(Foto: Sven Kuczera)

Hauptrundenfinale in Hanau – Rackelos kämpfen ums Playoff-Heimrecht

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Ei verbibbscht!! Gleich zwei Hessenderbys stehen den Gießener Basketballteams am kommenden Samstag (07.03.) ins Haus. Während die „großen“ 46ers um 18.00 Uhr die FRAPORT SKYLINERS empfangen, geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos zu den EBBECKE WHITE WINGS Hanau. Am letzten Hauptrundenspieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd entscheidet sich ab 19.30 Uhr, gegen welches Team es für die bereits qualifizierten Lahnstädter in der ersten Playoffrunde geht.


Zugleich wollen die Rackelos mit einem Sieg ihre Aussichten auf einen Platz unter den ersten vier Mannschaften verbessern. Schon in den Vorjahren war dieses Unterfangen geglückt. Die Motivation ist groß, ginge damit doch das Heimrecht im Achtelfinale einher: Im Modus „Best-of-three“ hätte das Farmteam zwei potentielle Duelle in der Osthalle im Kalender stehen. Gegen wen es geht, ist dabei unklar wie der Himmel an einem regnerischen Tag. Theoretisch in Frage käme die halbe Nordstaffel. Schon die Hierarchie unter den ersten drei der Liga ist noch umkämpft – als Sechster bekämen es die Rackelos mit Iserlohn, Münster oder Schwelm zu tun. Richtig chaotisch wird es aber erst auf den Rängen vier bis acht, die punktgleich von Wedel, Dresden, den BSW Sixers, Bernau und Bochum besetzt werden. Mit nur einem Sieg weniger befindet sich zudem Oldenburg auf Rang 9 in Lauerstellung.

In dieser March Madness der etwas anderen Art tun die Rackelos gut daran, sich einzig und allein auf ihren finalen Opponenten in der Hauptrunde zu konzentrieren. Eine Aufgabe, die für sich bereits schwer genug ist: Sieben Siege aus den letzten zehn Partien katapultierten die White Wings auf den dritten Rang. Doch für beide Teams steht noch einiges auf dem Spiel: Ein einfacher Sieg würde den Rackelos genügen, um zumindest an Hanau vorbeizuziehen. Grund dafür ist der 77:73-Hinspielerfolg der Mittelhessen Ende Oktober.

Trainer der Grimmstädter war damals noch Simon Cote. Der US-amerikanische Basketball-Lehrer betreute die Mannschaft seit 2015 und führte sie 2018 in die ProA. Nach einem für Hanauer Ansprüche wackeligen Start in die ProB-Runde 2019/2020 wurde er im November entlassen. Für fünf Spiele übernahm Co-Trainer Michael Lupric die Geschicke des ambitionierten Clubs, der sich perspektivisch wieder in der zweiten Bundesliga sieht. Ende des Jahres wurde dann Stephan Völkel für das Amt gewonnen. Der erfahrene Coach war zuvor in Luxemburg tätig, stand in seiner Karriere aber bereits als Co-Trainer bei Paderborn, Bremerhaven, Würzburg und Ludwigsburg an der Seitenlinie.

Angeführt wird das Team von Forward Till-Joscha Jönke, der mit 15 Punkten, 3.6 Assists und 4.2 Rebounds pro Einsatz das volle Programm abzuspulen bereit ist. Mit Miquel Servera, Josef Eichler und Preston William Beverly folgen weitere Spieler, die beständig zweistellig scoren. Alle eint dabei ihr softes Händchen von der Dreierlinie. Jenseits des Perimeters gehören die Weißflügel zu den schussstärkeren Teams des Feldes. Nach dem Trainerwechsel kam Hanau richtig in den Flow und bewies vor allem in knappen Spielen Nervenstärke. Das große Potential deuteten sie aber gleich am ersten Spieltag an. Gegen Ligaprimus Elchingen gelang damals ein 101:100 auf fremden Parkett: eine von nur zwei Niederlagen, die die Elche überhaupt hinnehmen mussten. Hoffnung macht ihre Anfälligkeit bei Heimspielen. Fünf Siegen in der heimischen Main-Kinzig-Halle stehen sieben Auswärtserfolge entgegen.

Auf die Depant GIESSEN 46ers Rackelos wartet somit eine so reizvolle wie herausfordernde Aufgabe. Fraglich ist dabei der Einsatz von Sebastian Brach. Der talentierte Nachwuchs-Guard zog sich in seinem NBBL-Spiel am Sonntag eine Sprunggelenksverletzung zu.


Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Natürlich wollen wir jetzt auch versuchen, noch das Heimrecht zu erreichen. Das wird aber ein hartes Stück Arbeit. So lange es möglich ist, gilt es aber darum zu kämpfen. Hanau hat derzeit eine gute Phase und liefert starke Ergebnisse. Bis auf Elchingen gibt es in dieser Liga aber keine Übermannschaft: Jeder kann jeden schlagen.“

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