Die erste Auswärtspartie in der Zweitligahistorie der GIESSEN 46ers führte die Mittelhessen nach Sachsen, genauer gesagt nach Chemnitz zur BV 99. Es war ein ungemütlicher Besuch über 40 Spielminuten, an dem am Ende eine 82:93-Niederlage stand. Die NINERS spielten sich besonders im dritten Viertel in einen Rausch (33:16) und führten teilweise mit 20 Punkten Vorsprung. Am Samstag kommt es nun zum Rückspiel der beiden Teams, die sich nach dem bisherigen Saisonverlauf zu urteilen nicht unberechtigte Hoffnungen auf einen Playoff-Platz machen dürfen.
Für Chemnitz bedeutete der Sieg gegen die 46ers nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern darüber hinaus eine sieben Spiele andauernde Siegesserie, die erst am 10. November im Heimspiel gegen Kirchheim ein Ende fand (81:86). Seit diesem Spiel ist das Team von Trainer Felix Schreier zwar nicht wieder so richtig in Tritt gekommen (drei Siege aus zehn Spielen), dennoch steht die Basketballgemeinschaft aktuell auf dem vierten Tabellenplatz. In der heimischen Halle läuft es jedoch deutlich besser (7:3 Siege) als auswärts (4:4).
Auffällig ist zudem, dass die NINERS das schwächste Offensivteam der, laut Tabelle, aktuell zehn besten Mannschaften ist. 1378 Zähler bedeuten 76.6 Punkte im Schnitt, Rang 11 im Ligavergleich. Brandon Robinson (19.4 Punkte) und Eric James Palm (18.1) sorgen allein für fast die Hälfte der Gesamtpunkte. Schwer ausrechenbar in der Offensive scheinen die Korbjäger aus der drittgrößten Stadt Sachsen also nicht zu sein. Allerdings kassieren sie mit ebensovielen 1378 Zählern die drittwenigsten Gegenpunkte im gesamten Ligavergleich.
Am Montag sagte 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer: „Chemnitz spielt mit einer Physis, die ähnlich ist wie die, die Göttingen bietet.“ Dabei wird ihm besonders ein Mann aufgefallen sein: Donald Lawson. Der 2.08m und 112 KG-Brocken erzielt im Schnitt 8.8 Zähler und pflückt 10.8 Rebounds. Auch Topscorer Robinson ist mit 7.2 Rebounds kein unbeschriebenes Blatt im Kampf um den Ball. Dazu lieferte im Hinspiel Steven Monse mit 10 Punkten und 8 Rebounds seine beste Saisonleistung ab.
In einer Lowscoring-Partie sicherten sich die NINERS am vergangenen Wochenende einen 69:64-Erfolg gegen die weiter kriselnde BG Karlsruhe. Der ehemalige Licher Guy Aud tat sich dabei mit 13 Punkten, besonders aber einer fehlerlosen Freiwurfquote bei zehn Versuchen, hervor. Kapitän Lawson erzielte zudem ein Double Double mit 10 Punkten und 20 Rebounds.
Wie die 46ers müssen auch die Chemnitzer weiterhin auf der Hut sein, um nicht aus den Playoff-Rängen gekegelt zu werden. Lediglich vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den neunten Tabellenplatz. Für beide Teams steht also eine wichtige Partie bevor.
