Für die LTi GIESSEN 46ers kommt es momentan knüppeldick. Zu den finanziellen Sorgen und dem fehlenden Glück bei der am Samstag erlittenen 68:69-Auswärtsniederlage beim amtierenden deutschen Pokalsieger Artland Dragons gesellt sich nun auch noch das Verletzungspech hinzu. Der österreichische Forward und Doppellizenzspieler Richard Poiger zog sich am Sonntag kurz vor dem Ende des ersten Viertels der Zweitligapartie des LTi LICH gegen den FC Bayern München ohne Fremdeinwirkung einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu.
Diese bittere Nachricht übermittelte Teamarzt Dr. Wolfgang Leutheuser, nach dem am Montag eine Kernspin-Tomographie bei Poiger durchgeführt worden war. Der 21-Jährige fällt voraussichtlich für ein halbes Jahr aus und wird den 46ers damit in dieser Runde – wenn überhaupt – nur in der finalen Phase der bis zum 9. Mai 2009 dauernden Hauptrunde zur Verfügung stehen.
Vor allem natürlich für Richard Poiger ist diese Verletzung ein schwerer Schlag. Der Wiener verbrachte nahezu die komplette Saisonvorbereitung bei der österreichischen A-Nationalmannschaft. Am Tag nach der Saisonauftaktniederlage der 46ers in Oldenburg kehrte der 2,02m große Forward nach Mittelhessen zurück. Nach einem guten Sommer in seiner Heimat wollte er sich nun in seiner zweiten Saison bei den 46ers und dem Zweitligisten in Lich in den Vordergrund spielen. Beim Licher Saisonauftaktsieg am Freitag in Chemnitz war der im letzten Jahr aus Leverkusen nach Mittelhessen gewechselte Poiger mit 16 Punkten und einer 70-prozentigen Trefferquote aus dem Feld einer der Hauptgaranten für den Sieg.
Im österreichischen Basketballteam war Poiger sowohl in den Vorbereitungsspielen als auch in den vier absolvierten EM-Qualifikationsspielen ein fester Bestandteil der Rotation. Beim 77:58-Sieg in einem Testspiel gegen die deutsche A2-Nationalmannschaft (die in dieser Begegnung ohne Heiko Schaffartzik auskommen musste) avancierte Poiger Mitte August mit 13 Punkten zum erfolgreichsten Werfer der ÖBV-Auswahl.
Die LTi 46ers haben somit nur noch zehn fitte Spieler in ihrem Kader. Nachverpflichtungen sind wegen der schwierigen finanziellen Situation derzeit nicht möglich.
