Es ist bislang eine Saison zum Vergessen für die zuletzt erfolgsverwöhnten Ulmer Spatzen. Mit lediglich zwei Siegen aus acht Spielen belegt die Mannschaft von Coach Thorsten Leibenath nur den 15. Tabellenplatz, zuletzt gab es gar vier Niederlagen in Serie zu beklagen. Die ratiopharm-Akteure sind auf der Suche nach einer geeigneten Medizin gegen die anhaltende Misere. Bislang vergeblich.
„Wir haben uns heute erneut selbst um den Sieg gebracht“, sagte ein enttäuschter Coach Leibenath in der Vorwoche nach der knappen 69:71-Niederlage im Heimspiel gegen Ludwigsburg. Schon zuvor hatten die Schwaben Punkte in Crailsheim (90:99), gegen Bonn (82:97) und Bamberg (83:93) liegengelassen. Die beiden bisherigen Saisonsiege resultierten aus Spielen am zweiten bzw. dritten Spieltag in Bremerhaven (78:71) und gegen Hagen (95:73).
Die Abgänge der Vorsaison, als Ulm in das Playoff-Halbfinale einzog und dort gegen den späteren Meister aus Bamberg ausschied, scheinen doch schwerer zu wiegen, als gehofft. Dabei verließen mit Ian Vougioukas, Tim Ohlbrecht und Will Clyburn drei Korsettstangen den Kader. Im Gegenzug wechselten die Beko BBL-erprobten Philipp Neumann, David Brembly und Augustine Rubit nach Ulm.
Die beiden Deutschen Neumann (3.5 Punkte) und Brembly (4.1) blieben bis dato deutlich hinter den Erwartungen zurück, dafür ist Rubit mit 16.0 Wertungspunkten der effektivste Spieler des Teams (13.8 Punkte, 7.0 Rebounds).
Topscorer und Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft ist und bleibt aber Kapitän Per Günther, der mit 14.1 Punkten und 6.1 Assists sein Team dirigiert. Dabei hatte sich der 27-Jährige seine Rolle eigentlich anders vorgestellt. „Auf dem Feld werde ich wohl ein bisschen mehr der Floor General und ein bisschen weniger der Scorer sein.“ Aktuell muss er beide Rollen ausfüllen.
Ihm zur Seite stehen neben Rubit vor allem Raymar Morgan (13.4 Punkte) und DeAndre Kane (10.1 Punkte). Der Rest der Mannschaft lässt an Effektivität zu wünschen übrig.
Probleme haben die Spieler vom Münster aber besonders mit ihren Wurfquoten. Lediglich 29.5 Prozent ihrer Würfe treffen sie von der Dreipunktelinie und gehören damit zu den drei schwächsten Teams aus der Distanz. Zudem gibt die Mannschaft zu viele Defensiv-Rebounds ab. Die Stellschrauben an denen es zu drehen gilt, sind also klar. Das Werkzeug scheint aber bislang nicht zu passen.
Dennoch: Das Team hat Playoff-Format und darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Und genau das werden die 46ers mit Sicherheit nicht tun.