(Foto: Norbert Schulz)

Viel Lob für Luis Figge

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Beim 90:62-Erfolg in Düsseldorf zeigt der 26-Jährige nicht nur wegen zehn eingesammelter Rebounds seine bisher beste Leistung im 46ers-Trikot

In „Liebigs Clubbar“ am Gießener Bahnhof schwangen die Gäste anlässlich des 50. Geburtstages von Aufsichtsratschef Tobi Ramb kräftig das Tanzbein, im Düsseldorfer Castello spielten die JobStairs GIESSEN 46ers unterdessen die ART Giants schwindelig. Mit einem 90:62 (47:25)-Auswärtssieg am Rhein machten die Mittelhessen damit die drei Niederlagen zum Ende der Vorrunde vergessen, feierten einen prima Start in die zweite Saisonhälfte der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA und blieben auch im vierten Aufeinandertreffen mit den nordrhein-westfälischen Landeshauptstädtern in zwei gemeinsamen Jahren im Unterhaus ungeschlagen.

So dass Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic am späten Samstagabend äußerst zufrieden den Bus zur rund zweieinhalbstündigen Rückreise besteigen konnte: „Das war eine reife Leistung angesichts der Tatsache, dass uns die letzten Pleiten zugesetzt haben. Ich bin froh über unsere Vorstellung und stolz, wie wir uns präsentiert haben“, dachte der 57-Jährige zuallererst an seine zuletzt löchrige Defense. „Wir sind ein gutes Team, keine Frage. Aber wenn wir ein Top-Team sein wollen, dann muss die Deckung so funktionieren wie heute Abend“, ließen seine Jungs die ansonsten so gefährlichen Schützen der Hausherren kaum unter das offensive Brett kommen.

Nur 25 Düsseldorfer Punkte in Halbzeit eins waren der Schlüssel zum Gießener Erfolg, der laut Ignjatovic mit Luis Figge auch einen Namen hatte. „Er hat zwar nur drei Punkte markiert, aber seine beste Leistung in den eineinhalb Jahren bei uns gezeigt“, lobte der 46ers-Cheftrainer den gebürtigen Korbacher, der in Abwesenheit des an der Schulter verletzten Dejan Kovacevic vor Energie, Leidenschaft und Einsatzwillen nur so sprühte, überall seine Finger im Spiel hatte und mit zehn eingesammelten Rebounds in nur gut 21 Minuten auf dem Parkett auch unter beiden Brettern den Vogel abschoss.

„Heute haben wir gezeigt, was wir eigentlich können“, verteilte der 26-Jährige das Trainerlob auf das gesamte Team, das in allen Statistiken die Nase vorne hatte. Eine 63-prozentige Quote aus dem Halbfeld, sieben von 18 versenkten Dreiern, nur zwei ausgelassene Freiwürfe, 30 gegenüber 18 eingesammelte Abpraller, starke 16 Assists sowie nur neun gegenüber 19 Düsseldorfer Turnovers waren nicht nur aller Ehren wert, sondern bedeuteten am Ende einen deutlichen Auswärtserfolg, der mit 28 Punkten Differenz ebenso klar ausgefallen war wie der 116:88-Hinspielerfolg Ende Oktober in der Osthalle.

„Wir hatten richtig viel Energie, haben bei den Rebounds klasse gearbeitet und haben auch viel von unserer Bank bekommen“, freute sich auch 46ers-Kapitän Robin Benzing, der – noch immer durch eine starke Erkältung gehandicapt – immerhin fast 31 Minuten durchgehalten hatte. Der 167-fache Internationale stand auch auf dem Feld, als Big Man Stefan Fundic zunächst das Szenario beherrschte und bis zum 13:6-Zwischenstand schon acht Zähler beigesteuert hatte. Per Dreier legte Benzing selbst zum 16:6 nach, ehe Jonathan Maier per linker Klebe sechs Punkte auflegte. „Düsseldorf agiert viel zu durchschaubar, Gießen ist am Drücker“, urteilte Sportdeutschland.TV-Co-Kommentator Gerrit Terdenge, der von 2004 bis 2009 fünf Jahre lang das 46ers-Trikot getragen hatte.

Als TreVion Crews zwei Freiwürfe zum 43:22 versenkte, lagen gegen Ende des zweiten Abschnitts erstmals über 20 Punkte zwischen Gießen und Düsseldorf, das auch unter dem neuen Trainer Andac Yapicier seinen Negativtrend nicht zu stoppen wusste und die fünfte Heimniederlage in Folge kassierte. Nach Benzings Fadeaway zum 47:22 lagen sogar 25 Zähler zwischen den Kontrahenten, so dass die 46ers die zweite Hälfte gelassen angehen konnten.

„Wir haben aber weiter geackert und uns keine Blöße gegeben“, war „Frenki“ Ignjatovic rundum zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs, die den Fuß auf dem Gaspedal beließen und sich auch nicht aus dem Rhythmus bringen ließen, als Stefan Fundic einen Korbleger vergab und die „Giganten“ beim 49:63 nur noch mit 14 Zählern zurücklagen. Jonathan Maier behielt unter den Brettern den Überblick, Topscorer Duane Wilson, der eigentlich im Schnitt fast 19 Punkte auflegt, taute wenigstens im Schlussabschnitt auf und die Fans im Castello sangen „Aus-, Aus-, Auswärtssieg“.

„Es war grandios, wie uns unsere Anhänger unterstützt haben. Die Halle fühlte sich an, als sei sie komplett in Gießener Hand“, freute sich „Frenki“ Ignjatovic am Ende nicht nur über die Unterstützung von den Rängen, sondern auch über drei, vier gelungene Aktionen seiner Bankangestellten wie Roland Nyama und Luca Kahl, die schließlich einen rundum gelungenen Trip an den Rhein veredelten. Und damit ihrem Aufsichtsratschef einen verspäteten Geburtstagsgruß überbrachten …

 

Düsseldorf: Lecesne (3), Smith, Anderson (5), Richardson (8), Shungu (10), Fleute (2), Dizdar, Giese (4), Norl (7), Möller (6), Marshall (4), Clark (13).

Gießen: Wilson (11), Crews (5), Fundic (20), Benzing (13), Maier (12), Figge (3), Kahl (4), Nyama (5), Krajcovic (17).

 

5 gute 46ers-Zutaten

Zuschauer: 742

Zuversicht: 20 Punkte von Stefan Fundic

Zugriff: 10 Rebounds von Luis Figge

Zuarbeit: 7 Assists von Simon Krajcovic

Zukunft: Samstag, 27. Januar, 19 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – BBC Bayreuth

 

21.01.24

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