(Foto: Sven Kuczera Photography)

Reboundhoheit sichert Auswärtssieg – Rackelos bezwingen Köln mit 85:74

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Am Ende einer über weite Strecken so offenen wie für beide Seiten bedeutsamen Partie behielten die Depant GIESSEN 46ers Rackelos die Nerven. Angeführt von einem überragenden Thomas Tshikaya, der von der Bank kommend entscheidende Impulse setzte und ein Double-Double aus 26 Punkten und 15 Assists erzielte, sowie dem wiedererstarkten Spielmacher Bjarne Kraushaar konnten sich die Mittelhessen beim Tabellenletzten im Schlussviertel absetzen. Es war der erste Sieg nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge. Die Rackelos halten somit Kontakt auf einen hinteren Playoffrang. Zum Abschluss der Hauptrunde kommt es am kommenden Samstag (01.12., 20:00 Uhr) zum Heimspiel gegen den FC Bayern Basketball II.

Gerade zu Spielbeginn war beiden Mannschaften anzumerken, was auf dem Spiel stand. Ballverluste bestimmten das Geschehen, in einer Auftaktphase mit vielen Führungswechseln konnte sich kein Team absetzen. Nach dreieinhalb gespielten Minuten wurde auf Gießener Seite Tshikaya eingewechselt, der mit sieben Punkten und vier Rebounds alleine im Auftaktviertel wichtige Akzente setzen sollte. Der Franzose war am letzten Spieltag gegen Coburg aufs Parkett zurückgekehrt, damals aber nach einem Kurzeinsatz in Folge einer Bänderverletzung geschont worden.

Mit einem 22:20 aus Sicht der Gastgeber startete das zweite Viertel. Dreier von Tshikaya und Kraushaar ließen die 46ers nach eineinhalb Minuten mit 26:24 die Führung zurückerobern. Köln traf aber besser aus dem Feld und schien nach Treffern von Yasin Kolo und Filip Kukic das Momentum auf rheinische Seite zu ziehen (36:32, 16. Minute). Wenn sich die Rackelos an diesem Abend aber auf etwas verlassen konnten, dann war es ihre energische Reboundarbeit am offensiven Brett. Leon Okparas Offensivrebound nach einem Wurfversuch von Tshikaya darf daher als charakteristisch gelten. Der Guard chippte den Ball prompt wieder raus zum Franzosen, der im zweiten Anlauf den Dreier verwandelte und den Anschluss herstellte. Auch in den Folgeminuten blieb es bei einem kampfbetonten und an Ballverlusten reichen Spiel. Zur Pause ging es für beide Teams mit 41:41 in die Kabine.

Hatte vor dem Seitenwechsel kein Team je höher als mit vier Punkten geführt, schien sich das Blatt danach zu Gunsten der Gießener zu wenden. Ein 6:0-Run in den ersten beiden Minuten brachte die Lahnstädter in Front. „Wir haben in der Pause darauf hingewiesen, welche Stellen der gegnerischen Offensive wir attackieren wollen“, erklärt Rackelo-Cheftrainer Rolf Scholz nach dem Spiel. „Das ist uns gelungen. Zudem haben wir in der Verteidigung eine Schippe draufgelegt und so immer wieder einfache Fastbreakpunkte erzwungen.“ So gelang es etwa Okpara, dem Kölner Topscorer Tucker Haymond das Spielgerät zu entwenden und einen Gegenstoß einzuleiten, den Alen Pjanic druckvoll per Dunk veredelte (51:43, 24. Minute). Okpara selbst legte kurze Zeit später zur ersten zweistelligen Führung der Gäste ab. Tief im dritten Viertel kehrte Tshikaya aufs Feld zurück und markierte per Jumper das 55:49. In einer wilden Endphase gelang es den Kölnern aber das Spiel wieder offener zu gestalten, weshalb beim Stand von 54:59 aus Sicht der RheinStars vor dem Schlussabschnitt noch keine Vorentscheidung gefallen war.

Tshikaya ließ jedoch auch in diesem keine Ermüdungserscheinungen erkennen und eröffnete die letzten zehn Minuten per Dreier. Kurz darauf fungierte der ebenfalls stark aufgelegte Kraushaar als Balldieb, forcierte das Tempo und erhöhte per Fastbreak weiter. Nach einem erneuten Stop in der eigenen Defensive war es Klie, der einen 7:0-Run der Rackelos innerhalb einer Minute vorerst krönte. Köln kam aber auch im Folgenden zu keinen Zählern, weshalb Tshikayas Fastbreak-Dunk eine Minute später Kölns Trainer Matthew Dodson beim Stand von 68:54 zur Auszeit zwang.

Fünf schnelle Punkte waren die Früchte der kurzen Spielunterbrechung. „Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen in den letzten Wochen haben wir nach Rückschlägen aber nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern konzentriert weiter gearbeitet“, resümiert Scholz, dessen Team durch Korbleger von Johannes Lischka, Okpara und Kraushaar vorentscheidend auf 76:61 enteilte. Dies reichte, um den ersten Auswärtssieg dieser Saison sicher nach Hause zu spielen. Es war zugleich der dritte Punkterfolg insgesamt für die Gießener ProB-Mannschaft.

Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Thomas Tshikaya hat uns wichtige Impulse verliehen und von der Bank kommend ein klasse Spiel gemacht. Dasselbe gilt auch für Bjarne Kraushaar und Leon Okpara. Unter‘m Strich waren heute unsere starke Teamdefense und unser gutes Rebounding ausschlaggebend für den Sieg.“

RheinStars Köln – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 74:85 (41:41)

Viertelergebnisse: 22:20, 19:21, 13:18, 20:26

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Adam Klie (10 Punkte), Bjarne Kraushaar (22), Tim Köpple, Daniel Thurau, Alen Pjanic (2), Tim Uhlemann (2), Leon Okpara (8), Johannes Lischka (15), Thomas Tshikaya (26, 15 Rebounds, 4 Steals)

RheinStars Köln: Tucker Haymond (24), Tim van der Velde (6), Thomas Fankhauser (2), Filip Kukic (10), Christ Theodor, Jonas Gottschalk (4), Thomas Müller-Laschet, Yasin Kolo (15), Thomas Michel (2), Benedict von Laack (11)

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