LTi 46ers chancenlos: 77-98 in Berlin

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Die erwartete Niederlage haben die LTi GIESSEN 46ers am frühen Sonntagabend bei dem amtierenden Deutschen Meister ALBA Berlin einstecken müssen. Das Team von Head Coach Vladimir Bogojevic war gegen den Euroleague-TOP16-Teilnehmer von der Spree ohne echte Chance auf einen Sieg. In der zweiten Halbzeit betrug der Rückstand zeitweilig mehr als 30 Punkte, am Ende musste man sich ALBA mit 77:98 (32:50) geschlagen geben.

Nur im ersten Viertel gelang es dem Gießener Team, das in der Formation Schaffartzik, Umeh, Jeffers, Lischka und Rouse in die Partie startete, den Favoriten ein wenig zu ärgern. Nach einem erfolgreichen Dreierversuch ihres Point Guards Heiko Schaffartzik lagen die Mittelhessen mit 5:2 vorne (2.). Der 25-jährige Aufbauspieler fand bei der Rückkehr in seine Heimatstadt gut in die Partie hinein und verwandelte auch seinen zweiten Dreierversuch zum 11:11-Zwischenstand nach sieben Minuten. Vor 7.812 Zuschauern in der o2-World konnten die in der Anfangsphase „mit viel Biss“ (Bogojevic) agierenden Gäste das Geschehen auf dem Parkett bis zur neunten Minute (15:15, Halbdistanztreffer Terdenge) offen gestalten, ehe die Albatrosse das Spiel unter Kontrolle bekamen. Mit einem 8:0-Lauf (darunter zwei Dreier von Immanuel McElroy) setzten sich die Hauptstädter bis zum Ende des ersten Viertels auf 23:15 ab.

Einmal in Fahrt gekommen war der ALBA-Express von der 46ers-Verteidigung nicht mehr zu stoppen. Die LTi-Truppe versuchte zwar, die zu Beginn gezeigte Aggressivität in Sachen Korbverhinderung auch in einer Ball-Raum-Verteidigung aufrecht zu erhalten, gegen den offensiv nun fast fehlerlos spielenden achtfachen Deutschen Meister geriet man ab Beginn des zweiten Viertels aber immer deutlicher in Rückstand. Drei Tage nach der deutlichen 65:96-Niederlage beim europäischen Spitzenteam Maccabi Tel Aviv drückten die Berliner nun mächtig auf die Tube und erspielten sich über die Stationen 28:17 (Dreier Jenkins, 12.) und 37:20 (15.) eine 50:32-Führung bis zur Pause. Mit zwölf Punkten und einer hundertprozentigen Trefferquote aus dem Feld war ALBA’s Shooting Guard Julius Jenkins zur Halbzeit der erfolgreichste Werfer. Auffällig: Während sich Gießens Fünf in der ersten Halbzeit sechs Ballverluste erlaubte, stand bei Berlin in dieser Statistik zur Halbzeit die Null. Auch bei den Dreiern (ALBA: 6 von 11, LTi 46ers: 3 von 9) hatten die Hausherren die Nase vorn.

Der in der ersten Halbzeit nicht zum Einsatz gekommene Robert Maras eröffnete die zweite Hälfte mit vier Punkten in Serie (36:50). Nach Dreiern von Schaffartzik (am Ende 4 von 7 von jenseits der 6,25m-Linie) und Umeh stand es in der 23. Minute nur noch 42:54, doch angeführt von Aleksandar Nadjfeji übernahm ALBA wieder das Kommando – nach 27 Minuten hieß es 63:44 für die Mannschaft des serbischen Trainers Luka Pavicevic. Die aggressive Berliner Verteidigung provozierte immer wieder Ballverluste des Gießener Teams, im Angriff spielte die Truppe um den deutschen Nationalpieler Steffen Hamann und den Ex-46er Adam Chubb wie aus einem Guss. ALBA, das am Ende auf 22 Assists und eine 63-prozentige Trefferquote aus dem Feld kam, war nun eindeutig Herr der Lage gegen ein Gießener Team, das in dieser Phase zu resignieren schien und beim Stande von 49:75 (30.) und wenig später 53:86 (33.) einem Debakel entgegensteuerte.

Positiv bleibt festzuhalten, dass es zu einem ebensolchen letztlich doch nicht kam. Mit 24:12 gingen die letzten sechseinhalb Minuten an die Gäste von der Lahn, die gegen einen schlichtweg deutlich besser besetzten und in einer anderen Gewichtsklasse angesiedelten Kontrahenten Kampfgeist demonstrierten, noch vier Dreier (Umeh 2, Schaffartzik, Jeffers) einnetzten und den „Hunderter“ für ALBA verhinderten. Während sich auf Berliner Seite am Ende sechs Spieler mit zweistelligen Werten in die Punktestatistik eintrugen, waren es bei Gießen mit Heiko Schaffartzik (18), Maurice Jeffers und Michael Umeh (je 15) drei.

„Vladi“ Bogojevic sagte nach der Partie: „Ich bin sehr beeindruckt von ALBA’s heutiger Leistung. Alleine beim Blick in die Statistik sprechen 22 Assists des Gegners eine deutliche Sprache. Die Berliner konnten sich heute den Frust von der Niederlage in Tel Aviv von der Seele spielen und haben verdient gewonnen, weil sie im Angriff in der Summe die besseren Entscheidungen getroffen haben. Wir haben eine gute Anfangsphase gezeigt und sind dann deutlich ins Hintertreffen geraten, als Berlin ins Rollen kam. Es war für uns heute gegen diesen Gegner nicht leicht, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen hatten – phasenweise haben wir das geschafft. Die letzten Minuten der Partie waren ein Lichtblick. Wir wissen, dass wir in der Lage sind, gut und erfolgreich zu spielen. Wir werden aus dieser Partie das Richtige mitnehmen und hart an unserer weiteren Entwicklung arbeiten, um für die kommenden, wichtigen Aufgaben noch besser gewappnet zu sein.“

Am kommenden Samstag (7. Februar) geht es für die LTi 46ers mit einem Heimspiel gegen die Artland Dragons weiter. Das Spiel beginnt um 20 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost.

Punkteverteilung:

LTi GIESSEN 46ers: Jeffers (15), Umeh (15), Terdenge (7), Hickman (0), Lischka (1), Maras (8), Rouse (9), Schaffartzik (18), Hartenstein (4).
ALBA Berlin: Jacobsen (5), Herber (0), Hamann (13), Zwiener (0), Dojcin (6), Sesay (18), Jenkins (16), Wright (7), Chubb (10), McElroy (10), Nadjfeji (13).

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