Die zweite Auswärtsreise in Folge führt die GIESSEN 46ers am kommenden Samstag zu Rekordmeister und ProA-Aufsteiger Bayer Giants Leverkusen. Beide Teams konnten am vergangenen Wochenende keinen Sieg einfahren und wollen im Hinblick auf die Tabellenkonstellation die nächsten wichtigen Zähler auf dem eigenen Punktekonto gutschreiben. Für die 46ers gilt es nach der guten Leistung in Crailsheim und zwei verlorenen Partien in Serie wieder in die Erfolgsspur zu finden.
Trotz der kleinen Niederlagenserie ist die Stimmung gewohnt positiv in den Reihen der Mittelhessen. „Die Jungs sind immer guter Dinge“, so Coach Denis Wucherer, der bis zum heutigen Donnerstag im Trainingsbetrieb auf Jonathan Malu verzichten musste. „Wenn wir Spiele verlieren, dann stolpert die Mannschaft nicht in eine mentale Krise, sondern sie weiß relativ genau, was schiefgelaufen ist und will es besser machen.“
Selbstredend wurde das verlorene Spiel nach zweifacher Verlängerung beim Tabellenzweiten genau analysiert. „Wir haben über 38 Minuten ordentlich Basketball gespielt. Kleinigkeiten, vor allem in der Verteidigung, haben dann aber dazu geführt, dass wir die Punkte nicht mitnehmen konnten. Gegen ein solches Team kannst du dir das aber eben nicht leisten. Da müssen wir in den nächsten Wochen dran arbeiten.“
Mit dem kommenden Gegner steht nun ein völlig anderer Gegner auf dem Plan. Die Bayer Giants konnten in den letzten Wochen unter Beweis stellen, dass sie in der ProA mithalten können. Fünf Siege aus den vergangenen zehn Partien verdeutlichen dies. Den gleichen Wert können übrigens die 46ers aufweisen.
Die Leverkusener, die sich im Saisonverlauf mit einer Verletzungsmisere von wichtigen Spielern herumplagen und nie in Bestbesetzung antreten konnten, sind aber besonders zu Hause brandgefährlich. Von den letzten fünf Heimspielen gewann die Mannschaft von Trainer Achim Kuczmann vier.
„Sie sind vielleicht das kürzeste Team der Liga“, weist Wucherer auf die dünne Spielerdecke der Giants hin. Gleich vier Spieler aus der Mannschaft bekommen im Schnitt deutlich mehr als 30 Spielminuten. „Mit Tony Watson, Marc Sonnen und John Eggleston haben sie drei Amerikaner, die gute Basketballer sind, aber auch verdammt viele Minuten spielen müssen.“ Der vierte Giants-Akteur ist Götz Twiehoff.
Die Guards Tony Watson (16.0 Punkte, 6.6 Assists) und Marc Sonnen (13.5 Punkte) organisieren das Spiel, unter dem Korb arbeiten John Eggleston (15.1 Punkte, 8.9 Rebounds) und Twiehoff (11.6 Punkte, 6.6 Rebounds). „Es wird darum gehen diese Spieler müde zu machen und über 40 Minuten auf hohem Niveau zu agieren. Wir gehen davon aus, dass sie dann Konzentrationsmängel zeigen und wir diese für uns nutzen können. So lief es schon im Hinspiel. Wir müssen also viel Druck in der Verteidigung machen.“
Doch der 40-Jährige weiß auch um die unbestrittenen Qualitäten der Giants. „Dies ist keine Mannschaft, die zu unterschätzen ist. Sie wissen genau, dass sie an einem guten Tag auch gegen viele Mannschaften gewinnen können. Das passiert vor allem dann, wenn sie ihre Dreier treffen und man sie spielen lässt. Sie sind gut gecoacht und kennen ihre Stärken. Wir nehmen sie sehr ernst, gerade in Leverkusen. Ich bin aber überzeugt davon, dass sich die Qualität unseres Kaders durchsetzen wird, wenn wir hart arbeiten.“
Aber auch abseits des Feldes gibt es natürlich ein ganz besonderes Duell, schließlich treffen mit Trainerfuchs Achim Kuczmann und Trainerneuling Denis Wucherer zwei Männer aufeinander, die sich bestens kennen und freundschaftlich miteinander verbunden sind. Daher ist auch klar, dass folgende Aussage Wucherers zwar durchaus ernst, aber eben auch mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist. „Es wäre natürlich das absolut Größte, zweimal in einer Saison gegen Achim zu gewinnen.“ Ein Selbstläufer wird das aber wiederum nicht.