Zu Beginn zu wenig Aufwand betrieben

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Es war eines der bislang wenigen Auswärtsspiele, in denen LTi Lich im Laufe dieser Pro-A-Saison die Doppellizenzspieler Johannes Lischka und Jannik Freese sowie zwei Amerikaner zur Verfügung standen. Ebenfalls eine Rarität: Die Licher haben das Reboundduell nicht verloren, sondern konnten mit den Gastgebern aus Karlsruhe mithalten, beide Mannschaften sammelten 44 Rebounds ein. LTi Lich hatte sogar im gesamten Spielverlauf sechs Würfe mehr zur Verfügung als der Gegner. Warum hat das Licher Team um Trainer Alexander Biller dann eigentlich mit 72:92 verloren?

Die Antwort: Obwohl die Bierstädter in ihrer aktuell wohl bestmöglichen Besetzung angetreten sind, liefen in der Offensive die Fäden nicht zusammen. Was wiederum auf die Trainingssituation zurückzuführen ist: Wieder einmal stand ein Team auf dem Parkett, was in dieser Zusammenstellung kein einziges Mal zusammen trainieren konnte, über keinerlei eingespielte Offensivsysteme verfügt. Dementsprechend fiel dann auch die Wurfquote aus: Knappe 37 Prozent aus der Nahdistanz, 36 Prozent aus der Mitteldistanz, fünf von 20 Dreierversuchen landeten im Korb, was insgesamt bedeutet: LTi Lich brachte beim Auswärtsspiel in Karlsruhe lediglich ein Drittel seiner Wurfversuche in der Reuse unter.

Die Gastgeber aus Karlsruhe spielten ohne den verletzten Ex-Gießener Rouven Roessler, profitierten aber von der Tatsache, dass sie ein eingespieltes Team sind und kamen auf eine Trefferquote von knapp 52
Prozent. „Wir sind nach einer schlechten ersten Halbzeit zu lange hinterher gelaufen, der Aufwand, den wir in der zweiten Halbzeit betreiben mussten, war viel zu groß, der Ball lief nicht. Es ist sehr bedauerlich, dass wir nicht schon in der ersten Halbzeit den nötigen Aufwand geliefert haben“, drückte sich Lichs Coach Alexander Biller aus.

Die positiven Aspekte dieser Begegnung waren 28 Punkte von Johannes Lischka, 16 Rebounds von Jannik Freese, davon hatte Freese acht Abpraller am offensiven Brett eingeheimst. Neuzugang Theo Tarver zeigte mit 13 Punkten und sechs Rebounds eine ordentliche Leistung. Doch sowohl Johannes Lischka als auch Jannik Freese hatten insbesondere aus der Nahdistanz Schwierigkeiten: Freese traf drei seiner zehn Würfe, Lischka vier seiner elf Versuche. Einen rabenschwarzen Tag erwischte auch der amerikanische Guard Mark Reed, dem nur zwei seiner insgesamt elf Wurfversuche gelangen, nur ein Dreier fand sein Ziel, Reeds restliche sechs Versuche landeten dagegen nicht im Korb. In dieser Hinsicht hatten auf Seiten der BG Karlsruhe vor allem Nigel Moore (vier von sechs Dreier verwandelt) und Al Elliott (drei seiner vier Versuche Dreipunktwürfe eingenetzt) ein sicheres Händchen, auch ein mit spielentscheidender Faktor.

Dabei waren die Gäste aus Lich eigentlich sehr stark ins Spiel gestartet, lagen nach acht Minuten nach einem verwandelten Dreier von Johannes Lischka mit 18:11 vorne. Nach einer Auszeit verkürzte Karlsruhe bis zum Viertelende auf 19:20 und entschied das zweite Viertel mit 30:11 für sich. „In der zweiten Halbzeit waren wir immer auf neun oder zehn Punkte Abstand dran, teilweise gab es dann aber Angriffe, wo wir selbst im dritten Versuch keine Punkte gemacht haben. Am Ende sind wir dann eingebrochen“, meinte Biller.

Das dritte Viertel konnte Lich noch mit 27:21 für sich entscheiden, als im Schlussviertel die Hoffnungen auf den Auswärtssieg schwanden, ließ auch die Intensität nach. „Eigentlich war es ein Zehn-Punkte-Spiel“, so Biller.

BG Karlsruhe: Roessler (n.e.), Howard (20), Elliott (22/3 Dreier), Watson, Moore (18/4), Simin (7/1), Baumer, Heindel (10), Rastatter (2), Kazarnovski (7/1), Rüeck (6/2), Hurst.

LTi Lich: Scholz (2), Klassen (n.e.), Perl (3/1), Reed (13/1), Johannes Lischka (28/3), Tarver (13), Benjamin Lischka (2), Freese (11), Michalowicz.

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