Zu Gast in der mit 3.420 Zuschauern gut besuchten Sporthalle Gießen-Ost waren am Samstagabend die s.Oliver Baskets. Die 46ers gewannen nach einer engen Partie gegen den Mitaufsteiger am Ende knapp, aber verdient, mit 81:79 und festigen somit den elften Tabellenrang in der Beko BBL. Topscorer der Mittelhessen war Gabriel Olaseni mit 18 Zählern, die Matchwinner am Ende aber Yorman Polas Bartolo und TJ DiLeo, der in seinem ersten Heimspiel nach seiner Verletzungspause die Osthalle wieder zum Beben brachte.
Nach der knappen Hinspiel-Niederlage wollten die 46ers an diesem Abend alles daran setzen, die wichtigen Zähler in Gießen zu behalten. Angeführt vom frisch gebackenen Beko BBL-Top Performer des Monats Braydon Hobbs startete Gießen gut in die Partie und erzielte durch einen Dreier von Karsten Tadda die ersten Zähler der Begegnung. Doch auch Würzburg war hellwach und ging mit fünf schnellen Punkten in Folge in Führung (3:5, 2.). Beide Mannschaften trafen zu Beginn hochprozentig, so glich Olaseni nach rund drei Minuten butterweich aus der Mitteldistanz zum 9:9 aus. Nach tollem „behind the back Pass“ von Hobbs traf Tadda mit seinem zweiten erfolgreichen Wurf vom Perimeter zum 14:9. Als Olaseni am Brett auf 16:9 stellte, reagierte Würzburgs Trainer Douglas Spradley mit der ersten Auszeit (5.). Diese schien zu fruchten, denn Würzburg kam mit zwei schnellen Korberfolgen auf 16:14 ran, ehe erneut Olaseni den Würzburger Mini-Lauf unterbrach (18:14, 7.). Beide Mannschaften gingen früh ein hohes Tempo. Im Fastbreak baute Yorman Polas Bartolo die Gießener Führung aus, doch Würzburg ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht abschütteln (24:20, 9.). Mit entschlossenem Zug zum Korb schloss Benni Lischka kurz vor dem Ende des ersten Viertels zum 27:20 ab, vergab aber den foulbedingten Bonus-Freiwurf. Im Gegenzug traf Devin Searcy zum 27:22 nach Ende des ersten Viertels.
Polas eröffnete mit einem feinen Hakenwurf das zweite Viertel. Die 46ers wirkten zu diesem Zeitpunkt sehr konzentriert in der Defensivarbeit und spielten offensiv die Angriffe sauber zu Ende (31:22, 12.). Nach zwei Freiwürfen von Tuttle und einem Dreier von Stuckey verkürzten die Gäste innerhalb weniger Angriffe (31:26, 14.). Mit der Rückkehr des bis dahin überragenden Olaseni auf das Parkett, zeigten sich die 46ers im Kampf um den Rebound wieder griffiger. Ethan Wragge baute die Führung vom Perimeter wieder auf 36:29 aus, woraufhin Spradley die zweite Auszeit nahm (15.). Eric James Palm schraubte weiter an der ordentlichen Dreierquote des Heimteams und stellte auf 42:35 (18.). Beim Stand von 44:39 für die GIESSEN 46ers nahm Coach Wucherer knapp eineinhalb Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit seine erste Auszeit. Mit einem an beiden Enden des Feldes überzeugenden Auftritt führten die GIESSEN 46ers zur Halbzeit mit 47:39 (20.).
Das dritte Viertel eröffnete Braimoh mit einem Korbleger auf Pass von Braydon Hobbs, der zu diesem Zeitpunkt bereits wieder starke fünf Assists gesammelt hatte (49:41, 21.). Insgesamt starteten die Gäste jedoch besser ins dritte Viertel und verkürzten nach etwas mehr als zwei Minuten auf 49:45. Erste Option im Gießener Angriff blieb in der Folge „Gabe“ Olaseni, der weiterhin zuverlässig scorte und reboundete. Mit zwei schnellen Korberfolgen durch Suleiman Braimoh in Folge verschaffte sich das Heimteam wieder etwas Luft und zwang Würzburg zur nächsten Auszeit (57:51, 26.). Während Würzburg offensiv vor allem vom starken Seth Tuttle getragen wurde, drehte auf Gießener Seite nun Braimoh an beiden Enden des Courts immer weiter auf. Die 46ers verteidigten weiterhin intensiv und ließen die Gäste hart für ihre Punkte arbeiten. Trotzdem verkürzten die Würzburger kurz vor Ende des dritten Viertels aus der Distanz auf 61:59 (30.). Vor Beginn des letzten Abschnitts leuchtete mit 63:63 ein ausgeglichener Spielstand von der Anzeigentafel, der auf ein spannendes Schlussviertel hoffen ließ.
Olaseni brachte die 46ers nach Zuspiel von Wells erneut in Führung (65:63, 31.), ehe Ulmer prompt vom Perimeter antwortete und seine Farben in Front „schoss“. Nach mehreren Führungswechseln nahm Denis Wucherer beim Stand von 68:70 aus Gießener Sicht die Auszeit (34.). Die Partie blieb eng und keines der beiden Teams konnte sich absetzen. Braydon Hobbs sorgte mit einem wichtigen Dreier aus der Ecke für die erneute Führung der 46ers (73:72, 36.). Nach Stuckey´s Treffer aus der Distanz antwortete Braimoh ebenfalls vom Perimeter – die Osthalle kochte (76:75, 37.). Hobbs ließ im Anschluss mit einer schönen Körpertäuschung einen Würzburger Verteidiger ins Leere fliegen, um dann den ganz wichtigen Distanztreffer zum 79:75 zu versenken. Doch Würzburg gab sich nicht geschlagen und glich mit vier Punkten in Folge wieder aus. Lamonte Ulmer vergab dann zwei Freiwürfe für die Gäste, ehe sich Yorman Polas Bartolo rund 2 Sekunden vor Ende der Partie durchtankt und zum umjubelten 81:79 für die 46ers abschloss. Dann folgte der große Auftritt des Kapitäns, denn nachdem TJ DiLeo den Wurfversuch von Dru Joyce blockte und nur noch 0,3 Sekunden auf der Uhr standen, brandete grenzenloser Jubel in der Halle auf. Die Baskets konnten auch die Restspielzeit nicht mehr nutzen und so gewannen die 46ers nach einer tollen Leistung verdient mit 81:79 gegen gute Würzburger und stabilisieren sich damit weiterhin im Mittelfeld der Tabelle.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Gut, dass wir heute ein enges Spiel gewonnen haben. Wir haben das Spiel über weite Phasen kontrolliert und konnten munter durchwechseln. Wir haben endlich viele gesunde Spieler und können mit einer Elf-Mann-Rotation spielen. Wichtig war, dass jeder, der auf das Feld kam, alles gegeben hat und die Produktion von der Bank sehr ordentlich war. Das ist gut und wird uns in den nächsten Wochen und Monaten helfen. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie haben mit sehr viel Energie gespielt. Schön, dass es heute belohnt wurde.“
Douglas Spradley (Trainer s.Oliver Baskets): „Gießen war heute die bessere Mannschaft und hat die meiste Zeit geführt. Wir haben in einer Phase gut gespielt, das hat uns zurück in das Spiel gebracht. Aber wenn man acht Freiwürfe bekommt und nur drei davon trifft, ist es schwierig, auswärts zu gewinnen. Das war ein super Spiel für die Zuschauer. Ich bin nicht zufrieden, denn ich denke, dass ein Sieg drin war. Wir haben aber unsere Chancen nicht genutzt und verdient verloren.“
GIESSEN 46ers – s.Oliver Baskets Würzburg 81:79 (47:39)
Viertelergebnisse: 27:22, 20:17, 16:24, 18:16
GIESSEN 46ers: Braydon Hobbs (8 Punkte, 9 Assists), Yorman Polas Bartolo (6), Anthony DiLeo, Eric James Palm (5), Suleiman Braimoh (16), Karsten Tadda (8), Cameron Wells (6, 6 Assists), Gabriel Olaseni (18, 6 Rebounds), Ethan Wragge (6), Björn Schoo
s.Oliver Baskets Würzburg: Joshiko Saibou (4), Maximilian Ugrai, Ruben Spoden, Seth Tuttle (23, 8 Rebounds, 5 Assists), Maurice Stuckey (6), Sebastian Betz, Dru Joyce (6), Lamonte Ulmer (7), Cameron Long (15), Brendan Lane (14), Devin Searcy (4)
Zuschauer: 3.420
Nächstes Spiel: Freitag, 12.02.2016, 20 Uhr: Mitteldeutscher BC – GIESSEN 46ers