.“ Die 46ers behielten damals im OSP mit 82:75 die Oberhand. „Der Sieg gab uns damals nochmal Mut und eine Menge Selbstvertrauen für die restlichen Aufgaben. Eine ähnliche Chance haben wir morgen.“
Verzichten muss der Coach dabei auf die Dienste von Andre Marhold, der mit dem Training pausieren muss. „Andre setzt erstmal für unbestimmte Zeit aus. Seine Blutwerte haben ergeben, dass er muskulär Überbelastungs-Erscheinungen hat und sein Körper zurzeit kein Training wegstecken kann.“ Ansonsten ist der Coach allerdings zuversichtlich, dass „wir zehn Spieler zusammenkriegen.“