Rackelos bezwingen Bayern-Reserve – Sahneleistung von Tim Uhlemann

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Mit einem 79:72 (47:39) über den FC Bayern Basketball II beendeten die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am Samstag ihre kleine Niederlagenserie. Beim vierten Sieg in der laufenden Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd erwischte vor allem Forward Tim Uhlemann einen Sahnetag. 33 Punkte und ein ebenso hoher Effizienzwert sind jeweils Karrierebestleistungen des 21-Jährigen.


In der Anfangsphase fanden die Rackelos immer wieder ihren Routinier Johannes Lischka, der aus dem Post-up einfache Punkte generiert oder alternativ Tim Uhlemann in ähnlicher Position fand. Defensiv sahen die Mittelhessen durchaus stark aus, fingen sich aber drei frühe Dreier durch Bayerns Erol Ersek, weshalb Trainer Rolf Scholz zur Viertelmitte beim Stand von 9:13 zur Auszeit bat. Lischka im Eins-gegen-Eins sowie Donte Nicholas an der Freiwurflinie erzielten wieder den Ausgleich. Bis zum Ende des ersten Abschnitts agierten die Bayern aus einer aggressiven Defense heraus aber galliger auf beiden Seiten des Feldes und erzwangen so eine 25:17-Führung nach den ersten zehn Minuten.

Trotz eines schnellen Layups durch Ersek spielten die Rackelos in der Folgezeit den besseren Basketball. Lischka am Brett netzte zum Anschluss, im Fastbreak legte Köpple auf Uhlemann ab. Als Nicholas in der Zone nur durch Foul zu stoppen war und an der Linie auf 23:27 (13.) stellte, waren es die Münchener, die sich in einem Timeout besprachen. Spätestens danach war die Stunde von Uhlemann gekommen. Ob am Brett, aus dem Dreierbereich oder im Pick-&-Roll: Beim 33:31 für Gießen hatte Uhlemann mit 16 Zählern fast die Hälfte aller Gießener Punkte auf sich vereint. Als er auch mit einem schweren Jumper auf 35:31 stellte, schien alles auf eine bayerische Auszeit hinzudeuten. Stattdessen stellte Gäste-Coach Andreas Wagner auf eine Zonenverteidigung um, die die Hausherren etwas aus dem Rhythmus riss. Nach einer Auszeit fand Nicholas zunächst und einmal mehr Uhlemann am Brett, bevor der Neuzugang nach einem Steal im Fastbreak selbst abschloss (39:33, 18.). Freiwurfpunkte von Nicholas, Brach sowie ein finaler Dreier von Uhlemann bedeuteten das verdiente 47:39 zur Halbzeit.

In Folge einer zerfahrenen Anfangsphase riss Lischka der Geduldsfaden: Nach Marsch übers gesamte Feld markierte der Kapitän das 49:43 (24.). Uhlemann am Brett stellte mit seinen Zählern 24 und 25 eine neue Karrierebestleistung auf – und schob kurz darauf einen Dreier zum 54:43 aus Gießener Sicht nach! Als auch noch David Amaize aus dem Einwurf an der bayerischen Grundlinie heraus scorte und damit die bis dato höchste Führung seiner Farben erzwang, rettete sich der FCB II in die nächste Auszeit (57:43, 26.). Nach selbiger verschanzten sich die Bayern erneut in eine Zonenverteidigung, die zwar nochmal Tim Schneider via Layup knackte. Ansonsten kam der Spielfluss bei den 46ers II jetzt aber ins Stocken, nicht zuletzt da mit Köpple und Uhlemann zwei Top-Akteure aufgrund ihrer Foulprobleme draußen gelassen werden musste. Beginnend mit einem Dreier von Jasons George setzten die Gäste zur Aufholjagd an und konnten den Abstand bis zum Ende des Viertels auf 53:61 verkürzen.

Uhlemann schenkte Beruhigungstee aus und machte es nach einem Jumper wieder zweistellig. In der 33. Minute konnte sich Lischka gut am Brett durchsetzen. Ein rasanter 6:0-Lauf der Bayern brachte die Gäste dann aber zur Viertelmitte wieder auf 59:65 heran. Es entwickelte sich ein spannendes Auf und Ab, bei dem die Bayern nach Freiwurfpunkten von George noch bis auf 64:67 herankamen. Ein Dreier von Nicholas auf der Gegenseite sorgte dann zwar wieder für ein kleines Punktepolster. Die Rackelos schwächten sich aber selbst, als Köpple kurz darauf mit seinem fünften Foul vom Parkett musste. Zwei Ballverluste in Folge ließen Schlimmes befürchten. Als George einen Dreier nach Offensivrebound einlötete, war Bayern auf 69:73 herangeschnellt. Kein geringer als Uhlemann antwortete auf der Gegenseite aber ebenfalls mit Zählern aus der Dreipunktedistanz. In der sich anbahnenden Schlussphase generierten die Rackelos einen wichtigen Stop. Nicholas an der Freiwurflinie sorgte bei noch 50 Sekunden auf der Uhr für die Vorentscheidung (78:70). Bayern II vertändelte beim Einwurf den Ball und ging danach nicht mehr auf taktische Fouls. Mit patentiertem Urschrei erklärte Uhlemann die Siegesfeier wenig später für eröffnet.

Das war zugleich der vierte Saisonsieg der Mittelhessen in der laufenden Saison, die damit wieder auf dem fünften Tabellenrang stehen. Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am 20. Dezember gegen den BBC Coburg.


Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „München war der erwartet schwere Gegner und ich freue mich darüber, wie die Jungs die Intensität nach anfänglichen Schwierigkeiten gematched haben. Wir haben über weite Strecken ordentlich verteidigt und auch im Angriff unsere Stärken als Mannschaft ausgespielt.“

Depant GIESSEN 46ers Rackelos – FC Bayer Basketball II 79:72 (47:39)

Viertelergebnisse: 17:25, 30:14, 14:14, 18:19

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Viktor Ziring, Tim Köpple (3 Punkte), David Amaize (4), Tim Schneider (3), Tim Uhlemann (33), Johannes Lischka (17, 10 Rebounds), Donte Nicholas (15), Felix Schweizer, Sebastian Brach (4).

FC Bayern Basketball II: Jason George (14), Jonas Sauer (8), Erol Ersek (22), Moritz Noeres (3), Luis Wulff (4), Michael Rataj (6), Lennart Weber (4), Jesse Chidera Ani, Mohamed Sillah (2), Philipp Walz, Maxewell Dongmo Temoka (5), Christian Skladanowski.

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