Nach zuletzt zwei verlorenen Spielen am Stück steht am kommenden Samstag (20:30 Uhr) die nächste schwere Partie auf dem Spielplan der GIESSEN 46ers. Am 11. Spieltag der Beko BBL-Saison treffen die Mittelhessen auswärts auf die zuletzt sehr gefährlichen WALTER Tigers Tübingen. Dabei stehen die Vorzeichen für einen echten Basketball-Leckerbissen gut, schließlich haben beide Mannschaften zuletzt bewiesen, dass sie attraktiven Basketball spielen können. Zudem würden sich die punktgleichen Mannschaften mit einem Sieg weiter von den Abstiegsrängen absetzen. Im Tübinger Tigerkäfig könnte es also heiß hergehen.
Das Spiel wird live auf www.telekombasketball.de übertragen.
In den vergangenen beiden Spielen konnten die 46ers die Punkte nicht nach Hause bringen und mussten zwei knappe Niederlagen hinnehmen. Besonders nervenaufreibend war dabei natürlich der Last-Second-Knockout am vergangenen Sonntag gegen Bayreuth, als John Flowers mit der Sirene den Dreier zum 68:69 aus 46ers-Sicht traf.
„Wir lassen uns von solchen kleinen Rückschlägen nicht beeinflussen“, sagt dennoch 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer. „Ich denke, es wird uns in dieser Saison ausmachen, dass, auch wenn wir zwei-, drei- oder 19-mal am Stück verlieren, wir weiter an uns glauben. Daran, dass das richtig ist was wir tun und die nächsten Siege kommen werden. Wir werden nicht auseinanderfallen, auch wenn das jetzt zwei Spiele waren, die wir vielleicht hätten gewinnen können. Nichtsdestotrotz glauben wir an uns.“
Der nächste Gegner hingegen scheint nach einer schwierigen Anfangsphase immer besser in den Rhythmus gefunden zu haben. Dabei ist die Mannschaft von Trainer Igor Perovic, der in Tübingen bereits in seine siebte Saison in Folge an der Seitenlinie geht, mit vielen verschiedenen Waffen ausgestattet. Der zuletzt mit einer Sprunggelenksverletzung aussetzende Vladimir Mihailovic (15.6 Punkte pro Spiel) führt die Topscorer-Liste an, auch William Buford (15.0) und Garlon Green (14.7) erzielen im Schnitt zweistellige Punktwerte.
Mit Jared Jordan steht zudem seit kurzem einer der besten Point Guards der BBL-Geschichte im Tigers-Dress, der es dabei bereits auf 14.7 Assists im Schnitt brachte. Der US-Amerikaner gibt damit im Ligavergleich mehr als doppelt so viele Vorlagen, wie der in dieser Statistik zweitbeste Spieler in der Beko BBL, ab. Der 31-Jährige steht darüber hinaus so lange wie kein anderer Spieler der Liga auf dem Parkett (34:20 Minuten) und ist der statistisch gesehen effektivste BBL-Spieler (20.0).
Wucherer: „Ich bin etwas überrascht, dass Tübingen bisher nur bei vier Siegen steht. Die Mannschaft hat eine Menge Qualität und verfügt über eine gute Mischung aus intelligenten und erfahrenen Spielern, die individuell viel Qualität mitbringen.“
Aus den letzten drei Spielen holte Tübingen zwei Siege. Auswärts gingen die Partien in Hagen (112:103) und beim Mitteldeutschen BC (83:76) zu Gunsten der Neckarstädter aus, in der heimischen Paul-Horn-Arena verloren die Tigers knapp mit 95:97 gegen Würzburg. Punktgleich mit den 46ers steht Tübingen auf Rang 11 der Tabelle, die Mittelhessen sind Dreizehnter.
Die 46ers stehen somit einmal mehr vor einer spannenden Herausforderung gegen einen aufstrebenden Gegner. Die Waffen der Tigers müssen dabei gestoppt werden, um eine Siegchance zu haben. „Wir können uns nur dann eine Chance erarbeiten, wenn wir gut verteidigen“, so Wucherer. „Das hat sich einfach über die letzten Wochen gezeigt. Die anderen Mannschaften haben zu viel Qualität und Talent, so dass sie dich schlecht aussehen lassen, wenn die Defense nicht greift. Dann geht es darum, am Ende des Spiels in Schlagdistanz zu sein, in der Hoffnung, dass wir irgendwann die engen Spiele auch für uns entscheiden können.“
Auf diesem Weg muss der 42-Jährige am Samstag erneut auf die langzeitverletzten Maurice Pluskota (Stressfraktur im Unterschenkel) und Anthony „TJ“ DiLeo (Mittelfußfraktur) verzichten. Alle anderen Spieler sind aller Voraussicht nach in Tübingen an Bord.