Robert Oehle im Interview

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Robert Oehle ist der erste Neuzugang der LTi GIESSEN 46ers für die Basketballsaison 2011/2012. Im Interview mit www.ltigiessen46ers.de spricht der 23-jährige Centerspieler aus Ostwestfalen über die Gründe für seinen Wechsel, seine bisherige Laufbahn und seine Ziele mit den LTi 46ers.

ltigiessen46ers.de: Hallo Robert, herzlich willkommen bei den LTi 46ers. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für deinen Wechsel nach Gießen?
Robert Oehle: Sportlich ist Gießen eine Herausforderung für mich, die LTi 46ers sind ein Traditionsklub mit einer großen Vergangenheit. Mit Björn Harmsen, den ich vor einigen Wochen bei einem Trainingslager in Berlin kennenlernen durfte, hat Gießen einen sehr guten Trainer verpflichtet und ich freue mich auf die Zusammenarbeit und auf das Team. Als ich vor kurzem in Gießen war, habe ich mit Björn und auch mit den anderen Verantwortlichen wie beispielsweise Sportdirektor Vladimir Bogojevic gute Gespräche geführt und einen positiven Eindruck gewonnen. Ich möchte mich sportlich weiterentwickeln und ich glaube, dass ich dafür in Gießen sehr gute Bedingungen vorfinde.

Erzähle uns doch ein bisschen, wie deine sportliche Karriere bislang verlaufen ist. Du bist erst mit 13 Jahren zum Basketball gekommen. Warum so spät?
Als ich in der 6. oder 7. Klasse war, schaute ich mit meinem besten Freund aus Neugier einfach mal im Unterricht einer Basketball-AG unserer Schule vorbei. Ich hatte bis dahin eher Handball oder Fussball betrieben, habe dann aber irgendwie sofort Spaß am Basketball spielen gehabt. Ich bin dann von der AG auch direkt in einen Verein (zur DJK Rheda) gegangen und bin seitdem verrückt nach Basketball. Außerdem war meine Größe von damals knapp 1,80m auf einmal auch noch ein großer Vorteil.

2006 bist du dann von den Paderborn Baskets entdeckt und verpflichtet worden. Bei den Baskets hast du auch gleich in der ersten Saison im damals noch von Douglas Spradley gecoachten Bundesligateam mittrainiert und später auch den Sprung in die U20-Nationalmannschaft gepackt, mit der du dann im August 2008 die B-Europameisterschaft in Rumänien gewonnen hast. Hast du zu dieser Zeit realisiert, dass eine Karriere als Basketballprofi ein Thema für dich sein kann?
Ich habe eigentlich schon immer Spaß am Basketball gehabt und habe immer versucht, neue Herausforderungen anzunehmen. Das gipfelte für mich dann darin, mit der U20 die B-Europameisterschaft in Rumänien zu gewinnen. Natürlich hat man die ganze Zeit daran geglaubt oder davon geträumt, irgendwann mal Basketballprofi zu sein – etwas anderes kann ich mir jetzt auch nur schwer vorstellen.

Du hast bis 2010 in Paderborn gespielt, warst in der Saison 2009/2010 mit einer Einsatzzeit von im Schnitt rund 13 Minuten pro Partie ein fester Bestandteil der Rotation der Paderborner Beko BBL-Mannschaft. Welche Erinnerungen hast du an diese Saison?
Das war keine einfache Zeit, weil wir es leider nicht geschafft haben, die Klasse zu halten. Ich glaube, es ist einfach einer der schlimmsten Momente für einen Sportler, einen Abstieg mitzumachen. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass wir in der Saison davor noch in den Playoffs gestanden hatten und ALBA Berlin im Viertelfinale in ein fünftes Spiel gezwungen hatten. Für mich persönlich war es wichtig, ein Bestandteil der Rotation gewesen zu sein, ich habe auf dem Feld viel gelernt. Ganz besonders kann ich mich noch an die drei letzten Saisonspiele gegen Bamberg, Frankfurt und Hagen erinnern. Unser Starting Center Kevin Langford hatte sich verletzt. Ich habe dann die Verantwortung übertragen bekommen und habe drei gute Spiele gemacht.

Im letzten Sommer bist du dann zu den Saar-Pfalz Braves in die ProA gewechselt. Wie lief es dort?
Es lief eigentlich ganz gut. Wir hatten als Saisonziel einen der beiden Aufstiegsplätze angepeilt, letztendlich mit Bayern München, Würzburg und Chemnitz sowie dem andauernden Verletzungspech in unserer Mannschaft aber zu viele und zu starke Gegner. Obwohl am Ende zwei bis vier unnötige und knappe Niederlagen zu viel zu Buche standen, haben wir dennoch eine gute Saison gespielt. Ich konnte in der Mannschaft viel Verantwortung übernehmen und habe sehr viel aus dem Jahr gelernt und mich weiterentwickelt.

Wie würdest du deine Spielweise beschreiben?
Ich würde mich eher als klassischen Brettcenter sehen, also ähnlich wie Elvir Ovcina, aber natürlich noch nicht mit seiner Klasse ausgestattet. Aber ich werde hoffentlich viel von ihm lernen und ihm wichtige Pause geben können.

Was erwartest du dir von deiner Zeit bei den LTi 46ers? Wie sehen deine Ziele für die kommende Saison aus?
Ich erwarte, dass wir eine gute Mannschaft werden, die guten und erfolgreichen Basketball und eine für alle Beteiligten erfolgreiche Saison spielen wird. Ich hoffe, dass ich mit meinem Talent, meiner Physis, Intensität und Einsatzbereitschaft dazu beitragen kann und meinen Platz in der Rotation finde. Björn Harmsen, das Trainerteam und Elvir Ovcina werden mir bestimmt dabei helfen, ein besserer und an Erfahrung reicherer Spieler zu werden. Ich freue mich auf einen tollen Klub, tolle Fans und eine tolle Zeit in Gießen.

Wir wünschen dir, dass du eine tolle und erfolgreiche Zeit in Gießen verbringen wirst. Vielen Dank für das Gespräch!

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