Die GIESSEN 46ers bestreiten am kommenden Sonntag (09.03.2014) ihre dritte Partie innerhalb von neun Tagen. Um 18 Uhr geht es dann gegen das Team von Erdgas Ehingen/Urspringschule. Die Mannschaften stehen fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde mit jeweils 30 Zählern auf Rang vier (Gießen) bzw. fünf (Ehingen). Somit können sich die Zuschauer sicherlich auf eine spannende Partie freuen.
Für die 46ers ist aber bei der folgenden Begegnung nicht nur das Ergebnis das Maß der Dinge, sondern darüber hinaus besonders die Rückkehr zu Leistungen, die das Team in der Saison bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, zuletzt jedoch streckenweise vermissen ließ. So fand 46ers-Geschäftsführer Heiko Schelberg beim Pressgespräch am Donnerstagmittag klare Worte bei der Rückschau auf die vergangene Partie gegen Cuxhaven: „Das war eine inakzeptable Leistung. Wir wollen für Leidenschaft, Engagement, Kampfgeist und Wille stehen. Das war nicht zu erkennen. Das Gute ist aber, dass die Mannschaft am Sonntag die Chance auf Wiedergutmachung hat. Es wird sicherlich kein einfaches Spiel, aber die Mannschaft ist in der Pflicht zu zeigen, dass sie es besser kann.“
Verständnis zeigte Schelberg zudem für die Zuschauer: „Ich kann die Unmutsäußerungen unserer Fans durchaus nachvollziehen. Sie zahlen Eintrittsgeld und können daher erwarten, dass eine Mannschaft alles abruft.“
Auch Coach Denis Wucherer blickte zurück auf die Partie. „In der Videoanalyse fallen zumeist dann doch noch einmal Dinge auf, die man in der Hitze des Gefechts nicht wahrnimmt. Fakt ist, dass wir gegen Cuxhaven über 40 Minuten sehr ordentlich verteidigt haben. 66 Punkte zuzulassen reicht im Normalfall zum Sieg. Unser Problem war aber, dass früh keine Würfe gefallen sind und die Jungs dann zögerlich und verunsichert waren. Wenn drei aus der ersten Fünf offensiv keinen guten Tag erwischen, dann können wir das nicht kompensieren. Da verstehe ich absolut, dass die Fans mit der Art und Weise, mit der wir in der Offensive gespielt haben, unzufrieden sind.“
Der Coach kann sich jedoch gut in seine Spieler hineinfühlen. „Ich dachte nach dem Spiel, dass die Einstellung der Mannschaft nicht die richtige war und sie nicht wollten. Doch die Jungs wollten, konnten aber einfach nicht mehr. Ich habe solche Phasen in einem Spiel selber als Spieler oft genug erlebt und weiß ziemlich genau, was da passiert ist und in den Köpfen vor sich geht. Schade, dass der Knoten erst so spät geplatzt ist. Die letzten sechs Minuten haben dann leider nicht gereicht, um das Spiel noch zu gewinnen.“
Doch der Blick richtet sich zwei Tage nach der ärgerlichen Partie wieder nach vorne. Schon am Sonntag steht schließlich das nächste Spiel auf dem Programm. Dabei geht es zu den gut platzierten Männern von der Urspringschule, die seit Saisonbeginn in der oberen Tabellenhälfte zu finden sind. „Ehingen hat eine sehr gut gecoachte Mannschaft, da wird einiges richtig gemacht. Jeder Spieler kennt seine Rolle. Sie spielen sehr diszipliniert, jeder macht nur das, was er kann. Das ist eine Qualität, sich auch so spät in der Saison nur darauf zu konzentrieren, was einen stark gemacht hat.“
Trotz eines der besten Nachwuchsprogramme Deutschlands sind es mit Carlton Guyton (14.3 Punkte, 4.6 Assists), Taylor Rohde (13.7 Punkte, 5.2 Rebounds), Stacy Wilson (12.4 Punkte) und Virgil Matthews (10.3 Punkte, 4.8 Assists) vier US-Amerikaner, die offensiv den Ton angeben. Auf den deutschen Positionen sind es die Forwards Stephan Haukohl (8.5 Punkte) und Sid-Marlon Theis (5.6 Punkte), die von Coach Ralph Junge knapp mehr als 20 Minuten Spielzeit bekommen. „Sie haben vier gute Amerikaner, die den Laden im Griff haben, aber eben auch junge Deutsche, die Talent haben und diszipliniert genug sind, in die Bresche zu springen, wenn da Not am Mann ist“, so Wucherer.
Das Hinspiel konnten die 46ers mit 82:75 für sich entscheiden. Besonders im Rebound hatten die Mittelhessen dabei deutliche Vorteile (40:27). Doch Ehingen gehört aktuell zu den heißesten Teams der Liga, das aus den letzten zehn Spielen sieben Siege erringen konnte. Am vergangenen Wochenende entführte die Jungs-Truppe die Punkte aus Jena und gewann mit 95:82. Damit konnten die „Steeples“ den fünften Tabellenplatz behaupten. Kein Wunder also, dass der 46ers-Coach davon spricht, dass Ehingen aktuell auf einem „sehr hohen Niveau“ spielt.
Doch die 46ers wollen gut gerüstet in die Partie gehen, um anders als gegen Cuxhaven aufzutreten. „Ich bin überzeugt davon, dass wir am Sonntag von der ersten Minute an in den Rhythmus und offensiv individuell besser spielen“, glaubt Wucherer an sein Team. „Wir wollen mit voller Konzentration spielen und hoffen, dass wir offensiv kollektiv ein besseres Spiel hinlegen.“