LTi 46ers bleiben erstklassig

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Die LTi GIESSEN 46ers starten im Oktober dieses Jahres in ihre 45. Saison in der Basketball Bundesliga. Der fünfmalige Deutsche Meister aus der Lahnstadt verlor am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn zwar mit 52:59, da Phoenix Hagen und Giants Düsseldorf in Braunschweig bzw. Bremerhaven aber ebenfalls nicht gewinnen konnten, liegen die LTi 46ers weiterhin zwei Siege vor Abstiegsplatz 17. Bei nur noch einem ausstehenden Hauptrundenspieltag können die auf Position 14 notierten Gießener nur noch vom Tabellen-15. TBB Trier eingeholt werden.

Nachdem der scheidende Assistenztrainer Gerald Wasshuber kurz vor Spielbeginn, begleitet von einem warmen Applaus der mittelhessischen Basketballfans, offiziell verabschiedet worden war, entwickelte sich das Aufeinandertreffen zwischen den 46ers und den Telekom Baskets nicht gerade zu einem Spiel für Basketball-Ästheten. Die Partie vor 3640 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost war vielmehr vom Kampf und der Verteidigung geprägt, offensiv gelang beiden Teams nur wenig. Im ersten Viertel blieben vor allem die Gastgeber im Angriff deutlich unter ihren Möglichkeiten. Nach dem 4:5 durch Joe Werner zu Beginn der vierten Spielminute sprangen in der verbleibenden Zeit des ersten Viertels gegen die ein ums andere Mal hart zu Werke gehende Bonner Verteidigung nur noch zwei Freiwurftreffer heraus – mit einem 6:14-Rückstand ging es ins zweite Viertel.

Dort präsentierte sich das Bogojevic-Team offensiv souveräner. Wenn auch von der Dreier-Linie weiterhin nichts gelingen wollte (zur Halbzeit null Treffer bei acht Versuchen), schaffte es die LTi-Truppe besonders durch Maurice Jeffers immer wieder, sich Chancen an der Freiwurflinie zu erabeiten. In der Defensive ließ die in dieser Phase sehr druckvoll agierende Gießener Fünf kaum etwas zu. Abgesehen davon, dass die nicht gerade als Dreipunktespezialisten bekannten John Bowler und Alex King im dritten Viertel je einen Dreier einnetzten, ging bei den Baskets nicht viel. Die Hausherren verkürzten den Rückstand Punkt um Punkt, was auch an einem technischen Foul gegen Bonns Ronald Dupree und einem unsportlichen Foul von Baskets-Center John Bowler lag, der einen möglichen Eins-gegen-Null-Korbleger von Viktor Jacovic auf unfaire Art und Weise verhindert hatte. Zur Pause stand es 23:25. 13 der 23 Gießener Punkte in der ersten Halbzeit resultierten aus Freiwürfen, die Feldwurfquoten betrugen 22 Prozent (Gießen) und 31 Prozent (Bonn, darunter 4 von 10 Dreiern).

In der zweiten Halbzeit mussten die LTi 46ers neben dem ohnehin verletzungsbedingt ausgefallenen Starting Point Guard Lorenzo Williams auch noch auf Flügelspieler Maurice Jeffers verzichten. Der Kapitän hatte sich in der ersten Hälfte eine Verletzung am Unterschenkel zugezogen und musste die zweiten 20 Minuten von der Bank aus verfolgen. Von dort sah der 31-Jährige eine Gießener Mannschaft, die den widrigen personellen Bedingungen trotzte und auch dank einer starken Offensivleistung von Max Weber, der sieben seiner insgesamt neun Punkte im dritten Spielabschnitt erzielte, auf Tuchfühlung zum Gegner blieb (32:34/26.). Nach dem dritten Viertel (38:42) war weiterhin nichts entschieden.

Bonns Ex-NBA-Akteur Ronald Dupree war jetzt nicht zu stoppen, erzielte zwischen der 28. und der 34. Minute zwölf seiner insgesamt 19 Punkte und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Bonn auf 53:42 davon eilte (34.), doch die LTi 46ers konterten und durften nach dem 49:55 (38.) durch Jannik Freese und einen sehenswerten Blockshot von Kevin Johnson gegen Bonns Bowler noch einmal auf den zweiten Sieg gegen ein Spitzenteam der Liga binnen drei Tagen hoffen. John Bowlers Treffsicherheit an der Freiwurflinie (4 von 4 in der Schlussphase) und ein von Alex King geblockter Dunkingversuch von Max Weber sorgten dann aber für die Entscheidung.

Nach dem Spiel fand vor der Halle noch eine kleine Saisonheimabschluss-Feier statt. Neben Musik und einigen tänzerischen Einlagen der LTi 46ers Dancers kamen dabei auch die Spieler und „Geri“ Wasshuber zu Wort. „Egal, ob wir gewonnen oder verloren haben. Ihr seid sind immer zahlreich in die Halle gekommen. Das hat mir gefallen. Danke für eure tolle Unterstützung“, war Kevin Johnson nicht der einzige LTi 46ers-Akteur, der sich bei den Anhängern für deren klasse Support in dieser Saison bedankte. Lorenzo Williams demonstrierte an der Seite der jungen Damen der LTi 46ers Dancers sein tänzerisches Talent, und zu guter letzt stimmte Joe Werner für die Fans noch einmal lautstark und gekonnt die „Humba“ an.

Zum Abschluss der Hauptrunde reist das Gießener Team am kommenden Samstag (1. Mai) nach Weißenfels. Das Spiel beim Mitteldeutschen BC beginnt um 19.55 Uhr.

Trainerstimmen

Vladimir Bogojevic: „Das war heute kein Leckerbissen, sondern ein kampbetontes Spiel mit einem verdienten Sieger. Wir sind heute leider schlecht in die Partie gestartet. All das, was wir nicht machen wollten, haben wir da gemacht. Anschließend haben wir uns in die Partie zurückgekämpft. Mit dem Ausgang bin ich nicht zufrieden, ich hätte mir meine Mannschaft noch ein wenig leidenschaftlicher gewünscht. Möglicherweise hat das in der zweiten Halbzeit aber auch damit zu tun gehabt, dass wir wussten, dass Düsseldorf verloren hat und wir den Klassenerhalt sicher haben, worüber wir uns natürlich sehr freuen. Dupree konnten wir nicht kontrollieren, er hat einen Run der Baskets gestartet, am Ende hat Bowler noch wichtige Aktionen beigesteuert. Moe (Jeffers) hat in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt gefehlt. Was er genau hat, kann ich noch nicht sagen. Es ist im Unterschenkelbereich, nach der Röntgenuntersuchung wissen wir mehr.“

Michael Koch: „Glückwunsch an Vladi und Gießen zum Klassenerhalt. Dass die 46ers erstklassig bleiben ist wichtig für diese Region. Ich weiß noch aus eigener Erfahrung, dass das Gießener Publikum klasse ist, die Spiele sind immer gut besucht. Gießen hat uns heute alles abverlangt, obwohl sie neben Williams in der zweiten Halbzeit auch noch auf Jeffers verzichten mussten. Es war ein Kampfspiel, das ich von meiner Mannschaft aber auch so erwartet habe. Nach dem Spiel in Tübingen habe ich keine Galavorstellung verlangt, sondern dass wir hier mit Stolz, Aggressivität und Engagement in das Spiel hineingehen. Gerade in der Verteidigung haben wir das über 40 Minuten gut gemacht. Für uns war das Spiel extrem wichtig, denn wir haben uns mit diesem Sieg das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde gesichert und können eventuell sogar noch einen Platz gutmachen.“

Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic (2), Johnson (7), Perl, Theilig, Lischka (3), Ovcina, Weber (9), Freese (4), Tapuskovic (3), Jeffers (6), Werner (6), Jeanty (12).
Beste Werfer Telekom Baskets: Dupree (19), Bowler (11).

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