Zweites Viertel raubt Siegchancen

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Die LTi GIESSEN 46ers haben ihr Auswärtsspiel am 7. Spieltag der Beko BBL-Saison 2011/2012 verloren. Beim BBC Bayreuth gab es durch ein schwaches zweites Viertel für die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen beim 52:74 (13:15; 8:24; 18:23; 13:12) am Ende nichts zu holen. Vor 3000 Zuschauern in der Oberfrankenhalle avancierte ausgerechnet der ehemalige LTi 46ers-Akteur Osvaldo Jeanty mit 20 Punkten zum Topscorer der Partie.

Zwar gelang es den Mittelhessen im ersten und letzten Viertel, das Spiel offen zu gestallten, doch das zweite Viertel, welches mit 8:24 verloren ging, raubte den LTi 46ers jegliche Siegchancen. Durch die Abwesenheit des verletzten Aufbauspielers Radenko Pilcevic schickte Head Coach Björn Harmsen wie zuletzt Wayne Bernard, Barry Stewart, Maurice Jeffers, Koko Archibong und Elvir Ovcina von Beginn an aufs Parkett. Nach zwei Spielminuten gelang Maurice Jeffers per Freiwürfen die erste Führung (4:2). In einem nervösen Spielbeginn produzierten die LTi 46ers dann aber zu viele Ballverluste. Zwar attackierten Wayne Bernard und Co. immer wieder den Korb, um so die Verteidigung des BBC Bayreuth unter Druck zu setzen, doch bereits nach dem ersten Viertel verbuchte Gießen sieben Turnover. Bis zum 9:9 (6.) wechselte die Führung gleich drei Mal, ehe die Gastgeber sich erstmals einen kleinen 15:11-Vorsprung erspielten. Aber zwei der insgesamt neun Freiwurfpunkte, dieses Mal von Achmadschah Zazai, brachte den 13:15 Viertelendstand aus Sicht der LTi 46ers. „Wir sind nicht gut gestartet und hatten zu viele Ballverluste“, resümierte Björn Harmsen, der sich nach dem Spiel überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft zeigte.

Mit einem krachenden Dunk eröffnete Misan Nikagbatse den zweiten Durchgang. Das allerdings weckte mehr die Mannschaft aus Bayreuth auf als die Mittelhessen. Die Gastgeber starteten einen 11:2-Lauf zum 26:17, von dem sich die Harmsen-Truppe nicht mehr erholen sollte. Nachdem bei den Franken die ersten sechs Schüsse von jenseits der 6,75-m-Marke nicht ins Ziel fanden, fingen Osvaldo Jeanty und seine Kollegen an, Feuer zu fangen und versenkten im weiteren Spielverlauf elf von 20 versuchen. Bayreuth ließ den Ball laufen, erspielte sich so freie Schüsse, die in einer Vielzahl den Weg in die Reuse fanden. So steigerte sich sichtbar das Selbstvertrauen, gegen das die LTi 46ers nichts entgegenzusetzen hatten. „Wir haben im zweiten Viertel den Faden verloren und haben ein ganz schlechtes Spiel gezeigt“, fand der Trainer deutliche Worte. „Wir sind im Angriff nicht in unserer Struktur geblieben und haben es mit Einzelaktionen versucht!“

Bis zur Halbzeit setzte sich Bayreuth vorentscheidend ab. Das zweite Viertel ging mit 24:8 an den BBC und so hieß es 39:21. Diesen Rückstand schafften die Mannen um den im bisherigen Saisonverlauf so starken Maurice Jeffers nicht mehr zu verkürzen. „Wir waren nicht zu 100 Prozent bereit! Bayreuth hat mehr Druck gemacht und eine komplett andere Intensität an den Tag gelegt. Der Sieg geht auch in der Höhe völlig in Ordnung“, war Björn Harmsen nach dem Spiel enttäuscht über das Resultat und fügte an, dass „wir kein Recht haben, nach den zwei Siegen in irgendeiner Form satt zu sein!“

Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Lahnstädter keinen Zugriff mehr. Zu beeindruckt zeigten sich die LTi 46ers von der offensiven Durchschlagskraft ihrer Gegner. Während der BBC immer weiter munter die Schüsse versenkte, traf Gießen lediglich einen von 19 Versuchen von jenseits der Dreier-Linie. Schnell war klar, das an diesem Abend in der Oberfrankenhalle nichts zu holen ist. Doch im letzten Viertel gelang mit dem 13:12-Viertelergebnis wenigstens noch ein Punktsieg. Am Ende mussten die LTi GIESSEN 46ers mit einem deutlichen 52:74 im Gepäck die Heimreise antreten. Für die Mannschaft von Coach Björn Harmsen geht es am kommenden Samstag, den 12. November 2011 um 20 Uhr in der Osthalle weiter. Dann ist ALBA BERLIN zu Gast, die am 7. Spieltag einen deutlichen 97:67-Heimsieg gegen die EWE Baskets Oldenburg einfuhren.

Trainerstimmen:

Björn Harmsen: „Bayreuth hat sehr intensiv gespielt und aggressiv verteidigt, das haben bei uns alle Spieler vermissen lassen. Wir haben sehr schlecht gespielt, schlecht in der Defensive. Die Schiedsrichter haben viel zugelassen, Bayreuth hat das genutzt, wir nicht. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit unserem Schicksal ergeben und mussten viele erzwungene, schlechte Würfe nehmen. Das Fehlen von unserem Aufbauspieler Radenko Pilcevic war für die Niederlage heute nicht entscheidend.“

Marco van den Berg: „Die Verteidigung war heute Abend unser Schlüssel zum Erfolg. Wir haben den Ball sehr gut bewegt und den besseren freien Werfer gefunden, der treffen konnte. Das Publikum heute Abend war super, das hat uns sehr viel gebracht. Man muss gewinnen, mit der bestmöglichen Leistung. Ich fand es heute nötig, die Angriffe auszuspielen. Wir hatten in einer Phase schlechte Würfe genommen, das lief dann besser. Das Team hat sich in den beiden letzten Wochen gut verhalten, unsere Defensive ist sehr gut geworden. Hier werden die ersten Ergebnisse meiner Philosophie sichtbar. Wir haben elf Dreier aus dem Teamplay heraus gemacht. Hier sieht man, dass das Zusammenspiel schon besser geworden ist.“

Punkteverteilung:

LTi GIESSEN 46ers: Jeffers 12, Zazai 10, Bernard 9, Archibong 7, Stewart 4, Ovcina 4, Djurasovic 2, Oehle 2, Nikagbatse 2, Perl.

BBC Bayreuth: Jeanty 20, Gibson 19, Smith 13, Hunter 8, Wyrick 5, Schmidt 4, Ibekwe 3, Shtein 2.

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