Den JobStairs GIESSEN 46ers können nur noch Siege helfen, um den drohenden Abstieg aus der easyCredit Basketball Bundesliga zu verhindern. Nun kommt am kommenden Sonntag, den 10. April um 15.00 Uhr das Starensemble des FC Bayern Basketball in die Sporthalle Gießen-Ost. Die Münchner treten heute noch bei Real Madrid an, um dann im Anschluss zu den Gießenern zu reisen. Eine harte Woche für den TURKISH ARILINES EuroLeague-Playoff-Teilnehmer, was den Mittelhessen ein wenig Mut geben sollte. Ob dieser Mut auf dem Parkett zu sehen sein wird, kann man ab 14.45 Uhr auf MagentaSport oder ab 15.00 Uhr auf Sport1 im Free-TV mit Kommentator Stefan Koch begutachten. Tickets für die Partie des 29. Spieltags gibt es online im 46ers-Ticketshop, im Fanshop neustädter und an der Abendkasse am Spieltag in der Sporthalle Gießen-Ost. Diese öffnet 90 Minuten vor Tip-Off.
Sebastian Schmidt (Geschäftsführer & Sportdirektor JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir wollen nach der unnötigen aber am Ende verdienten Niederlage in Heidelberg einen Steal landen und gegen den FC Bayern München gewinnen, um eine Minimalchance auf den Klassenerhalt aufrecht zu erhalten. Dabei haben wir keine Ahnung, wie die Münchener gegen uns antreten werden. Im Sinne des Fair-Plays und des Wettbewerbs kann man nur hoffen, dass sie in der Formation wie am letzten Wochenende in Oldenburg aufspielen werden. Aber ein fairer Wettbewerb war und ist diese BBL-Saison de facto sowieso nicht. Insgesamt geht es darum, dass alle Hauptrundenspiele gespielt werden – egal wie. Im Sinne des utilitaristischen Gedankens macht das vielleicht Sinn, jedoch für manche Standorte – die wirtschaftlich und infrastrukturell am Limit sind – ist das unerträglich. Man fragt sich permanent, welches Team reist mit welchem Kader wo an. Wer hat Corona? Wer hat Long-Covid? Gibt es zusätzlich noch andere verletzte Spieler? Werden Spieler für internationale Wettbewerbe geschont? Wie ist die Spielplangestaltung? Eine solche Lotterie wie in diesem Jahr habe ich noch nie erlebt. Wir werden alles auf dem Parkett lassen, was wir haben und wir hoffen, dass unsere treuen Fans uns lautstark unterstützen werden. Wir brauchen Siege. Egal wie, aber nicht um jeden Preis.“
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Bayern ist einer der angesehensten Clubs der Welt. Ich schaue mir all ihre Spiele an und bewundere ihren Erfolg mit dem Erreichen der EuroLeague-Playoffs in der zweiten Saison hintereinander. Wir gehen in dieses Spiel mit großem Respekt vor ihnen und versuchen, unsere Ausführung und Entscheidungsfindung von unserem letzten Spiel zu verbessern, damit wir die Saison gut beenden können.“
Die Luft für die JobStairs GIESSEN 46ers im Kampf um den Klassenerhalt wird immer dünner. Die Mittelhessen liegen zusammen mit dem hessischen Rivalen aus Frankfurt aktuell vier Siege vom rettenden Ufer entfernt, wobei die Lahnstädter auch gegenüber der Konkurrenz noch zwei Begegnungen in der Hinterhand haben. Das letzte Heimspiel war ein guter Gradmesser, was alles möglich ist bei den Mittelhessen, wenn die Mannschaft ihr Zusammenspiel etablieren kann. Gegen Oldenburg stand am Ende ein 88:75-Heimsieg auf dem Meldebogen. Doch beim Auswärtsspiel geriet man nach zwei gegnerischen Runs der Heidelberger trotz ausgeglichener Statistiken ins Hintertreffen und musste sich am Ende mit 81:95 deutlich den Baden-Württembergern geschlagen geben. Bei den inkonstanten Leistungen der 46ers bricht weiterhin Kendale McCullum heraus. Zuletzt konnte der Captain mit 20 Punkten und 13 Assists ein Double-Double verzeichnen und es bleibt nur zu wünschen, dass er seine Farben gemeinsam mit dem Team tragen kann.
Gegen die Übermacht des FC Bayern Basketball und dessen Starensemble konnten die Gießener im Hinspiel im Audi Dome eine gute Partie abliefern, was aber in der Overtime in die Binsen ging. Beim 64:71 hatten die JobStairs GIESSEN 46ers in der regulären Spielzeit sogar die Siegchance auf der Hand, doch in der Verlängerung musste man sich dem qualitativ tiefbesetzten Kader beugen. Ognjen Jaramaz setzte mit 18 Punkten davon zehn Zählern in den letzten fünf Minuten den Deckel drauf. Allein, dass der Shooting Guard übernimmt, verdeutlicht schon die Wertigkeit des Kaders, da normalerweise die Rolle einige andere innehaben.
In puncto Scoring ist das US-amerikanische Trio Deshaun Thomas (15.2 PpS), Augustin Rubit (13.1) und D Hillard (10.8) im nationalen Geschäft gewinnbringend unterwegs. Go-to-Guy Vladimir Lucic sieht in der easyCredit BBL nur überschaubare Spielzeit (8.6. PpS) und dennoch haben die Mannen von Headcoach Andrea Trinchieri mit Tabellenplatz zwei alles unter Kontrolle. Der Ex-Gießener Andreas Obst ist mit seinem 9.8 PpS ein gutes Beispiel für einen ausgeglichenen Kader, denn jeder kann jeder Zeit übernehmen und wichtige Minuten bringen.
Inwieweit die Strapazen der drei internationalen Partien der EuroLeague-Playoffqualifikanten (Fenerbahce Beko Istanbul, Anadolu Efes Istanbul & Real Madrid) in dieser Woche sowie die Ausfälle von Nick Weiler-Babb und Corey Walden den 46ers eventuell in die Karten spielen, wird sich zeigen. Cheftrainer Pete Strobl kann außer auf TJ Willams auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.