LTi 46ers schieben Doppelschicht

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Schaffen es die LTi GIESSEN 46ers, den Klassenerhalt in der Basketball Bundesliga am kommenden Wochenende vorzeitig klarzumachen? Gewänne der in der Tabelle mit 16:42 Punkten auf Platz 15 rangierende mittelhessische Erstligist seine beiden innerhalb von 48 Stunden anstehenden Spiele bei den WALTER Tigers Tübingen (Freitag, 20 Uhr) und zu Hause gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig (Sonntag, 17 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost), könnte diese Frage am Sonntagabend mit ziemlicher Sicherheit, möglicherweise auch schon definitiv mit “ja” beantwortet werden. Wie die Antwort ausfällt, hängt auch davon ab, wieviele Punkte die auf den Abstiegsplätzen stehenden Teams TBB Trier (12:46 Punkte) und Science City Jena (10:48) am Wochenende aus ihren Partien des fünft- und viertletzten Spieltages holen.

Alle Konzentration im Lager der LTi 46ers richtete sich in den letzten Tagen auf das Auswärtsspiel in Tübingen, bei dem das Team um Trainer Thorsten Leibenath die Chance hat, einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg in der Tabelle zu distanzieren. Bei einem Gießener Sieg müsste Tübingen aufgrund des dann auch verlorenen direkten Vergleiches (die LTi 46ers gewannen das Hinspiel im Dezember mit 90:50) in den ausstehenden vier Spielen schon vier Punkte mehr ergattern als die Leibenath-Truppe, um an dieser im Klassement noch vorbeiziehen zu können.

Das letzte Aufeinandertreffen endete Mitte Februar mit einem Sieg der Tigers. Im BBL-Pokal-Achtelfinale triumphierte Tübingen in der Sporthalle Ost mit 68:66. Mit dabei war auf Seiten der Gäste Patrick Sparks, der in der ersten Saisonhälfte bekanntlich noch dem Gießener Kader angehört hatte, Ende Dezember dann aber zu den Tigers wechselte. Bei seinen bislang 13 Bundesligaeinsätzen im Tübinger Dress lieferte der US-Aufbauspieler bei einer rund 25-minütigen Einsatzzeit pro Spiel 9,2 Punkte, 2,6 Assists und 1,4 Rebounds ab. Für Gießen war Sparks in 14 Spielen und einer durchschnittlichen Verweildauer auf dem Feld von 27 Minuten auf 10,1 Punkte, 4,3 Assists, 2,4 Rebounds und eine deutlich höhere Trefferquote aus dem Dreipunktebereich gekommen (in Gießen 45,5 Prozent, in Tübingen 25,5 Prozent).

Im Pokal kassierten Obie Trotter und Kollegen im Februar eine bittere 66:68-Heimniederlage  gegen die Tigers.Obwohl der türkische Head Coach Tolga Öngören, der seit Mitte Januar als Nachfolger des wenige Tage nach der Hinspielniederlage in Gießen entlassenen US-Amerikaners Aaron McCarthy im Amt ist, mit Jermaine Anderson einen weiteren starken Guard ins Team holte, konnten die Tigers unter der Leitung Öngörens nur drei von 13 Bundesligaspielen gewinnen. Mit Ausnahme der 65:92-Niederlage gegen Köln Ende Januar erwies sich das von Öngören gecoachte Tübingener Team bei seinen Auftritten vor den eigenen Fans aber immer als ebenbürtiger Gegner – gegen Bremerhaven (75:78), Oldenburg (78:83) und Bonn (73:77) verlor man jeweils nur knapp, die Brose Baskets Bamberg (69:57) und zuletzt auch die EnBW Ludwigsburg (90:88) konnten in der PH-Arena sogar besiegt werden.

Der 25-jährige Kanadier Anderson, der in der letzten Saison auch schon mal bei den Brose Baskets gespielt hatte, hat sich bei den Tigers mit 14,6 Punkten pro Spiel und einer exzellenten Dreiertrefferquote von 56 Prozent (28 von 50) hinter Center Rasko Katic (15,1 Punkte, 8,0 Rebounds pS) als zweibester Scorer etabliert. In dieser Woche gaben die Tübinger bekannt, dass die Saison für ihren Kapitän AJ Moye beendet ist. Jener Moye, der beim Pokalduell im Februar zwei Sekunden vor der Schluss-Sirene mit einem Dreier den Sieg für die Gäste perfekt gemacht hatte. Bei einem Zusammenprall im Training mit einem Gegenspieler zog sich der 26-jährige US-Flügelspieler und drittbeste Scorer des Tübinger Teams (10,7 PpS) einen Anriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu.

„Das macht die Sache nicht leichter für uns, so etwas setzt normalerweise auch neue Kräfte bei den Spielern frei. Es ist davon auszugehen, dass die Tübinger Mannschaft durch den Ausfall von Moye jetzt noch enger zusammenrückt”, weiß LTi 46ers-Cheftrainer Thorsten Leibenath, dass in der engen und sicher stimmungsgeladenen Tübinger Halle weiterhin eine sehr schwere Aufgabe auf sein Team wartet. “Unser Ziel wird sein, Rasko Katic so gut wie möglich aus dem Spiel zu nehmen und die Wirkungskreise der Außenschützen einzuengen”, so Leibenath, der mit Letzterem auch Waitari Marsh meint. Der 27-jährige US-Pointguard hat aufgrund einer Fersenverletzung seit dem siebten Spieltag keine Partie mehr bestritten, soll laut einem Bericht auf der Tigers-Webseite gegen die LTi 46ers aber sein Comeback feiern. Auf Gießener Seite sind bis auf die langzeitverletzten Bill Phillips und Tory Walker alle Mann an Bord, rund 100 Fans werden die Mannschaft bei dem wichtigen Spiel unterstützen.

Mit den New Yorker Phantoms aus Braunschweig empfangen die LTi 46ers am Sonntag in der Sporthalle Gießen-Ost eine Mannschaft, die im Kampf um den Play-Off-Einzug auf jeden Sieg angewiesen ist. Nachdem die Niedersachsen die Vorsaison auf dem 14. Platz beendet hatten, krempelte Head Coach Emir Mutapcic die Mannschaft im Sommer komplett um und stellte eine neue Truppe zusammen, die in dieser Spielzeit erfolgreicher agiert. Mit 28:30 Punkten liegt das Team aus der Löwenstadt als Tabellenzehnter nur zwei Punkte hinter dem von noch fünf Mannschaften begehrten achten Tabellenplatz, der augenblicklich von den Eisbären Bremerhaven eingenommen wird. Da sie am morgigen Freitag gegen die Artland Dragons und am letzten Hauptrundenspieltag auch noch bei ALBA Berlin antreten müssen, dürfen sich die Braunschweiger am Sonntag in der Osthalle keinen Ausrutscher erlauben, wenn die Qualifikation für die Play-Offs auf den letzten Drücker doch noch gelingen soll. Zumal die Phantoms den direkten Vergleich gegen Bremerhaven verloren haben und daher am Ende der Saison zwei Zähler mehr als die Eisbären auf dem Konto haben müssen.

Viel Arbeit kommt am Sonntag auf Seamus Boxley und die LTi 46ers zu. Bilder: Mediashots Werbefotografie.Die Hauptrollen im Braunschweiger Team sind eindeutig an die im vergangenen Sommer sieben neu verpflichteten Spieler aus den USA vergeben. Mit Center Jason Cain kam ebenfalls vor Saisonbeginn ein weiterer US-Akteur als Ersatz für den längerfristig verletzten deutschen Brettspieler Peter Fehse hinzu, der in dieser Saison noch kein Spiel für die Phantoms bestreiten konnte. 72 der 75 Punkte, die Braunschweig im Schnitt pro Partie erzielt, gehen auf das Konto der acht Mann starken US-Fraktion. Das Scoring ist sehr ausgeglichen verteilt: Bester Werfer und Rebounder ist Power Forward Andrew Drevo (12,6 Punkte, 6,7 Rebounds pro Spiel), dahinter folgen mit Guard/Forward John Allen (12,5 PpS), den Guards Domonic Jones (11,0 PpS) und Jonathan Levy (10,5 PpS) und dem 2,11m großen Center Kyle Visser (10,4 PpS) vier weitere Akteure, die zweistellige Punktewerte zu Buche stehen haben. Der 21-jährige Nikita Khartchenkov ist einzige Deutsche, der von Mutapcic zumindest in den letzten Wochen mit nennenswerter Spielzeit ausgestattet wird. In den letzten vier Spielen durfte der hochtalentierte Forward, der auch schon beim russischen Top-Klub Khimky Moskau unter Vertrag stand, im Schnitt für elf Minuten auf den Acker – am letzten Wochenende bei der 65:70-Auswärtsniederlage in Ludwigsburg bedankte sich Khartchenkov mit elf Punkten in knapp 15 Minuten.

Rund um das Spiel:

– Die Tageskasse öffnet am Sonntag um 15:30 Uhr.
– Im Foyer der Sporthalle Gießen-Ost ist auch am Sonntag wieder das 46ers-Brot der Bäckerei Bender aus Wettenberg erhältlich. Der Erlös aus dem Verkauf kommt den LTi 46ers zugute.
– Schnäppchenjäger aufgepasst: Am Fanshop im Foyer werden im “LTi 46ers Saisonschlussverkauf” viele Artikel zu stark reduzierten Preisen angeboten.
– In der Halbzeitpause treten zwei Schulklassen im Rahmen des 46ers-School-Cups gegeneinander an.
– Sofern sie bis dahin durch den Verkauf in der LTi 46ers-Geschäftsstelle noch nicht restlos vergriffen sein sollten, werden nach Spielende an der Kasse noch Karten für den Dokumentarfilm “FÜNF (5)” erhältlich sein (Erwachsene: 6,50 Euro; ermäßigt: 5,00 Euro). Der von media tools produzierte Film wird am 4. Mai (Sonntag) ab 14 Uhr im Gießener Roxy-Kino aufgeführt.

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