Bei den Basketball Löwen aus Erfurt haben die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am kommenden Samstag (21.12., 18.00 Uhr) einiges gutzumachen. Am 13. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd wollen die Mittelhessen dann Revanche für die Hinspiel-Niederlage in der heimischen Osthalle nehmen. Mitte Oktober hieß es 70:73 gegen die Thüringer.
Damals waren die Löwen mit drei Niederlagen seit dem Saisonstart in die Partie gegangen. Der Sieg über Gießen sollte ein vorerst kurzes Flackern bleiben. Alle acht Spiele, die das Team von Trainer Florian Gut seither ausgetragen hat, gingen verloren. Anfang November reagierten die Verantwortlichen und holten Vorjahresleistungsträger Maximilian Kuhle zurück in die Landeshauptstadt. Mit 17 Punkten führt er seine Farben im Scoring deutlich an. Kürzlich gaben die Löwen bekannt, den Vertrag mit dem Forward bis zum Ende der Spielzeit verlängert zu haben.
Das war personell auch bitter nötig, denn die sportliche Misere hängt eng mit dem Verletzungspech des kommenden Rackelo-Gegners zusammen. Jüngst erwischte es mit Robert Franklin (Meniskus) den Dreh- und Angelpunkt der Löwen. Zudem zog sich Tobias Bode eine Augenfraktur zu. Zusammengerechnet steuern die beiden 20 Punkte und 17 Rebounds pro Partie bei – ein nach normalem Ermessen kaum zu kompensierender Rückschlag.
Welche Kräfte dezimierte Teams entfalten können, haben die Rackelos allerdings erst am letzten Spieltag in Speyer zu spüren bekommen. Gegen die Rumpfrotation der BIS Baskets mussten die Gießener bis in die Schlussphase alles geben, um mit dem siebten Saisonsieg nach Hause zu fahren. Dank diesem stehen die Rackelos nun auf dem fünften Tabellenplatz, punktgleich hinter Coburg; gegen die Franken musste man in der Hinrunde eine Niederlage quittieren. Das gilt auch für Elchingen und Würzburg, die in der Tabelle ebenfalls vor den Mittelhessen rangieren. Der Abstand auf die Relegationsplätze ist mit vier Punkten im ausgeglichen Tabellenmittelfeld zwar solide, aber längst kein sanftes Ruhekissen. Sollte in Erfurt ein Sieg glücken, wäre es nicht nur der vierte in Folge. Zugleich könnten die Rackelos etwas entspannter dem straffen Restprogramm vor der Post-Season entgegensehen.
Auch wenn es der Tabellenplatz suggeriert, sind die Löwen wahrlich nicht die Schießbude der Liga. In nahezu jedem Spiel parierte das Gut-Team über weite Strecken auf Augenhöhe oder kratzte bis zur Schlussphase am Punktgewinn. Erst in den drei letzten Spielen kam ein endgültiger Bruch in die Erfurter Basketball-Geschicke. Das 70:97 beim Tabellenprimus Würzburg war noch einkalkuliert. Dass es beim Übergang von Hinrunde auf Vorrunde back-to-back gegen den FC Bayern Basketball II aber zwei deutliche Niederlagen zu verkraften galt, wiegt schwer. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz – die Punkte der Hauptrunde werden bekanntlich mit in die PlayDowns genommen – beträgt dadurch bereits schmerzhafte acht Zähler.
Für Erfurt ist es damit ein Do-or-Die-Spiel, dem die Depant GIESSEN 46ers Rackelos mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit entgegensehen müssen. Es ist das zugleich letzte Spiel des Jahres. Weiter geht es in der ProB für die Mittelhessen aber bereits am 5. Januar mit einem Heimspiel gegen Coburg (18.00 Uhr).
Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Wir wollen nach der Niederlage im Hinspiel etwas gut machen und mit einem Erfolgserlebnis in die Weihnachtstage gehen. Dass es ein schweres Spiel werden wird und Erfurt – trotz des Tabellenplatzes – nicht zu unterschätzen ist, muss jedem Team bewusst sein.“