Die LTi GIESSEN 46ers haben am 29. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga eine 48:58-Niederlage bei den EWE Baskets Oldenburg kassiert. Ersatzgeschwächt angetreten schafften es die Mittelhessen, den amtierenden Deutschen Basketball-Meister nach dem 78:73-Hinspielerfolg dank einer guten Verteidigungsleistung auch im Rückspiel in die Bredouille zu bringen. Vor 3.148 Zuschauern in der ausverkauften EWE-Arena lag das Team von Cheftrainer Vladimir Bogojevic eine Minute vor Schluss beim Stande von 48:51 in Schlagdistanz, ehe ein Dreier von Oldenburgs Aufbauspieler Jason Gardner und ein darauf folgender Gießener Ballverlust die Entscheidung zugunsten der Gastgeber brachte.
Die LTi 46ers starteten ohne ihren aktuell besten Korbschützen und Rebounder Elvir Ovcina in die Partie, der aufgrund von muskulären Problemen in der Wade nicht einsatzfähig war. Für den Center-Routinier stand Jannik Freese in der Startformation. Gegen die heimstarken EWE Baskets (13 Siege in den bisherigen 14 Beko BBL-Heimspielen) begannen die Gießener sehr couragiert. Taktisch bestens gerüstet, konnte das von Cheftrainer Vladimir Bogojevic im Vorfeld des Aufeinandertreffens geäußerte Ziel, die eigene Zone besser zu verteidigen als am letzten Wochenende in der Partie bei den Artland Dragons, über die weitesten Strecken der Begegnung erfolgreich umgesetzt werden. Viertel Nummer eins sah die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe, das 15:14 nach zehn Minuten aus Sicht der Mittelhessen deutete an, dass mit der Truppe aus dem Hessenland an diesem Abend auch ohne Ovcina zu rechnen war.
Getragen von sieben Punkten des nach acht Spielminuten in die Partie gekommenen Kevin Johnson, der in dieser Phase auch mit einem spektakulären Block nach einem Wurf von EWE-Akteur Je’Kel Foster glänzte, hielt die Gießener Führung bis zur zwölften Minute (17:16). Bis zur Pause lief bei den auch in Oldenburg von einigen Fans unterstützten 46ers dann jedoch nicht mehr allzu viel zusammen: Nur magere sechs Pünktchen sprangen in den letzten achteinhalb Minuten von Viertel zwei für den Tabellen-14. von der Lahn heraus, während die Oldenburger ihre Vorteile etwas konsequenter ausspielten und sich bis zur Pause auf 33:23 absetzen konnten.
Von dem Zehn-Punkte-Rückstand ließen sich die LTi 46ers aber nicht irritieren, nach der Pause wuchsen die Widerstandskräfte der Rot-Weißen wieder. Und wie! Nach dem 35:23 durch Je’Kel Foster legte das Bogojevic-Team einen 14:0-Lauf aufs Parkett und hatte in der 25. Minute somit wieder die Führung übernommen (37:35/25.). Die EWE Baskets antworteten unter anderem durch erfolgreiche Dreipunkteversuche von Foster und Rickey Paulding und lagen in Minute 31 mit 47:39 in Front. Es sprach für den unbeugsamen Willen und die bemerkenswerte Moral der gesamten Gießener Mannschaft, dass selbige ein gleichwertiger Gegner blieb, erneut konterte und durch Punkte von „Zo“ Williams (Dreier) und „Moe“ Jeffers auf 44:47 verkürzte (33.). Passend zu dem punktearmen Spiel folgte nach dem 48:44 (33.) eine rund fünfminütige Phase ohne einen Korberfolg von einem der beiden Teams.
Nach dem foulbedingten Ausscheiden von Jannik Freese beim Stande von 46:50 anderthalb Minuten vor Spielende hielten 70 Sekunden vor der Schlusssirene abermals zwei Punkte von Lorenzo Williams, am Ende mit 16 Zählern Topscorer des Spiels, die Gäste-Hoffnungen auf den vierten Saisonsieg in der Fremde hoch (48:51), ehe die eingangs beschriebenen Ereignisse dazu führten, dass am Ende doch die Hausherren jubeln durften.
Gemeinsam mit dem 55:51-Erfolg des Gießener Bundesligateams beim USC Heidelberg in der Saison 1973/1974 war die Partie in Oldenburg das zweitpunkteärmste Spiel mit Gießener Beteiligung in der mehr als 43-jährigen Bundesligageschichte der 46ers. Lediglich beim 53:52-Auswärtssieg bei Bayern München in der allerersten Bundesligaspielzeit (1966/1967) wies die Gesamtpunktezahl beider Mannschaften noch einen Zähler weniger auf.
„Vladi“ Bogojevic resümmierte nach dem Spiel: „Es ist uns heute gelungen, den Deutschen Meister unter 60 Punkten zu halten, das ist schon eine Leistung. Defensiv haben wir einiges richtig gemacht, alle haben sich für die Mannschaft aufgeopfert. Dass es uns heute gelungen ist, unsere Zone gut zu verteidigen, sieht man auch daran, dass Oldenburg 30 Dreipunktewürfe genommen hat. Wir haben einen tollen Fight geboten, letztlich hat es aber nicht zu einem Sieg gereicht. In einigen Situationen hat uns die Cleverness gefehlt. Statistisch gesehen sticht heraus, dass Oldenburg 20 Freiwürfe zugesprochen bekommen hat, wir hingegen nur zwei. Ich finde, dass auch wir aggressiv zum Korb gegangen sind, das ist aber nicht belohnt worden.“
Für die LTi 46ers heißt es nun: Erholen und auf das kommende Heimspiel gegen die WALTER Tigers Tübingen (Samstag, 3. April) vorbereiten. Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken will das Gießener Team gegen die Tiger zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammeln. Der Sprungball in der Sporthalle Gießen-Ost erfolgt am Ostersamstag um 20 Uhr.
Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic, Williams (16), Johnson (9), Theilig (n. e.), Lischka, Weber, Freese (4), Tapuskovic, Jeffers (7), Werner (7), Jeanty (5).
Beste Werfer Oldenburg: Foster (12), Gardner (10), Paulding (9).