Zahlreiche ehemalige Weggefährten versammeln sich am Samstag in der Osthalle, um sich an den verstorbenen Klaus Jungnickel zu erinnern
Große Geste für einen der Größten des Gießener Basketballs: Zahlreiche teils langjährige Weggefährten des am Sonntag, 7. Januar, verstorbenen Klaus Jungnickel waren gekommen, um ihrem ehemaligen Mitspieler und Meistertrainer noch einmal die Ehre zu erweisen.
Selbst Ehefrau Marion und Tochter Christa, die in den USA lebt, waren am vergangenen Samstag in der Osthalle anwesend, als die Partie der JobStairs GIESSEN 46ers gegen RASTA Vechta II (90:91) mit einer Schweigeminute begann, nachdem Hallensprecher Carsten Schäfer noch einmal die Erfolge hatte Revue passieren lassen, die den 83-Jährigen im mittelhessischen Sport unsterblich hatten werden lassen: 1965, 1967 und 1968 Deutscher Meister als Spieler und nach seinem Abschied vom aktiven Sport nochmals 1975 in der Verantwortung auf der Bank. Und als i-Tüpfelchen: 1969 und 1973 Pokalsieger.
„Er wird uns ewig in Erinnerung bleiben“, fasste Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier, als A-Jugendlicher Deutscher Meister mit dem MTV 1846 Gießen und nach seinem Ausscheiden aus der Hessischen Landesregierung oft zu Gast in der Osthalle, das zusammen, was den knapp zweieinhalbtausend Besuchern während der Schweigeminute, zu der der Fanclub ein beeindruckendes Banner entworfen hatte, durch die Köpfe ging.
Die ehemaligen Gießener Heroen, angeführt von Klaus Jungnickels engstem Freund Bernd Röder, ließen den Abend nicht nur in der VIP-Lounge der Osthalle ausklingen, sie ließen vor allem noch einmal jene Anekdoten aufleben, mit denen sich der ehemalige Center einen Namen gemacht hatte. Stand eine Partie auf der Kippe, so soll er schon mal angeordnet haben: „Gebt mir den Ball und spielt eine gute Verteidigung.“ Und als Trainer stand sein Credo: „Ich akzeptiere alle eure Meinungen, am Ende aber interessiert mich hauptsächlich meine eigene.“ Die zahlreichen Erfolge auf dem Parkett und am Rande des Feldes in den 60er- und 70er-Jahren gaben „Tschang“, wie ihn seine Familienmitglieder schrieben, oder „Dschang“, wie ihn die Gazetten meist betitelten, recht.
Unser Foto zeigt Klaus Jungnickels einstige Weggefährten nach der Partie der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA: (v.l.) Hans Georg Rupp, Günther Lindenstruth, Uli Strack, Hans Heß, Dieter Strack, Bernd Röder, Henner Weigand, Tomi Scheld, Roland Peters, Ebi Bauernfeind und Michael Breitbach.
15.01.24