Die GIESSEN 46ers mussten am letzten Wochenende eine schmerzliche 76:83-Heimniederlage gegen die WALTER Tigers Tübingen hinnehmen und rutschten somit auf den neunten Tabellenplatz ab. Nun geht es für die Mittelhessen am kommenden Montag in der easyCredit BBL zum amtierenden Pokalsieger und Deutschen Meister Brose Bamberg.
Die Oberfranken rangieren mit gerade einmal einer Saisonniederlage (63:78 in Ulm) auf dem zweiten Rang und zeigten ihre Ausnahmestellung auch am letzten Spieltag, wo sie den Gästen aus Braunschweig beim 95:75-Sieg keine Chance ließen. Auch die mögliche Doppelbelastung durch die EuroLeague scheint den Mannen von Headcoach Andrea Trinchieri in der heimischen Liga nichts auszumachen. So wird auch das gestrige Spiel des Pokalsiegers bei Crevena Zvezda mts Belgrade wohl nicht ins Gewicht fallen. Allerdings mussten dort die deutschen Vertreter eine 60:74-Niederlage hinnehmen und so rückt der noch theoretische Playoff-Einzug in weite Ferne.
Dass die Bamberger eine Ausnahmestellung im deutschen Basketball innehaben, beweist schon der mit hochqualitativen Spieler besetzte Kader. So kann der italienische Cheftrainer auf viele Säulen wie Topscorer Fabien Causeur (11.6 Punkte im Schnitt), Darius Miller (10.5), Daniel Theis (8.8, 5.3 Rebounds), Nikos Zisis (7.8), Maodo Lo (7.6) oder Nicolo Melli (7.5) zurückgreifen.
46ers-Cheftrainer Denis Wucherer betrachtet den tiefbesetzten Bamberger Kader und nimmt auch die gestrige Begegnung in der EuroLeague mit in seine Betrachtung auf: „Es ist nicht das einfachste Spiel für uns in der Saison. Man kann nach Bamberg fahren und ganz schlecht dabei aussehen. Nach dem Spiel in Belgrad haben sie jetzt ein paar Tage frei, aber selbst in Bamberg sitzt eben auch der zweite Anzug. Zudem spielen sie auf einem ganz anderen Niveau als viele Bundessliga-Mannschaften und ich weiß nicht, wann zuletzt ein deutsches Team in Bamberg gewonnen hat.“
Die Mittelhessen hingegen befinden sich im Augenblick auf einer kleinen Talfahrt. Um diese Niederlagenserie von zwei Spielen zu beenden wurde insbesondere in der Vorbereitung auf die Spielzüge wertgelegt. „Wir haben die Zeit genutzt, um in den Plays mehr Präzision zu bekommen, weil das gegen Tübingen auf vielen Ebenen nicht präzise wirkte“, so Wucherer. Ebenfalls mit Individual-Einheiten wieder mit im Trainingsgeschehen ist Bazoumana Koné, der aber in der Begegnung gegen den Deutschen Meister noch nicht mitwirken kann.
Auch wenn die Vorzeichen für eine solch hohe Auswärtshürde denkbar ungünstig scheinen, wollen sich die Gießener nicht kampflos ergeben. Das Hinspiel zeigte auch, dass man lange mit den übermächtigen Oberfranken mithalten konnte. Dennoch sieht der 43-jährige 46ers-Cheftrainer nach einer so langen Spielzeit die Gastgeber nun gut eingespielt. „Wir konnten letzte Saison früh in der Saison gegen sie gewinnen, gerade weil sie in dieser Phase einfach noch viele Spieler integrieren mussten. Nun haben sie aber eine Menge Partien, in der EuroLeague auf hohem Niveau und dem Pokal, hinter sich gebracht, sodass man als Gießener Mannschaft eigentlich nicht die Spur einer Chance hat. Die Chancen gegen Tübingen an einem schwierigen Tag zu gewinnen sind deutlich größer, als in Bamberg an einem perfekten Tag.“
Ob die Mittelhessen einen perfekten Abend erwischen und doch ein kleines Wunder schaffen, kann man live auf www.telekombasketball.de verfolgen oder Vorort in der Brose Arena erleben.