Während viele Menschen an diesem Wochenende beginnend mit dem Karfreitag die Osterzeit feiern und bei vielen Familien und Kindern der Osterhase vorbeischaut, steht für die Profis der JobStairs GIESSEN 46ers ein wichtiges Heimspiel bevor. Am Samstag, den 08.04.2023, werden die Tigers Tübingen, der aktuelle Tabellenzweite der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, in der Gießener Osthalle empfangen. Wie vereinen unsere Profis solche Feiertage mit dem Sport? Das haben wir unsere beiden Flügelspieler Roland Nyama und Justin Martin gefragt.
Roland, du bist neben dem Profibasketball auch Familienvater. Ihr trainiert auch an den Feiertagen, um optimal vorbereitet in die kommenden Spiele zu gehen. Wie gehst du mit den Spieltagen an Feiertagen um? Und wie bekommst du das mit deiner Familie in Einklang?
Roland: Mit Spieltagen an Feiertagen gehe ich nicht wirklich anders als mit Spieltagen an normalen Tagen um. Die einzige Ausnahme ist, dass ich meine Erledigungen vorher erledigen muss, da wegen der Feiertage die Geschäfte geschlossen sind. Allgemein ist es etwas ruhiger als sonst, da ich mehr Zeit mit der Familie verbringen kann. Feiertagsspiele sind dennoch etwas ganz Besonderes, weil an diesen Spielen oftmals die meisten Fans in der Halle sind. Und wir haben bereits gesehen, was das Team mit der Unterstützung einer vollen Osthalle erreichen kann.
Justin, du lebst ebenfalls mit deinem Sohn und deiner Frau hier in Gießen. Magst du uns erzählen, wie ihr in der Familie typischerweise Ostern feiert? Fallen Feiertage mit der Familie eher „kleiner“ aus, wenn für dich ein Spieltag bevorsteht?
Justin: Da wir Muslime sind, feiern wir das typische Ostern nicht wirklich. Aber wir behalten die Feierlichkeiten für unseren Sohn bei. In Amerika haben wir bisher immer die Ostereiersuche gemacht, besuchten meine Großmutter und haben abends zusammen gegessen. Ich möchte meinem Sohn diese Erfahrungen nicht wegen meiner Religion vorenthalten, weshalb wir diese Feierlichkeiten weiterhin für ihn machen. Wir möchten ihm die Möglichkeit geben, später selbst zu entscheiden, was er später im Leben machen möchte und was gut für ihn selbst ist. Deswegen machen wir auch in Gießen dieses Jahr die Ostereiersuche und haben einfach Spaß mit der Familie, nichts großartig Spezielles.
Wenn es zum Spieltag geht, kann ich sagen, dass sich hier meine Vorbereitungen seit dem Jahr 2020 gravierend geändert haben, als mein Sohn zur Welt kam. Früher habe ich oft ein „Power-Nap“ vor einem Spiel gemacht. Heute ist alles komplett darauf ausgerichtet Vater zu sein und dass es ihm gut geht. Das ist völlig unabhängig, ob es ein Spieltag oder ein Feiertag ist.
Roland, wie sieht bei dir das Osterfest mit deiner Familie aus?
Roland: Dieses Jahr sieht mein Osterfest eher ruhig aus, da meine Frau und mein Kind über die Oster-Feiertage die Schwiegermutter besuchen gehen. Ich werde die Tage entspannt mit meiner Hündin verbringen.
Denkt ihr beiden manchmal drüber nach, dass es schöner wäre an Feiertagen wie alle anderen frei zu haben oder seid ihr trotzdem heiß auf Basketball, egal welcher Tag es ist?
Justin: Ich bin es mittlerweile gewohnt keine Feiertage und nur wenige Pausen-Zeiten vom Basketball zu haben. Im College hatten wir diesen Witz: Alles wo „Break“ (Deutsch: Pause) drin ist, kriegen wir nicht. In Amerika haben wir im Oktober die „Fall-Break“ – wir haben nicht frei. Im November ist Thanksgiving – wir haben nicht frei. An Weihnachten gibt es vielleicht mal 1-2 Tage frei. Ostern und Spring-Break – wir haben nicht frei. Ich bin es mittlerweile gewohnt, sodass es mir egal ist, ob es ein Feiertag ist oder nicht.
Roland: Es gibt diesen Spruch: „Wenn du das tust, was du liebst, dann arbeitest du keinen Tag“. So sehe ich das beim Basketball auch! Als Kind wäre ich an Feiertagen auch in die Halle gegangen, um Basketball zu spielen. Heute werde ich dafür bezahlt, also ist das für mich eher ein Win-Win! Ich würde nicht unbedingt an einem Feiertag keinen Basketball spielen wollen.
Zum Schluss nochmal an euch Beide: Was wünscht ihr euch für das Spiel gegen Tübingen?
Justin: Als ersten und wichtigsten Wunsch habe ich vor allem, dass wir das Spiel gewinnen! Es wäre überragend in einer ausverkauften und vollen Halle zu Spielen. Dass unsere Fans, wie schon so oft, Alles geben und eine „crazy“ Atmosphäre in der Osthalle schaffen. Für mich selbst wünsche ich mir, dass ich an meine letzten Leistungen in Paderborn anknüpfen und dem Team im Spiel helfen kann. Wir wollen und brauchen diese Big Wins im Rennen um die Playoffs!
Roland: Ich wünsche mir für das Spiel gegen Tübingen eine volle Osthalle und ein intensives Spiel auf Playoff-Niveau! Und am Ende natürlich einen Sieg für die 46ers bei dem ich das Team unterstützen kann, ohne dass meine Wade Probleme macht.
Vielen Dank Roland und Justin. Wir wünschen euch am Samstag ein erfolgreiches Spiel und im Anschluss schöne Oster-Feiertage mit euren Familien!