Im Nachholspiel des zweiten Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga war für die JobStairs GIESSEN 46ers abermals nichts zu holen. 48 Stunden nach dem Spiel in Braunschweig trumpfte Jordan Swing ganz groß auf, verwandelte acht von acht Dreierversuchen und verhalf mit seinen 28 Punkten den Hansestädtern zum 100:79-Heimsieg. Die Mittelhessen ihrerseits präsentierten sich in der zweiten Halbzeit deutlich agiler und konnten die beiden Viertel ausgeglichen gestalten. Doch nach 22 Ballverlusten war eine verschlafene erste Halbzeit nicht mehr zu reparieren. Für die Gießener war Kapitän Brandon Thomas mit 12 Punkten Topscorer. Für ihn und seiner Mannschaft geht es bereits am kommenden Sonntag in München weiter.
Die JobStairs GIESSEN 46ers rotierten in ihrer ersten Fünf und ließen lediglich die Guards Jonathan Stark und Liam O´Reilly aus dem Spiel gegen Braunschweig starten. Zu dem Duo gesellten sich Isaac Hamilton, Brandon Bowman und Scottie James JR. Die Hamburger gingen mit Maximilian DiLeo, Justus Hollatz, Jordan Swing, Terry Allen und Maik Kotsar ins Rennen.
Dieses gingen die in schwarz auftretenden Mittelhessen und in weiß spielenden Hausherren schnell an. Kotsar und Swing sorgten für die ersten Heimpunkte, wobei James JR und Bowman den Gästen Zähler bescherten (3:5, 1.). Doch insbesondere Swing hatte beachtliche Frühform mit 3/3-Würfen aus der Distanz, was nach drei Minuten ein 11:5-Start bedeutete (3.). Die Gießener taten sich schwer im Abschluss und so war es Kotsar, der sich seinem Teamkollegen in der Kategorie Punkte annäherte (14:5, 4.). Aber die Gießener berappelten sich, fanden mit O´Reilly, James JR und Stark Würfe, was den 11:14-Anschluss bedeutete (6.). Dies ließ wiederum Swing und seinen Dreierreigen erklingen, sodass der hart erarbeitete Anschluss wieder empfindlich Abriss (22:11, 7.). Eine Gießener Auszeit später war Osaro Rich nach einem Turnover der Mittelhessen zur Stelle, bis der eingewechselte Johannes Richter wieder Zählbares auf die Anzeigetafel brachte (13:24, 8.). Die Lebensgeister waren wieder geweckt: Eigengewächs Bjarne Kraushaar lieferte mit einem And-One Argumente und O´Reilly ließ sich die Chance von der Freiwurflinie nicht nehmen (18:24, 8.). Doch der 7:0-Lauf der JobStairs GIESSEN 46ers sollte den 10:0-Run der Hamburger zuvor nicht merklich ausgleichen, sodass das Viertel mit 18:26 endete.
Während Hollatz mit einem Dreier für seine Farben eröffnete, war es auf der Gegenseite Ferdinand Zylka, der mit einem Korbleger antwortete (20:29, 11.). Eine Pause gönnte sich auch Swing im zweiten Viertel nicht und markierte seine Punkte 16, 17, und 18 zum 32:20. Als dann auch noch Zac Cuthertson von Downtown traf, war die Auszeit der 46ers schon bestellt (35:20, 13.). Mit einem Turnover kamen die Mittelhessen wieder unglücklich zurück auf das Parkett und Swing machte das, für was er am heutigen Tage da war: Dreier scoren. Mittlerweile stand es 40:22 für die Hansestädter (14.). Hollatz, Swing & Co. schraubten weiter an dem größer werdenden Vorsprung, einzig James JR konnte in dieser Phase Punkte für die Gäste fabrizieren (27:46, 16.). Mit einem schönen Pin-Move von O´Reilly und dem anschließenden Wurf aus der Mitteldistanz sowie einem Dreier meldete sich O´Reilly zu Wort (32:49, 18.). Doch die Dreierquote von 61%, mit einem überragenden Swing (8/8 Dreipunktewürfen), sowie zehn Ballverlusten der Mittelhessen, ließen ein ernüchterndes 32:54 aus Sicht der 46ers zur Halbzeit aufleuchten.
Mit der Hamburger Disziplin des Tages begannen diesmal die Gießener und O´Reilly (35:54, 21.). Was dem Guard der Mittelhessen gelang, vermochte auch DiLeo auf der Gegenseite zu vollbringen, was wiederum Bowman mit einem Korbleger konterte. Das letzte Ausrufezeichen dieser Sequenz sollten aber die Hausherren mit einem And-One von Kotsar haben (60:37, 23.). Kapitän Brandon Thomas erspielte sich mittlerweile kostbare Spielminuten für seine Farben und vollzog fünf Zähler auf die Konten (42:62, 25.). Aber lichten Momenten folgte auch wieder Schatten, Ballverluste nutzen die Hansestädter unter anderem durch Marvin Ogunsipe aus (66:42, 26.). Thomas war es weiter, der den Seinen Punkte im Verbund mit Alen Pjanic lieferte (47:68, 27.). Während Shorts & Co. einen kleinen Aufschwung der Mittelhessen abbremsten, bewies sich Stark bei der Penetration und vollendete ein Dreipunktespiel (50:72, 28.). Zylka ließ den fünften Dreier der Mittelhessen in die Reuse fliegen, verschaffte sich mit einem And-One weiter Selbstvertrauen, sodass sich Richter davon angestachelt von der Straflinie bewährte, was ein gewonnenes Viertel auf den Statistikbogen erbrachte (60:80).
Den besseren Start in das finale Viertel fanden abermals die Towers mit Cutherson und Hollatz, obwohl Hamilton mit einem Steal und Fadeaway-Jumpshot ordentlich dagegen hielt (62:83, 31.). Thomas und Richter lieferten unter dem Korb einen 4:0-Lauf zum 66:83 (33.). Ein gewinnbringender Run blieb verwehrt, denn die Hamburger waren wieder präsent und profierten von den mangelnden Dreipunktewürfen der Gießener, die mittlerweile bei 5/22 standen. Trotz allem blieben die 46ers weiter bissig in diesem Viertel und nach einem Tip-in-Dunking von Pjanic bat Pedro Calles zum Timeout (68:89, 35.). Eine bezeichnete Szene für diesen Abend war der Pass von Thomas auf Bowman, dessen Dreierversuch In-and-out ging, was die Towers wiederum zu Zählern von Shorts ausnutzen. Am Ende sollten die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem 79:100 vom Hamburger Parkett gehen.
Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Erstmal Glückwunsch an Pedro zum Sieg und einer sehr guten Verteidigung. Wenn meine vier kleinen Guards je vier Turnover machen, kann man sich ausrechnen, dass wir auch in der Offense nicht spielen konnten, wie wir wollten. Zudem war eine Trainingseinheit, um sich auf eine solche Mannschaft mit einer so starken Verteidigung vorzubereiten, viel zu wenig. Außerdem hatte Jordan Swing heute ein starkes Spiel. Wir wussten natürlich, dass er werfen kann, aber heute ist er richtig heiß gelaufen. Da kommen also viele Faktoren zusammen, die einen den Rhythmus nicht finden lassen.“
Pedro Calles (Cheftrainer Hamburg Towers): „Gegen Gießen ist es immer eine Herausforderung, da sie einen sehr individuellen Stil haben. Jetzt kommen sie aus einer wirklich schwierigen Situation und holen gerade viele Spiele in kürzester Zeit nach. Deshalb war es für uns wichtig, direkt von Beginn an den Druck hoch zu halten und Ballgewinne zu generieren.“
Hamburg Towers – JobStairs GIESSEN 46ers 100:79 (54:32)
Viertelergebnisse: 26:18, 28:14, 26:28, 20:19
Hamburg Towers: T.J. Shorts (15 Punkte), Jordan Swing (28), Maximilian DiLeo ()4, Osaro Jürgen Rich (9), Maik Kotsar (16), Justus Hollatz (7), Terry Allen (4), Marvin Ogunsipe (5), Zac Cuthertson (14), Bryce Taylor
JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (5), Isaac Hamilton (2), Liam O´Reilly (11), Bjarne Kraushaar (8), Alen Pjanic (5), Johannes Richter (10), Brandon Bowman (7), Ferdinand Zylka (8), Scottie James JR (11), Brandon Thomas (12)
Zuschauer: /
Nächstes Spiel: So., 13.12.2020, 15.00 Uhr: FC Bayern Basketball – JobStairs GIESSEN 46ers