Am kommenden Samstag, den 14. Februar 2015, ist ab 19 Uhr Spitzenspiel-Zeit in der 2. Basketball-Bundesliga ProA: Am 22. Spieltag der laufenden Saison gastiert der Zweitplatzierte, die GIESSEN 46ers, beim bislang zu Hause ungeschlagenen Tabellenführer, den s.Oliver Baskets Würzburg. Schon im Hinspiel zeigte sich, dass sich die Basketball-Feinschmecker berechtigte Hoffnungen auf eine Partie auf Augenhöhe und mit einem hohen Unterhaltungswert machen können. Die 46ers sind fest entschlossen, nicht als nächster Punktelieferant ins Unterfränkische zu fahren, sondern den Baskets die erste Heimniederlage beizubringen. Das Spiel wird im Internet live auf sportdeutschland.tv übertragen, zudem können sich die Gießener auf eine Riege mitreisender Fans freuen.
Keine zwei Monate ist es her, da standen sich die Teams in der damals mit 3.284-Zuschauern ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost erstmals gegenüber. Die Mannschaft von Coach Denis Wucherer hatte lange Zeit die Nase vorn und sah wie der sichere Sieger aus. Doch es war Baskets-Spieler Jermaine Mallett, der durch einen Dreipunktewurf in allerletzter Sekunde den Ausgleich herstellte. In der Verlängerung ging den 46ers dann die Puste aus, Würzburg gewann am Ende mit 82:71 und festigte die Tabellenführung. Trotz der Niederlage blieb im mittelhessischen Lager vor allem die Gewissheit, dass man an einem guten Tag mit der Top-Mannschaft der Liga mithalten kann und diese am Rande einer Niederlage hatte.
Am Valentinstag 2015 stehen sich nun also die Teams erneut gegenüber, wollen sich aber auch in dieser Partie keinerlei Geschenke machen. Im Gegenteil: Die Lahnstädter sind fest gewillt, den zweiten Tabellenplatz durch einen Sieg in Würzburg zu verteidigen. Die Gastgeber hingegen wollen die weiße Weste von elf Siegen bei elf Spielen in der heimischen s.Oliver Arena verteidigen.
Das Team um Center-Routinier und Topscorer Darren Fenn (15.9 Punkte pro Spiel, 6.7 Rebounds pro Spiel) geht dabei sicherlich als Favorit in die Partie, schließlich kassierten die Baskets erst zwei Niederlagen im Saisonverlauf, die vergangenen neun Spiele wurden allesamt siegreich bestritten. Mit Carlos Medlock (13.9), Jason Dourisseau und Ruben Spoden (beide 12) verteilt sich die Hauptlast des besten Offensivteams der Liga (86.6) auf mehrere Schultern. Die Mannschaft von Headcoach Doug Spradley ist zudem tief besetzt und verfügt über jede Menge (Bundesliga-)Erfahrung.
„Wir haben natürlich die letzten Spiele analysiert, da hat sich aber im Vergleich zum Hinspiel bei beiden Mannschaften nicht viel verändert“, beurteilt Denis Wucherer die letzten Leistungen der Mannschaften. „Für beide Coaches ist die Vorbereitung also relativ überschaubar. Zuletzt hat aber zum Beispiel Ruben Spoden sehr ordentlich gespielt.“ Spoden musste im Saisonverlauf lange pausieren und feierte erst im Hinspiel sein Comeback. „Man muss schauen, wer individuell zurzeit wie gut drauf ist. Darauf werden wir natürlich reagieren“, so der Coach, der hofft, dass seine Mannschaft Spieler wie Spoden, Fenn oder Medlock an die kurze Leine nehmen kann.
Auf Seiten der 46ers galt die Arbeit in dieser Woche vor allem dem Angriff. „Die Offensive war bislang im Fokus, weil wir das Gefühl haben, dass wir da in den letzten Wochen stagniert und nicht gut gearbeitet haben. Dass die Details teilweise nicht gut umgesetzt und vernachlässigt wurden. Unsere Dreierquote ist in den letzten drei Spielen abgestürzt, der Input am Brett ist nicht gut genug. Wir haben an vielen Kleinigkeiten gearbeitet und wollen zurück zu den Basics, in der Hoffnung, dass wir aus unseren Spielsystemen wieder mehr und auch hochprozentigere Würfe rausbekommen.“ Trotz einer weiterhin sehr ordentlichen Bilanz gilt die Suche also natürlich weiterhin nach Verbesserungen.
Der Anker für die 46ers ist die beste Defensive der ProA, die pro Partie lediglich 68.9 Punkte zulässt und den Coach zuversichtlich macht. „Durch unsere Verteidigung können wir mit dem Gefühl nach Würzburg fahren, dass, wenn wir offensiv eine bessere Qualität als zuletzt anbieten, wir eine Chance haben, um dort zu gewinnen. Gegen unsere Verteidigung muss man eben erstmal punkten und gut aussehen. Das wird auch für Würzburg am Samstag schwer werden.“ Vielleicht klappt es dann ja doch mit dem Sieg gegen den Absteiger mit den großen Ambitionen.