Der Pflichtsieg der GIESSEN 46ers am gestrigen Freitag in der ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost wurde gegen die abstiegsbedrohte BG Göttingen mit 74:66 eingetütet. Nach der gleichzeitigen 89:93-Heimniederlage der Würzburger sind die Mittelhessen mit den Baskets wieder nach Punkten gleichgezogen und haben somit weiter die Möglichkeit, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Die Lahnstädter müssen aufgrund des verlorenen direkten Vergleiches jedoch bei ALBA BERLIN (Sonntag, 17 Uhr) einen Erfolg einfahren und zeitgleich auf Schützenhilfe der Göttinger im Heimspiel gegen Würzburg hoffen.
Das Spiel wird live auf www.telekombasketball.de übertragen.
Die Regenerationszeit zwischen den beiden Begegnungen, die den Abschluss der Hauptrunde darstellen, ist rar. „Das intensive Spiel vom gestrigen Abend steckt zwar noch in den Knochen und die lange Fahrt nach Berlin macht es den Spielern nicht einfacher. Aber es ist natürlich gut, dass es bei diesem langen Trip noch um etwas geht“, so 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer, der mit seiner Mannschaft am heutigen Samstagmittag in die Hauptstadt aufbrach.
Dort wartet auf den Aufsteiger keine einfache Aufgabe. Zwar hat ALBA BERLIN zuletzt eine 64:80-Auswärtsniederlage beim deutschen Meister Bamberg hinnehmen müssen, jedoch hat die Truppe von Sasa Obradovic das Ziel, den sechsten Platz für die Endrunde zu halten.
„Berlin zeichnet die extreme Physis aus. Sie spielen hart, haben eine sehr große Mannschaft und mit Jungs am Brett, die dir auch wirklich wehtun“, schätzt Wucherer den Gegner ein. Dies machte sich schon bei der 71:104-Hinspielniederlage bemerkbar. Dazu kommt der „sehr tiefe Kader“, der während der laufenden Saison nochmal aufgebessert wurde. „Vor allem die Körperlichkeit und Intensität, die Berlin immer mitbringt und zeigt, gilt es anzunehmen und dagegen zu bestehen.“ In Ludwigsburg gelang dies zuletzt mit Bravour.
Dass ALBA BERLIN ein wenig den eigenen Ansprüchen hinterher hinkt, zeigen die Partien gegen Topteams, die meist an die Gegner gingen. Zuletzt konnten die FRAPORT SKYLINERS einen deutlichen 80:64-Triumph (32. Spieltag) bei den Berlinern einfahren. Aber auch Würzburg, der direkte Konkurrent der 46ers um den letzten Playoff-Rang, holte einen Sieg in der Mercedes-Benz Arena. Dennoch ist Coach Wucherer gewarnt: „Die Berliner haben in dieser Saison sicher nicht immer ihren besten Basketball gespielt haben. Dass sie das besser können, haben wir aber im Hinspiel bereits am eigenen Leib erfahren.“
Einige 46ers-Akteure haben zudem ihre Premiere in der größten Halle der Beko BBL. „Diese absolut schwierige Aufgabe, gerade auch in dieser riesigen Halle, macht es uns natürlich nicht einfach. Wir müssen vorbereitet sein und den Sieg wirklich wollen. Anschließend müssen wir schauen, was wir für spielerische Lösungen finden.“
Doch trotz der gewissen Brisanz hinsichtlich der Playoff-Chance, können die 46ers ohne Druck in die Partie gehen, schließlich ist man in Mittelhessen mit dem bereits Erreichten mehr als zufrieden. Ein Sieg in Berlin sowie der Playoff-Einzug wären ein Sahnehäubchen auf eine grandiose Aufstiegssaison. „Es ist schön, dass es auch am letzten Spieltag noch um etwas geht. Daher wollen wir morgen nochmal alles rausholen“, verspricht Cheftrainer Wucherer.