Chance verpasst. Ohne Sieg und damit ohne Punkte im Abstiegskampf ging es für die LTi GIESSEN 46ers nach dem Auswärtsspiel in Braunschweig wieder in Richtung Mittelhessen. Am 26. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga setzte es bei den New Yorker Phantoms Braunschweig eine 63:78 (28:35)-Niederlage. Durch zu viele ausgelassene Chancen brachte sich die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen vor 3009 Zuschauern in der Volkswagenhalle immer wieder selber um die Möglichkeit, dem Play-off-Kandidaten ein Bein zu stellen. Mit 14 Punkten war Wayne Bernard bester Schütze auf Seiten der LTi 46ers.
Beide Mannschaften legten im Freitagspiel ab der ersten Minute los wie die Feuerwehr. Bereits nach zwei Minuten leuchtete ein 8:8 von der Anzeigetafel. In dieser Anfangsphase machte insbesondere Kyle Visser auf sich aufmerksam, der die ersten fünf Punkte für die Gastgeber markierte. Mit 19 Punkten war der Center am Ende Topscorer der Partie. Auch Gießens Elvir Ovcina erwischte einen guten Start und verbuchte in den Anfangsminuten vier seiner am Ende 13 Zähler.
Zwar ließen die Mittelhessen nur wenige einfache Punkte zu, aber zu häufig kassierten die LTi 46ers bei diesen einfachen Punkten noch ein Foul und schenkten so den Phantoms zusätzlich einen Bonusfreiwurf. So lagen die Niedersachsen nach acht Spielminuten mit 19:17 in Front. 21:17 hieß es nach dem ersten Viertel. Die Jungs von Coach Harmsen erwischten den besseren Start in Viertel Nummer zwei. Nach vier schnellen Punkten zum 21:21 (11.) sah sich Sebatian Machowski früh gezwungen, eine Auszeit zu nehmen und seine Mannschaft neu auszurichten. Aber auch danach brauchte Braunschweig noch drei Angriffe, um zu den ersten Punkten zu kommen. Dabei konnten sie sich bei 46ers-Guard Barry Stewart bedanken, der zuvor zwei weit offene Dreier nicht versenkte – untypisch für den US-Amerikaner. So hatten es die LTi 46ers selbst zu verantworten, dass aus dem Nichts ein 23:28-Rückstand zu Buche stand (15.). Gießen verlor auf beiden Seiten des Feldes den Faden und so zogen die Gastgeber auf 30:23 davon (16.). Fünf Punkte in Folge brachte die Mannschaft um Kapitän Elvir Ovcina zunächst wieder auf 28:30 (17.) ran. Aber auch danach ließen die Lahnstädter ihre Chancen ungenutzt, agierten zu fahrlässig und so ging es nach den ersten zwanzig Minuten mit einem 35:28 in die Halbzeitpause.
Ein Dreier von Immanuel McElroy zu Beginn des zweiten Durchgangs schraubte die Führung der Gastgeber erstmals auf zehn Punkte (21.). Dies brachte Braunschweig aber nicht dazu, einen Gang runter zu schalten und so zog die Machowski-Truppe bis zur 26. Spielminute auf 50:35 davon. Wie in Durchgang eins ließen die LTi GIESSEN 46ers auch im dritten Viertel immer wieder die sich bietenden Möglichkeiten liegen. So gelang es nicht, sich wieder auf Schlagdistanz heranzukämpfen und es ging mit einem 57:47-Rückstand ins Schlussviertel. Zwar gestatteten die Mittelhessen in den ersten fünf Minuten des letzten Viertels nur zwei Punkte, aber weiterhin ließen die LTi 46ers im Angriff zu viele einfache Punkte liegen. Das bestrafte die Mannschaft um den ehemaligen LTi 46ers-Akteur Michael Umeh sofort. Braunschweig markierte innerhalb einer Minute sieben Punkte zum vorentscheidenden 68:54 (36.). Am Ende der 40 minütigen Spielzeit hieß es 78:63 zu Gunsten der New Yorker Phantoms Braunschweig. „Braunschweig hat gezeigt, dass sie mehr Qualität besitzen. Wir müssen schauen, dass wir weiter kämpfen und bei den Heimspielen die Spiele gewinnen, die für uns wichtig sind“, zeigte sich der LTi 46ers-Coach auch nach der verlorenen Partie weiter kämpferisch.
Lange Zeit, um über diese Niederlage nachzudenken, bleibt der Mannschaft von Björn Harmsen nicht. Bereits am Mittwoch, den 14. März 2012, geht es in der Beko Basketball Bundesliga weiter. Mit dem FC Bayern München ist dann der ambitionierte Aufsteiger in der Sporthalle Ost zu Gast.