(Foto: Sven Kuczera Photography)

Las Vegas, die Rackelos und deren Entwicklung in der 46ers-Familie – Interview mit Headcoach Rolf Scholz

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Rolf, im nächsten Monat geht´s für dich in die USA, um parallel zur NBA Summer League in einem der Camps bzw. Show Cases tätig zu sein. Wie ist es dazu gekommen?

Ja, ich freue mich auf die Zeit und die neuen Eindrücke in Las Vegas. Die Anfrage, ob ich mir vorstellen könnte, dort als Coach tätig zu sein, kam über Agenten, bzw. eine Agentur, die dort als Veranstalter tätig ist und mit der wir in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet haben.

Wie läuft deine Vorbereitung darauf, und auf was freust du dich am meisten?

Die Vorbereitung darauf macht Spaß und läuft gut. Hierbei geht es im Wesentlichen um Trainingsinhalte und einfache Plays und Spieltaktiken. Am meisten freue ich mich auf den Austausch mit den anderen Coaches und die Arbeit mit den Spielern in der Halle während den Trainingseinheiten und bei den Spielen.

In Las Vegas bieten sich viele Möglichkeiten, sich mit Coaches und Spielern auszutauschen. Siehst du dies als gute Option, um deine eigenen Coaching-Skills zu verbessern, oder spielt da eher die Talentsichtung eine größere Rolle für dich?

Sowohl als auch. Ich denke, um sich weiterzuentwickeln ist es immer wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Einflüsse zu sammeln. Aber sicherlich ist es ebenso von Vorteil, Spieler, die interessant für unser Programm sein könnten, persönlich kennenzulernen und live in Wettkampfsituationen zu erleben.

Sichtest du auch für die 46ers bzw. Rackelos, ob sich ein vielversprechendes Talent nach Deutschland lotsen lässt?

Natürlich halte ich auch diesbezüglich die Augen auf. Ob das dann im Einzelfall mit einer Verpflichtung so klappt wie man es sich vorstellt, hängt bekanntermaßen von vielen Faktoren ab.

Bleiben wir bei den Rackelos: auf was dürfen sich die Rackelos-Fans denn in der nächsten Spielzeit freuen? Wieder auf eine junge, wilde und engagierte Truppe, die mit viel Herzblut Basketball spielt?

Ja, hoffentlich viel von dem Aufgezählten bis auf „wild“! (lacht) Wir wollen, wie in der letzten Saison, vor allem wieder authentisch und als Mannschaft auftreten und einen Basketball spielen, der zu uns passt. Sicher ist, dass wir dabei auch in der kommenden Spielzeit wieder viel Verantwortung auf junge Spieler übertragen werden.

Nach der großartigen Debüt-Saison – was kann man daraus mitnehmen? Und welche Gefahr birgt so eine starke Leistung für die anstehende Spielzeit?

In erster Linie können wir natürlich viel Selbstvertrauen mitnehmen und die Bestätigung, dass wir und vor allem die Verantwortlichen mit der Entscheidung, ein ProB-Team unter dem Dach der GIESSEN 46ers zu installieren, auf dem richtigen Weg sind. Gefahren sehe ich daraus resultierend nicht. Wir sind uns unserer Intensität bewusst und wissen, dass wir in erster Linie eine 2. Mannschaft und damit einhergehend ein Ausbildungsteam sind. Jeder Einzelne weiß, wie schwer es ist, sich auf ProB-Niveau von Spieltag zu Spieltag zu beweisen, und dass die ProB für uns kein Selbstläufer ist.

Bis zur kommenden Saison ist es noch ein wenig hin. Dennoch wie laufen die Vorbereitung und die Kaderzusammenstellung?

Die laufen, wir sind mittendrin. Es ist eine spannende Zeit mit vielen Gesprächen und Scouting. Darüber hinaus arbeiten wir selbstverständlich mit den Spielern, die unter Vertrag sind, an ihren individuellen und athletischen Fähigkeiten.

Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos werden als Bindeglied zwischen BBL und Nachwuchs eingesetzt. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der einzelnen Ebenen (BBL, Rackelos und BBA)? Und wie siehst du die bisherige Entwicklung dieses stetigen Prozess?

Wir versuchen, sehr eng mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten. Das ist aus meiner Sicht unerlässlich, besonders wenn es um Belastungssteuerung, Rekrutierung und Perspektiven der jeweiligen Spieler geht. Es ist aber auch klar, dass dies im Alltag nicht immer ganz einfach ist. Jeder Teilbereich hat einen unterschiedlichen Fokus und andere Schwerpunkte, was normal ist. Bei alledem ist die Kommunikation untereinander entscheidend und ich denke, dass wir hier auf einem guten Weg sind.

Eine abschließende Frage zur easyCredit BBL-Saison 2017/18. Welches Team hat dich am meisten überzeugt, und warum?

Eindeutig ALBA BERLIN, weil es ihnen regelmäßig gelingt, als harmonisches Team aufzutreten, sie stark verteidigen und eine tolle Ballbewegung im Angriff haben. Aber auch die Art und Weise – insbesondere mit welcher Energie – Ludwigsburg über weite Strecken der Saison aufgetreten ist, hat mich beeindruckt.

Vielen Dank, Rolf!

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