LTi LICH fehlt der nötige Biss

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„Wir schaffen es einfach nicht, konstant Intensität auf das Spielfeld zu bringen“, sagte Lichs Trainer Alexander Biller nach der 62:75-Heimniederlage seiner Mannschaft und brachte damit den Hauptgrund auf den Punkt, weswegen das LTi-Team elf Spieltage vor dem Saisonende nicht seine Heimspiel-Chance vor 400 Zuschauern in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle gegen Bremen dazu nutzen konnte, sich aus dem Abstiegsstrudel zu befreien. Der Trainer hatte seine Mannschaft vor dem Spiel eindringlich darauf eingestimmt, dass man gegen die Norddeutschen nur dann eine Chance hat, wenn man den Kampf annimmt – doch der überwiegende Teil der Licher Spieler war nicht dazu in der Lage, den Hebel im Kopf rechtzeitig umzulegen. Dieses „Kopfproblem“ der Licher Mannschaft spiegelte sich auch in einer Freiwurfquote nieder, die Trainer Biller als „unterirdisch“ bezeichnete: Lich versenkte nur knapp die Hälfte seiner Freiwürfe.

Einem ordentlichen Start in die Begegnung (6:6/3.) folgte alsbald Ernüchterung, innerhalb der folgenden drei Minuten zog der Gegner aus der Hansestadt auf 20:6 davon. „Das war aber noch nicht der Knackpunkt. Der lag meines Erachtens eher in der zweiten Halbzeit“, meinte Alexander Biller. Zur Halbzeitpause lagen die Gastgeber mit 27:43 hinten, nach 20 Minuten hatten die Gäste 28 Rebounds eingesammelt, Lich dagegen nur deren 14 – auch diese Zahl spricht Bände, was Einsatz und Kampfgeist anbelangt. Der von Trainer Biller besagte Knackpunkt im vierten Viertel folgte nach einer Phase, in der die Licher zeigten, dass sie das Kämpfen doch noch nicht verlernt haben: In den ersten sieben Minuten der zweiten Halbzeit konnten die Bierstädter ihren Rückstand auf 40:55 verkürzen, verloren das dritte Viertel dann aber doch noch mit 13:18, kämpfen sich im Schlussviertel noch einmal auf 49:63 (34.) heran. Das letzte Viertel ging zwar mit 22:14 an die Hausherren, den Zeitpunkt, in dem man dem Spiel jedoch noch eine Wende hätte verpassen können, hatten die Licher im dritten Viertel versäumt.

„Uns haben zwei Spieler gefehlt, das darf man auch nicht vergessen. Wir hätten noch einen Aufbauspieler gebraucht, außerdem mussten wir kurzfristig unsere gesamte Taktik umstellen, weil Johannes Lischka krank geworden ist. Johannes ist der Topscorer der Liga, so einen Ausfall kann kein Team wegstecken“, stellte Biller klar. Der amerikanische Rückkehrer Jesse Bunkley konnte sich diesmal mit 16 Punkten etwas besser in das Angriffsspiel integrieren, leistete sich aber auch sieben Ballverluste, weil er auf die „ungeliebte“ Position des Aufbauspielers ausweichen musste. „Wir leiden auch darunter, dass wir einfach nicht zusammen spielen. In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Einzelaktionen. Eigentlich wollten wir uns unserem Publikum besser präsentieren, aber die erste Halbzeit war einfach unintensiv“, ärgerte sich Alexander Biller.

Das LTi LICH dieses Heimspiel trotz der angesprochenen Schwächen trotzdem hätte gewinnen können, wenn man beispielsweise nur eine etwas bessere Freiwurfquote und eine bessere Nahdistanzwurfquote gehabt hätte, macht diese vertane Chance auf zwei Punkte umso ärgerlicher für den heimischen Pro-A-Ligisten.

LTi Lich: Klassen (6/2 Dreier), Perl, Reed (15/2), Ruth (n.e.), Benjamin Lischka (7), Bunkley (16/1), Külhan (n.e.), Tarver (17), Michalowicz (1).
Bremen Roosters: Freymond (15/1), Hakanowitz (2), Weddle (20/1), Fenneberg, Njei (19/3), Franke (2), Thompson (2), Turuschew (n.e.), Fikiel (3), Wheeler (n.e.), Sabourin (6), Massey (n.e.).

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